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The Hateful Eight (Neuer Tarantino-Western)

Gestartet: 12 Jan 2014 00:09 - 404 Antworten


Veröffentlichung:
30.05.2016
Laufzeit:
167 Minuten
Schauspieler:
Regisseur:
Produktion:
Kategorie:
Altersfreigabe:
Geschrieben: 31 Mai 2016 12:27

RiggsMurtaugh

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Direkt nach dem für mich so tollen Django Unchained der zweite Western von Quentin.


QT scheint einer der wenigen zu sein, der noch auf Opening Credits Wert legt, auch diese sind wieder lang geworden. Mir gefällt das, so eine Eröffnung ist ja heutzutage selten geworden.
Nicht überraschend ist The Hateful Eight sehr dialoglastig, das sollte bei der Regie bekannt sein. Und von Anfang an glänzen die Dialoge mit Scharfsinn und Witz.
Schon auf der Kutschenfahrt, die über 30 Minuten dauert ist klar, dass da praktisch keiner mit offenen Karten spielt. Wär ja auch langweilig sonst.
Der angebliche angehende Sheriff Chris Mannix erinnert mich von der Art her an Boyd Crowder aus Justified. Wie wortgewandt und blumig sich der aus jeder Situation rausreden kann. Und auch von der Optik her ist er Boyd Crowder ähnlich, Sachen gibt’s ;) .

Als eine Art Running Gag wird schnell das Verhältnis zwischen dem Kopfgeldjäger John Ruth „der Henker“ und seiner Gefangenen Daisy Domergue klar. Sobald sie das Maul aufmacht, gibt’s auch eine aufs Maul . Entweder mit der Faust oder mit dem Gewehrkolben:fsk18:. Dann ist da noch der Bürgerkriegsveteran Major Marquis Warren, der die Coolness in Person zu sein scheint.
Das ganze wird dann bei der Ankunft in Minnies Kurzwarenladen zu einer Art Kammerspiel und erinnert an Hercule Poirot. Aber dass das immer so ruhig weitergeht, ist ja bei der Regie nicht unbedingt zu erwarten.
Mit 168 Minuten stellt sich hier und da mal eine Länge ein, aber ich habe mich zu großen Teilen amüsiert gefühlt. Blöd war, dass Joe Cage ein eher stiller Charakter war und eher nicht viel zu sagen hatte. Dazu noch so ein buntes übertriebenes Outfit. Der Michael Madsen passte sonst gut in die Runde hinein. Dafür halten andere wie Chris Mannix und Major Warren nicht die Kauleiste.
Daisy redet nicht viel, aber das ist ja verständlich wenn sie immer einen Schlag im Gesicht spürt. Wenn sie was sagt, dann kommt immer was dreckiges heraus.
Überhaupt wird wie im Vorgänger das böse Wort „Nigger“ wieder inflationär angewendet.
Dann ist natürlich auch die Frage, wie der alte Südstaatengeneral Sandy Smithers, der Mexikaner Bob und der Engländer Oswaldo! Mobray in das ganze hineinpassen? Von Tim Roth war schon zu lesen (auch hier) dass es sich um eine Variation von Chris Waltz handelt. Das ist mir auch so aufgefallen.
Eher angenehm im Hintergrund hält sich der nette Kutscher O.B.
Und wie oft wird eigentlich die Tür aufgemacht und aufgrund des Sturms wieder zugenagelt?
Aufgrund des ganzen Schnees wird einem selber ganz kalt, so dass als Zuschauer eine Tasse Kaffee oder Tee :coffee:nicht schaden kann. Bei dem Film kann ich mir vorstellen, dass der wenn es im Winter draußen schneit und stürmt noch besser rüberkommt. Das wird dann auch am Jahresende von mir getestet. Gilt übrigens auch für alle anderen stürmischen Filme wie The Revenant oder Everest die sich jetzt auch in meiner Sammlung befinden.
Bewertung ist eine gute 7,5 von 10 für die hasserfüllten Acht.
Geschrieben: 01 Juni 2016 07:36

Sawasdee1983

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Hab mir gestern den Film angeguckt:

Gleich bei dem ersten Dialog merkt man dass ist ein Tarantino. Herrlich verrückt, mit wunderbar trockenem Humor sorgen die Dialoge einfach nur für ein mega Dauergrinsen. Natürlich wird auch wieder geflucht ohne Ende. Die Charaktere stehen den sensationellen Dialogen aber in Nichts nach, auch diese sind herrlich überdreht aber sorgen gleichzeitig für eine tolle Atmosphäre. Schauspielerisch kriegt man in diesem Starbesetztem Film ganz großes Kino geboten. Jeder einzelne agiert überragend, da kann man kaum entscheiden wer besser ist und alle harmonieren klasse zusammen. Die Tatsache dass der Film fast komplett in einem Raum spielt sorgt für ein sehr gutes Kammerspiel mit schönem Rätselraten, auch der Score von Ennio Morricone sorgt für eine schöne Atmosphäre. Jedoch merkt man dem Film seine fast 3h Laufzeit schon an, denn im Mittelteil hat der Film schon ein paar Leichte Längen. Actionmäßig passiert auch nicht viel, aber wenn dass wird es eine regelrechte Splatterorgie. Sowas von Over the Top dass man direkt lachen muss. Insgesamt ein sehr guter Film, wenn auch nicht der beste Tarantino.

8/10 Punkte
MfG Pierre

Sawasdee1983
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Geschrieben: 09 Juni 2016 11:07

John Woo

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Hab den Film gestern nun auch gesehen und hier bewertet:

https://bluray-disc.de/blu-ray-filme/the-hateful-eight-limited-steelbook-edition-blu-ray-disc#rating
Geschrieben: 19 Juli 2016 09:11

gelöscht

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Ich habe vor ein paar Tagen nun auch mal The Hateful Eight gesehen.

Zum Film selbst gibt's hier ja schon viel zu lesen, daher steige ich mal gleich in meine Kritik ein:

Relativ früh im Film hatte ich das Gefühl so eine Art Remake von Reservoir Dogs zu sehen: Nur eben verschoben in die Zeit des Endes des Sezessionskrieges. Und so richtig los geworden bin ich das Gefühl dann auch den ganzen Film über nicht mehr. Aber leider war hier einiges weniger clever gelöst. Insbesondere die Implementation der Vorgeschichte hat mir nicht sonderlich gefallen.

In der Regel haben Dialoge ja eine übergeordnete Bedeutung in den Tarantino-Filmen. Sie dienen häufig der Ablenkung, eine Atmosphäre zu schaffen, die dann gebrochen werden kann. Oder sie dienen der Suspense-Steigerung, wenn man als Zuschauer bereits Andeutungen bekam, dass da etwas passieren wird.

In den letzten Tarantino-Streifen scheinen mir die Dialoge aber immer häufiger dem Selbstzweck zu dienen. Denken wir an das Abendessen in Leos Haus bei Django... Nun haben wir hier einen Film, der im Grunde das ganze auf etwa 3 Stunden auswalzt.

Die Dialoge an sich sind aber schon unterhaltsam. Es ist nur eben einfach zu viel. Der Film hätte meines Erachtens mindestens eine halbe Stunde kürzer sein müssen.

Dann die Implementierung der Vorgeschichte, das war erstens zu spät und zweitens zu plump. Zu spät deshalb, weil zu dem Zeitpunkt im Groben doch schon klar war was da passiert sein muss und mich im so weit fortgeschrittenen Film die Details echt nicht mehr interessierten. Und diese halbstündige Szene im Grunde ja nur, um den "Kellerschuss" zu erklären.

Aber der Film hat sein gutes. Die Dialoge, wenn auch zu viele, sind zum Teil wirklich lustig. Die Schauspieler agieren wirklich toll. Die Fotografie ist herausragend. Der Soundtrack ist stimmig.

Eigentlich hat mich der Film in weiten Strecken gut unterhalten, er war nur manchmal ein bisschen lang und weilig und selbst für Tarantinoverhältnisse sehr geschwätzig.

Von daher gibt es hier von mir 6,5/10 Punkten.

Auf "Tarantinopunkte" umgerechnet sind es allerdings nur 2/8 Punkte. Sein schwächster Film nach Deathproof, meiner unmaßgeblichen Meinung nach.
Geschrieben: 19 Juli 2016 11:01

BTTony

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Zitat:
Zitat von Brathering
[...] und selbst für Tarantinoverhältnisse sehr geschwätzig.
Das ist der Grund warum ich mich immer noch nicht an den ran getraut habe. "Tarantinos Geschwätzigkeit" geht mir ab und zu doch sehr auf den Keks.

Dann aber gefällt mir Deathproof sehr gut, den du ja - glaub ich - als Gipfel der belanglosen Gespräche siehst :D

Wie immer komme ich nicht um eine eigene Sichtung herum.
Geschrieben: 19 Juli 2016 13:50

agentsands

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Habe ihn nun auch endlich gesehen. 2 Monate lag das Steelbook da, immer schwirrten mir die 165 Minuten Laufzeit und die Kommentare des 'langgezogen, im Mittelteil leicht langweilig' durch den Kopf.
Aber gestern habe ich mir den Film endlich angesehen.
Der Einstieg selbst ist tatsächlich zu lang geraten, da rund 2 Minuten für Standbilder der Natur verbraten werden, die nicht nötig sind. Es ist also eher ein Gefühl der Länge als tatsächliche Zeit. Großartig ist der Einstieg trotzdem. Da werden alle wichtigen Charaktere gezeigt, insbesondere mein Favorit Walton Goggins als rassistischer Chris Mannix und Samuel L. Jackson als ebenfalls rassistischer Nordstaaten Major brillieren von Anfang an. Für Goggins ist das nach 6 Jahren Justified quasi ein thematisches Heimspiel und das merkt man, er fühlt sich pudelwohl.
Das Setting in Minnies Kurzwarenladen ist dann richtig klasse. Es stürmt, es ist saukalt, es sind einige zwielichtige Gestalten unterwegs und irgendetwas stimmt nicht ... Dieses Gefühl wird klasse transportiert und hilft auch über die Zeit hinweg, in der Samuel L. Jackson und Mannix noch nicht im Raum sind. Diese 25 Minuten ohne die Beiden ziehen sich, da sich Wiederholungen häufen, die storybedingt sind. Zudem ist Tim Roth nervig und verschenkt. Als es dann aber losgeht mit dem Kapitel 'Daisy Domergue's Geheimnis', ja dann ist Pfeffer und drive ohne Ende drin. Es wird gemordet und ermittelt in der typischen Tarantino-Dialogstruktur, dass es eine Freude ist. Generell sind die Dialoge nicht schlechter als bei anderen Filmen, vielmehr sind sie etwas oberflächlicher bei einigen Figuren, so dass der Zuschauer übersehen kann, was nur durch kleine Hinweise, Betonung oder Wortwahl überhaupt real ist (bspw. die alte Geschichte von Samuel L. Jackson rund um seinen Penis). Das kann so passiert sein, das kann auch gelogen sein, was wahrscheinlicher ist, da er ja sagte, dass das eine wunderbar grafische Vorstellung wäre.
Stark hingegen wird in dem Film das Thema Rassismus behandelt, meist sehr offensichtlich, manchmal aber auch im kleinen wenn es um Minnie geht oder auch um Chris Mannix oder Kurt Russell. Manche sind ehrliche Rassisten, manche sind unehrliche Rassisten und manche sind keine, tun aber so als ob. Das fand ich richtig stark.
Generell zieht einen das Kammerspiel in den Bann und die letzten 65 Minuten sind einfach großartig und in Windeseile vorbei.
8/10
agentsands
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Forenmod Serienthread - Kinothread - DB Import
Geschrieben: 19 Juli 2016 14:23

gelöscht

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Zitat:
Zitat von BTTony
Dann aber gefällt mir Deathproof sehr gut, den du ja - glaub ich - als Gipfel der belanglosen Gespräche siehst :D

Naja, die belanglosen Gespräche haben ja eine Funktion, auch in Deathproof. Das will und wollte ich ihm nie absprechen. Das Problem ist nur, dass mich dieses toughe Sex in the City-Girlie-Geplapper halt so gar nicht interessiert. Und lustig fand ich's auch nicht wirklich.

Aber das ist nicht mein einziges Problem mit Deathproof. Ich fand da war einfach zu wenig dran, was Story, Charaktere, usw. betrifft. Man erfährt über kaum jemanden was, nicht über Charaktere, nicht über Motivationen, nicht über irgendwas. Vielleicht war er in der Grindhouse-Fassung etwas besser, aber so wie ich ihn sah, war für mich das einzig gute das Ende mit der Verfolgungsjagd.

Zitat:
Wie immer komme ich nicht um eine eigene Sichtung herum.
Ist ja "leider" immer so. ;)

Naja, ich habe recht hart bewertet, vielleicht ein bisschen zu hart, aber wie gesagt, ich würd sagen, alles in allem war es einfach ne halbe Stunde zu viel. Das ging mir aber bei seinen letzten 2-3 Filmen so.
Geschrieben: 20 Juli 2016 11:45

RiggsMurtaugh

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Zitat:
Zitat von Brathering
... Nun haben wir hier einen Film, der im Grunde das ganze auf etwa 3 Stunden auswalzt...

Muhaha, auswalzt... Das erinnert mich an einen Typen der hier noch gefällt hätte. Sein Name fällt mir grade nicht ein :cool:
Geschrieben: 20 Juli 2016 11:55

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Zitat:
Zitat von RiggsMurtaugh
Muhaha, auswalzt... Das erinnert mich an einen Typen der hier noch gefällt hätte. Sein Name fällt mir grade nicht ein :cool:

Ich hatte schon den Eindruck, dass die Tim Roth-Rolle eigentlich für einen abwesenden Deutsch/Österreicher geschrieben wurde... ;)
Geschrieben: 20 Juli 2016 12:03

RiggsMurtaugh

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Zitat:
Zitat von Brathering
Ich hatte schon den Eindruck, dass die Tim Roth-Rolle eigentlich für einen abwesenden Deutsch/Österreicher geschrieben wurde... ;)

Ja das hab ich in mehr wie einer Kritik gelesen und war dadurch entsprechend beeinflusst. Was die Ähnlichkeit zw. Oswaldo Mobray und diesem komischen Deutsch-Österreicher :beer: angeht, so konnte ich zustimmen. Siehe auch mein Txt vom 31.05.


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