Ich glaub das hängt viel damit zusammen, ob man Comicfan ist oder nicht. Ich mag Civil War auch, aber im Kern ist es der ultimative Fanfilm. Nach dem wir Gut-vs-Böse und Gut-im-Team-vs-Böse gesehen habe, ist Gut-vs-Gut der nächste konsequente Schritt für Marvel gewesen. Mir blieb da aber ein wenig die Dringlichkeit und die Fallhöhe auf der Strecke. Mir kam der Konflikt sehr konstruiert und wenig glaubhaft vor, als wenn man auf Brechen und Biegen die einzelnen Figuren nach dem Schere-Stein-Papier-Prinzip gegeneinander antreten lassen wollte. Da solche direkten Vergleiche zur Comickultur dazugehören, scheint so manche Unglaubwürdigkeit von den Comicfans eher in Kauf genommen zu werden, als von Leuten wie mir, die mit den Figuren jetzt nicht sonderlich viel verbindet.

Ich finde es auch nicht übertrieben zu behaupten, dass der Konflikt zwischen Batman und Superman glaubwürdiger war, was vermutlich daran liegt, dass diese zuvor noch nicht als Best Buddys im Team zusammengearbeitet haben.

Für mich bleibt der Winter Soldier immer noch der beste Marvelfilm, weil das der einzige Teil des MCU ist, der etwa von der bewährten Formel abweicht (80er Jahre Politthriller-Referenzen, S.H.I.E.L.D.-interne Differenzen über Sicherheit und Freiheit, Keine sofort ersichtliche Gut-Böse-Erscheinung).

Das Schablonenhafte kann auch daran liegen das man, verständlicherweise, keinen Civil War wie im Comic durch ziehen kann.
Die Vorlage war gigantisch was das ausmass angeht, aber mit den Figuren die man zur Verfügung hat im film, hat man das hervorragend gelöst.
Im Moment läuft hier in den USA ein civil war 2 run in den Comics. Der ist noch eine spur "härter" und konsequenter, auch was das Ende einer beliebten Comicfigur angeht.
Civil War der Film ist einfach nur Fanservice pur.

Ich mochte "Civil War" gerne, auch wenn er an manchen Stellen etwas Seicht ist und es am Ende nicht wirklich zum Tragen kommt, was passiert. Der Film macht nur Gefangene, quasi. :D

Über die Story muss man nicht viel Sagen, hat soweit gut funktinoiert und jede Figur hat genug Screentime bekommen. Am meisten begeistern haben mich Spider-Man, der endlich so wie in den Comics ist und Black Panther von dem ich nicht erwarten kann mehr zu sehen. Allerdings habe ich zum König Wakandas noch eine Frage: wie kann er so schnell und kräftig sein, dass er mit den beiden Super Soldaten mithält? Kennt da jemand die Antwort auf die Frage?

Ansonsten:
https://www.youtube.com/watch?v=GvYY4TLaF5g

Trotzdem bleibt "The Winter Soldier" (2014) der bis Dato beste MCU-Film für mich.

Wird im Film glaube ich nicht wirklich erklärt. Aber im Mythos ist es so das der Black Panther Clan eine Verbindung zum Panther Gott hat und in Verbindung mit einem bestimmten Kraut entwickelt man übernatürliche Fähigkeiten. Seine Fähigkeiten waren in den Comics mal on, mal off, je nach Storyline. Weiss nicht wie man das im Film irgendwann unterbringen will oder wird.

Lustig ist, ich hab Winter Soldier zuletzt mit meinem Cousin gesehen und der hat sich tierisch über den Film aufgeregt weil sie die Charaktere strunz dämlich verhalten bestes Beispiel, die Szene wo
und solche Momente gab es in dem Film wirklich viele

Ich versteh nicht was daran so unglaubwürdig sein soll. Ein klassischer Mexican Standoff (cool, gab es den schon mal in einem Superheldenfilm?), wo auch mal die Guten (vorest) am kürzeren Hebel sitzen. Nur weil sie nicht sofort abdrückt und dabei wohl auch an ihre Kollegen denkt, entsteht hier mMn kein Logikloch oder ein unglaubwürdiges Verhalten.

Ich sage auch nicht, dass es ein genialer Film ist, aber gemessen an dem was Marvel zu bieten hat, hatte ich hier am wenigstens auszusetzen. Superheldenfilme verlangen dem Zuschauer grundsätzlich eine gehörige Portion an Suspension of Disbelief ab, wo bestimmt auch der Winter Soldier keine Ausnahme ist. Aber er fügte dem MCU neue Themen wie Verschwörungstheorien, weltweite Sicherheitspolitik und die Angst nicht sofort zu wissen, wem man trauen kann, hinzu. Das hat mich deutlich besser unterhalten, als der x-te Bösewicht der irgendwas/irgendwen zerstören will, weil er eben böse ist.

Danke... das seh ich absolut genauso... :thumb:

Ebenso hab ich keine Ahnung was an der Szene unglaubwürdig sein soll. :confused: Scheinbar hocken aber verdammt viele eiskalte Hobby Elite Agenten (welche wohl noch nich mal ihren Wehrdienst geleistet haben:silly:) auf'm Sofa und haben genau den Plan im Sack was in solchen Situationen, zu oder nicht zu tun ist. Ihr seid meine geheimen Helden... :thumb: Das gleiche bei den Fussball Fans, auf der Couch/Stammtisch habens alle super drauf, nur der Spieler auf'm Feld ist ja sooooo schlecht und soooo doof... :p :rofl:

edit: nur mal am Rande, es gibt doch tatsächlich Situationen wo einen Zweifel zögern lassen, zumindest hab ich sowas mal gehört... ;)

mhmm Kollegen vielleicht retten und dabei die Menschheit in Gefahr bringen (weil der böse könnte ja trotzdem noch den Knopf drücken) oder die wenigen Kollegen riskieren aber sicher sein dass die Menschheit gerettet ist, also ich sehe die Wahl ganz leicht ;)

ist halt ein ähnliches Problem wie die Helden stets erst immer mit dem Bösewicht diskutieren müssen, anstatt direkt zu tun was nötig ist


Ich persönlich mag aber den Winter Soldier Film, definitiv einer der wenigen guten MCU Filme

Ich fand Winter Solider halt auch nur "ganz gut", da der Film anfangs echt viel Potential hatte, aber alle Ideen mit Tiefgang dann rasch komplett wieder fallengelassen wurden. Das hat mich dann sehr ernüchtert. Zudem war das Ende schlichtweg saudämlich mit der quasi ab Werk vorhandenen Selbstzerstörungskonstellation der Carriers :-D. Da hatten die Macher zu viel Star Wars: A New Hope geschaut.

Bei Civil War fand ich die unterschiedlichen Meinungen von Iron Man und Cap da deutlich konsequenter durch den Film gezogen und auch nachvollziehbar aufgrund ihrer Erfahrungen. Da hatte ich nix zu meckern. In Batman v Superman wiederum fand ich den ähnlichen Konflikt der Helden ziemlich strunzdoof dargeboten. Das lag aber sicher auch daran, dass alle Figuren deutlich unsympathischer und flacher waren. Während ich mich in Batman v Superman mit keiner Figur identifizieren oder anfreunden konnte, fand ich in Civil War sowohl Iron Mans als auch Caps Position verständlich, so dass ich keinen von beiden wirklich ablehnen konnte.

Ich kann mich ehrlich gesagt gar nicht mehr so genau an die Szene erinnern, was bedeutet dass sie mir auf jeden Fall nicht negativ oder gar störend aufgefallen ist. Ich störe mich eher an strukturellen Problemen oder an der Formelhaftigkeit von Superheldenfilmen, da hinterfrage ich solche Dinge eher weniger.

Hab mir gestern nochmal Civil War angesehen und mir ist aufgefallen wie gut die erste Hälfte ist: Gutes Pacing, tolles und wuchtiges Martial Arts und eine gute Erzählstruktur. Ab der Flughafensequenz geht ihm leider etwas die Puste aus und dann fehlt ihm im dritten Akt etwas der Schwung. Mir gefällt die Idee eines intimen Finales, nicht zuletzt weil es sowas im MCU noch nicht gab. Dennoch zieht sich der Showdown etwas und wirkt konstruiert Die Russos machen auf jeden Fall viel richtig, auch wenn sie es ebenfalls nicht schaffen der Geschichte eine gewisse Emotionalität zu verpassen. Da kriegt Marvel die Retourkutsche für ihren locker-leichten Ton. Das meiste ist immer noch storydienlich, so wirklich Empathie mit den Figuren wird nicht erreicht. Wäre schön, wenn sie das endlich mal hinkriegen, damit auch die nächste Phase des MCU eine Daseinsberechtigung hat und nicht nur aus kommerziellen Gründen entsteht.