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Sons of Anarchy - Season 3

Gestartet: 15 Dez 2013 09:36 - 20 Antworten


Veröffentlichung:
06.12.2013
Laufzeit:
588 Minuten
Schauspieler:
Regisseur:
Produktion:
Kategorie:
Altersfreigabe:
#1
Geschrieben: 15 Dez 2013 09:36

Michael Speier

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Film: 8/10
Bildqualität: 9/10
Tonqualität: 8/10
Ausstattung: 8/10


Die Biker-Serie Sons of Anarchy von Kurt Sutter erfreut sich ungebrochener Beliebtheit. Während im amerikanischen Fernsehen bereits die sechste Staffel ausgestrahlt wurde, wartet Deutschland sehnsüchtig auf Neuigkeiten von den harten Jungs aus dem fiktiven Charming. Pünktlich zum Nikolaustag brachte 20th Century Fox die dritte Staffel der FX-Originals-Serie auf den deutschen Markt und dieses Review soll klären, ob die Jungs noch fest im Sattel sitzen.


Film:

Im Mittelpunkt der dritten Staffel steht die Entführung von Jax (C. Hunnam) Sohn Abel. Während innerhalb des Chapters noch diskutiert wird, wie der Vergeltungsschlag auszusehen hat, ist Gemma (K. Sagal) auf der Flucht vor Agent Stahl, welche einen Haftbefehl gegen die Old Lady des Clubpräsidenten Clay (R.Pearlman) erwirkt hat. Letztendlich läuft es darauf hinaus, dass ein Teil des Chapters, trotz eines schwebenden Verfahrens welches ihnen verbietet das Land zu verlassen, nach Belfast reist, um dort sowohl Abel zu befreien, als auch mit den Feinden abzurechnen. Währenddessen spitzt sich die Situation in Charming zu, denn die Mayans, ein verfeindeter Motorradclub, plant dort die Macht an sich zu reißen.

Trotz einiger Längen in der ersten Hälfte, ist auch die dritte Staffel ausgesprochen spannend und sehenswert. Statt satter Action und Feuergefechten steht in den ersten Episoden vor allem die Weiterentwicklung der Hauptcharaktere im Vordergrund und das Machtgefüge des Clubs kommt ein ums andere Mal heftig ins Wanken. Vor allem der Clinch zwischen dem Clubpräsidenten Clay und dessen Stiefsohn Jax ist eine erstklassige Charakterstudie und Adrenalinkino pur, auch ohne große Action. Wer also auf Action zugunsten einer gut durchdachten und packenden Story verzichten kann, der wird von Anfang an mit der dritten Staffel seine Freude haben. Auf handfeste Action und brutale Auseinandersetzungen muss man allerdings auch nicht verzichten, denn spätestens mit dem Trip nach Irland wird auch in dieser Hinsicht ordentlich etwas geboten. Fans der Serie werden jedenfalls sicher nicht enttäuscht werden. Vor allem, da die 13 Episoden genügend Nebenhandlungsstränge mit Entführungen, Morden und Verrat in den eigenen Reihen beinhalten.

Das Cluboberhaupt Clay wird erneut von dem Charakterkopf Ron Perlman gespielt, der gewohnt aggressiv und emotional auftritt und seine Rolle zu jeder Zeit voll und ganz ausfüllt. Die zweite Hauptrolle des Jax Teller, dem stellvertretenden Präsidenten des Clubs und Hauptprotagonist, wird von Charlie Hunnam dargestellt. Auch er ist inzwischen mit der Rolle gewachsen und liefert eine Performance ab, die von totaler Verzweiflung bis hin zur unbändigen Wut alles bietet. Auch seine Filmmutter Gemma, gespielt von Katey „Peggy Bundy“ Sagal, kann die Zuschauer mit der Darstellung ihrer Rolle komplett für sich gewinnen.

Schön sind auch die Gastauftritte von Stephen King, der mit seiner eigenen Harley den „Cleaner“ Bachmann (eines von Kings bekanntesten Pseudonymen) spielt - eine Rolle voller Anspielungen auf den König des Horrors. Auch Hollywoodlegende Hal Holbrock wurde mit einer kleinen Nebenrolle als Gemmas Vater geehrt, und erfüllt diese mit dem ihm eigenen Charme.

Die Verlagerung der Haupthandlung nach Irland bringt ebenfalls einige interessante Aspekte mit ins Spiel. Das fängt bereits bei der neu interpretierten Version des Titelsongs an, die mit klar irischem Einschlag und landestypischen Instrumenten gleich zu erkennen gibt, dass hier ein anderer Weg eingeschlagen wird. Die irischen Landschaften sind auch wie geschaffen für eine Serie, deren Dreh- und Angelpunkt auf der Straße liegt. Die politischen Begebenheiten und nicht zuletzt die Einbindung der IRA sorgen für zusätzlichen Zündstoff, während das Erscheinen des Clubs in Übersee und die Einmischung in die dort vorherrschenden Machtverhältnisse klar wieder als Kritik an der Außenpolitik der Vereinigten Staaten und als Metapher für die Kriegstreiberei im Ausland verstanden werden kann.

Unterm Strich ist die dritte Staffel der Biker-Serie zwar ruhiger, aber keineswegs weniger spannend als seine Vorgänger. Darüber hinaus werden hier bereits zahlreiche Weichen gelegt, welche die folgenden Staffeln erheblich prägen und am Ende wird das Warten auf die folgenden Staffeln schier unerträglich.


Bildqualität:

Wie schon bei den ersten beiden Staffeln liegt die Bildqualität der drei Discs umfassenden Box auf hohem Niveau. Vor allem das Farbspiel ist in dieser Staffel phänomenal. Im warmen Kalifornien dominieren warme Orangetöne, während auf der grünen Insel leicht unterkühlte Farbtöne vorherrschen. Der Schwarzwert ist ebenso hervorragend wie die Schärfe, die selbst kleinste Details wie Kratzer oder Staub auf den Kutten der Biker und jeden einzelnen Schweißtropfen und jedes Barthärchen perfekt erkennen lässt. Selbst Panoramaaufnahmen, von denen es bei dem Trip nach Irland nur so wimmelt, verfügen über eine wundervolle Detailvielfalt.


Tonqualität:

Tontechnisch bietet die Serie ebenfalls einige Höhepunkte, bleibt allerdings nach wie vor ein wenig hinter den Erwartungen zurück. Das Wummern der Harley-Motoren wäre eine Einladung für den Subwoofer, die dieser leider nur selten annimmt. Alles in allem bleibt die dialogorientierte dritte Staffel überwiegend frontlastig, bietet aber dennoch hin und wieder ein paar dezente aber stimmige Highlights aus den Rearboxen. Wenn die Jungs mit ihren Maschinen über die Landstraßen brettern oder es auf dem Gefängnishof zur Sache geht, kann man sich auch nicht über fehlende Signalortung beschweren. Dazu gibt der rockige Soundtrack ordentlich was auf die Ohren. Trotz der klar verständlichen Dialoge und der lautstarken Feuergefechte fehlt es der Serie dennoch an dem nötigen Wumms.


Ausstattung:

- Audiokommentar zur Episode „Abel“
- Audiokommentar zur Episode „Nichts als die Wahrheit“
- Audiokommentar zur Episode „NS“
- Die Zukunft beginnt jetzt (9:41 Minuten)
- Diskussion der Autoren am runden Tisch (18:14 Minuten)
- Motorrad Workshop (15:45 Minuten)
- Das Staffelfinale mit Regisseur Kurt Sutter (5:30 Minuten)
- Skriptlesung der Episode „NS“ (44:04 Minuten)
- Spaß am Set (3:02 Minuten)
- Entfallene Szenen (27:50 Minuten)
- Fox Moviechannel präsentiert die Weltpremiere Sons Of Anarchy – Season 3 (5:12 Minuten)

Neben drei informativen Audiokommentaren zu ausgewählten Episoden bekommt man im Bonusbereich noch eine komplette Folge als Skriptlesung zu sehen, es gibt ein kleines Feature über das Customizing von Bikes, einen Einblick in die Entstehung der einzelnen Episoden und haufenweise geschnittener Szenen. Diese lassen sich entweder separat abspielen oder gleich in die entsprechende Episode integrieren. Mit Ausnahme der Audiokommentare sind sämtliche Extras optional deutsch untertitelt.

Darüber hinaus verfügt das 3-Disc-Set über eine Programmierung, die sich die Stelle merkt, an welcher man aufgehört hat zu schauen, und zwar discübergreifend. Sprich: Wenn man gerade bei Episode 3 war, und dann die dritte Disc einlegt, bekommt man sofort gesagt, auf welcher Disc man zuletzt aufgehört hat. Das ist zwar nur eine Kleinigkeit, allerdings ein netter Service, den sich andere Serien, die sich über mehrere Scheiben strecken, gerne abschauen dürfen.


Fazit:

Auch im dritten Jahr haben die Jungs von Samcro keinen Anlass zu meckern. Satte Farben, hervorragende Schärfe und eine unglaubliche Detailvielfallt mischt sich mit sattem Sound in perfekter Abstimmung, bei dem es letztendlich nur ein wenig an der Power fehlt. Die Extras sind umfangreich und lassen Fanherzen höher schlagen.
Die dritte Staffel beginnt, im Vergleich zu den beiden Vorgängern, relativ zahm, legt aber spätestens mit dem Vergeltungstrip nach Irland ordentlich zu, und begeistert durch eine stimmige, dramatische Storyline. Fans der Serie können getrost zugreifen. (ms)
#2
Geschrieben: 16 Dez 2013 00:58

Gast

Großartiges Review über eine meiner Lieblingsserien! Ich hoffe, dass die übrigen deutschen Staffeln auch weiterhin in gewohnter Qualität veröffentlicht werden...
#3
Geschrieben: 16 Dez 2013 07:57

Sawasdee1983

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Pfui nur 8 Punkte ;)

Die Serie hätte rein theoretisch 25 Punkte von 10 kriegen müssen
MfG Pierre

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#4
Geschrieben: 16 Dez 2013 08:18

TrondeAkjason

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TrondeAkjason How do you go on... when in your heart you begin to understand... there is no going back? There are some things that time cannot mend... some hurts that go too deep... that have taken hold.

Wenn Mario das sieht, dann gibt es einen Anschlagsversuch:rofl:
Alex

How do you go on... when in your heart you begin to understand... there is no going back? There are some things that time cannot mend... some hurts that go too deep... that have taken hold.

When you find that one person who connects you to the world, you become someone different, someone better. When that person is taken from you, what do you become then?
#5
Geschrieben: 16 Dez 2013 09:35

Michael Speier

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Ich konnte NUR 8 Punkte geben, da ihn weiß, wie sich die Serie entwickelt und ich noch Spielraum nach oben brauche... ;)
#6
Geschrieben: 16 Dez 2013 09:59

Sawasdee1983

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Zitat:
Zitat von Michael.Speier
Ich konnte NUR 8 Punkte geben, da ihn weiß, wie sich die Serie entwickelt und ich noch Spielraum nach oben brauche... ;)

naja da gibt es ja noch 26 Punkte von 10, 27 Punkte von 10 usw :rofl:;)
MfG Pierre

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#7
Geschrieben: 16 Dez 2013 10:41

Michael Speier

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Zitat:
Zitat von Sawasdee1983
naja da gibt es ja noch 26 Punkte von 10, 27 Punkte von 10 usw :rofl:;)

Eine Einstellung gefällt mir. Eine nach oben offene Bewertungsskala! Würde mich interessieren, wie schnell wir da im vierstelligen Bereich ankommen... ;)
#8
Geschrieben: 16 Dez 2013 10:50

BTTony

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Klasse Review! Trifft genau meine Einschätzung. Es ist eine gelungene Staffel, die aber tatsächlich einige (relativ gesehene) Längen hat.

Insgesamt muss man sagen, dass eine Folge SoA mit Längen immer noch 90% aller Episoden aller anderen Serien übertrifft ;)
#9
Geschrieben: 21 Dez 2013 21:58

Gast

8 von 10? :eek: 8 von 10? :eek:

8 von 10? :eek:

was haben sie Dir denn in den Kaffee getan oder hast Du beim Gucken nen Nickerchen gemacht. :rolleyes::rofl:;)

Wie Pierre schon sagte. Bei dieser "Best Series ever" benötigt man für jede Staffel ne nach oben offene Skala zur Bewertung.
Geschrieben: 21 Dez 2013 23:35

VincentVinyl

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Zitat:
Die Serie hätte rein theoretisch 25 Punkte von 10 kriegen müssen

Von mir hätte die Staffel zwischen 5-6 von 10 bekommen. Ich hätte Staffel 1 und 2 mit je 7-8 bewertet und bin nun in der letzten Folge von Staffel 3 - die gesamte Staffel fand ich bisher hauptsächlich extrem langatmig und im Grunde hätte man alles Relevante in 2-3 Episoden zusammenfassen können. Allerdings werde ich wohl auch nicht mehr der richtige Sons-Fan, da ich die Serie eher ähnlich Walking Dead oder Dexter nur als "gut" einordne, sie aber nicht an die Serien rankommt, die ich wirklich rundum fantastisch finde. Mir fehlen auch einfach die sympathischen Charaktere, denn es ist keine einzige Figur dabei, die ich rundum sympathisch und interessant finde.

Bin nun gespannt, ob die Serie ich in Staffel 4 wieder einigermaßen fängt - die hab ich damals mal auf Halde gekauft. Weiß aber, dass ich mit meiner Meinung zu Staffel 3 eher allein dastehe :-). Wobei mir nun etwas Sorgen macht, dass die Kritiken allgemein nach Staffel 3 schlechter geworden sind...Zumindest bei Metacritic und Rotten Tomatoes bauen die Durchschnittswertungen nach Staffel 3 deutlich ab - wenn auch immer noch auf gutem Niveau. Sollte die Serie aber nun auch aus meiner Sicht weiter nach unten abrutschen, werde ich wohl irgendwo in Staffel 4 abbrechen, da sich meine Begeisterung schon in Staffel 3 arg in Grenzen hält. Staffel 1 und 2 fand ich dagegen beide gleich gut.


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