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Die Möbius-Affäre

Gestartet: 15 Okt 2013 15:22 - 1 Antworten


Veröffentlichung:
10.10.2013
Laufzeit:
108 Minuten
Schauspieler:
Regisseur:
Produktion:
Kategorie:
Altersfreigabe:
#1
Geschrieben: 15 Okt 2013 15:22

Michael Speier

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Story: 7/10
Bildqualität: 8/10
Tonqualität: 8/10
Ausstattung: 5/10


Jean Dujardin gehört spätestens seit dem Stummfilm The Artist, für welchen er mit einem Oscar ausgezeichnet wurde, zu den ganz großen Stars des französischen Kinos. In den beiden „OSS 117“ Filmen spielte er einen Geheimagenten, der eine gnadenlose Persiflage auf Sean Connerys Darstellung als James Bond bot, und auch hier machte er eine gute Figur. In Regisseur Eric Rochants Thriller Die Möbius Affäre schlüpft Dujardin erneut in die Rolle eines Spions, allerdings völlig ohne ironische oder gar komödiantische Ader. Ihm zur Seite stehen Tim Roth und Cecile de France.


Story

Der Topspion Moise (J. Dujardin) soll für den russischen Geheimdienst die Machenschaften des Oligarchen Rustrovsky (T. Roth) aufdecken. Zu diesem Zweck bändelt er mit der Finanzexpertin Alice (C. de France) an, um diese auf die Fährte der Zielperson zu bringen, und mit ihrer Hilfe – allerdings ohne deren Wissen – an belastendes Material heranzukommen. Alles läuft gut, bis Moise mit Alice im Bett landet, und die beiden den Reizen des jeweils Anderen erliegen. Denn nichts ist hier so, wie es scheint, und letztendlich mischen sehr viel mehr Hintermänner mit, als Moise ahnt.

Regisseur Eric Rochant meldet sich nach jahrelanger Abstinenz wieder zurück auf dem Regiestuhl, und das macht er ausgezeichnet. Die Inszenierung ist gelungen, der Stoff hochbrisant und die Spannung atemberaubend. Dennoch ist der Film nicht in jeder Hinsicht gelungen, was vor allem daran liegt, dass einige unübersehbare Mängel und unausgegorene Ideen den Genuss ein wenig trüben. Der Film ist ein Spionage-Thriller, der völlig anders ist, als man es von Spionage-Thrillern der heutigen Zeit gewohnt ist: Verfolgungsjagden, Schießereien und ähnliche Action-Sequenzen fehlen völlig, und Handgreiflichkeiten kommen ebenfalls nur ausgesprochen selten, dafür aber glaubhaft und überzeugend zum Einsatz. Getragen wird der Film vielmehr durch seine gut durchdachte, wendungsreiche Story voller Aha-Momente und kleinen Hinweisen, die sich dem Zuschauer erst im Nachhinein erschließen und ein wenig an die filmischen Spielereien eines Alfred Hitchcock erinnern. Spannend und völlig glaubhaft handelt es sich bei der Möbius Affäre um einen erwachsenen Spionage-Thriller, der zwar ruhig inszeniert, aber keineswegs langweilig ist.

Frankreichs Topstar Jean Dujardin spielt seine Rolle sehr überzeugend und souverän. Der Charaktermime beweist nach seinem mehr als verdienten Oscar für seine Rolle in The Artist erneut, dass er zu den ganz großen seiner Zunft gehört. Darüber hinaus strahlt er auch noch das gewisse Etwas aus, mit seinen graumelierten Haaren und dem Fünftagebart verfügt der kernige Franzose über mehr Sex-Appeal als alle James-Bond-Darsteller zusammen. Kein Wunder also, dass Cecile de France („L’auberge espagnole“) ihm verfällt, was sie ebenfalls glaubhaft und in jedweder Hinsicht sehenswert darstellt. Auf der Gegenseite agiert Tim Roth (Lie to me) leider ungewohnt hölzern. Dass Roth zu mehr in der Lage ist, hat er bereits bei zahlreichen Gelegenheiten bewiesen, hier bleibt er allerdings ein wenig farblos – was sicher nicht zuletzt an seiner viel zu kleinen Rolle liegen mag, die zwar zahlreiche Facetten aufweist, die aber nicht völlig ausgearbeitet sind. Überhaupt ist die fehlende Ausarbeitung der einzelnen Charaktere, sieht man einmal von den beiden Hauptrollen ab, das große Manko des Films. Liegt das Hauptaugenmerk anfangs noch auf dem Auftrag der einzelnen Agenten, verlagert sich der Fokus nach und nach auf die verhängnisvolle Beziehung der beiden Protagonisten.

Dummerweise wird diese dann aber nicht vollends aufgearbeitet, und so bleibt der Film ein zwar ausgesprochen spannendes und sehenswertes Stück Filmkunst, schöpft aber sein Potential nicht annähernd aus, was ausgesprochen schade ist. Gerade die Story, das Rangeln um die Finanzen, die heutzutage brisanteren Brennstoff abgeben als Waffen, bietet ein so breites Spektrum, dass der Handlungsspielraum für einen noch packenderen Thriller mühelos vorhanden gewesen wäre. Darüber hinaus wird auch nie so richtig klar, um was es hier eigentlich genau geht: Zwar scheint Rustrovsky seine Hände in üblen Machenschaften stecken zu haben, aber das gerät schnell in Vergessenheit, sobald die Beziehung der beiden Protagonisten ins Rollen kommt. Auch die anderen Geheimdienste bleiben relativ blass, und so wird aus einem anfänglich guten Film ein leider nur durchschnittlicher Thriller, der zwar alle Zutaten bei der Hand hat, sie aber nicht zu einem vernünftigen Gesamtwerk zu vermischen vermag.



Bildqualität


starke, warme Farben mit hoher Natürlichkeit
leichtes Filmkorn
überwiegend eher weiche Bilder
schöne Panoramaaufnahmen mit hoher Detailsichtbarkeit

Der Schärfegrad des Films bewegt sich auf oberem Mittelmaß, erreicht aber selten richtig hohes Blu-ray Niveau. Dennoch passen die leicht weichen und warmen Bilder gut zum Grundtenor des Films.


Tonqualität

gut abgemischte Surroundspur mit einigen Highlights und Umgebungsgeräuschen
gute Signalortung
sehr gute Dialogverständlichkeit

Der Klangteppich aus Musik, Umgebungsgeräuschen und Dialogen könnte bei einem solchen Film kaum besser sein, wobei er genrebedingt an seine Grenzen stößt. Subwoofer und Rundumklang wird häufig aber nicht inflationär eingesetzt.

Ausstattung

Making Of (32:23 Minuten)
Helikopter Dreh (3:01 Minuten)
Das Möbiusband (1:52 Minuten)
Ein Cast mit vielen Sprachen (3:36 Minuten)
Ein außergewöhnliches Liebespaar (4:17 Minuten)
Deutscher Kinotrailer
Deutscher Teaser
Trailershow


Fazit

Qualitativ bewegt sich die Scheibe auf oberem Mittelmaß. Das Bild präsentiert sich teilweise etwas zu weich, punktet dafür aber mit seinen satten, warmen Farben. Der Ton ist ebenfalls gut gelungen. Dialoge sind gut verständlich und in den wenigen rasanten Augenblicken überrascht die Tonspur mit haufenweisen Umgebungsgeräuschen und einem perfekt abgestimmten Soundtrack. Der Bonussektor punktet vor allem durch sein informatives Making-Of. Die wenigen, kurzen Featurettes sind zu oberflächlich, ein erläuternder Audiokommentar ist auch nicht vorhanden. Der Film bietet prickelnde Erotik, eine spannende Story und hervorragende Darsteller. Wer Freude an ausgeklügelten Katz-und-Maus-Spielchen hat, und auf übertriebene James-Bond-Action in einem Spionagethriller verzichten kann, der wird mit diesem spannenden Werk aus unserem Nachbarland vollends zufrieden sein, auch wenn man dem Film ankreiden muss, dass bei der Thematik und den brillanten Darstellern deutlich mehr drin gewesen wäre, und die anfangs interessante Story leider im Laufe der Handlung ins Hintertreffen gerät. (ms)
#2
Geschrieben: 16 Okt 2013 07:36

TrondeAkjason

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TrondeAkjason How do you go on... when in your heart you begin to understand... there is no going back? There are some things that time cannot mend... some hurts that go too deep... that have taken hold.

Der Film ist auf meiner Liste, bei einem guten Kurs greife ich da zu. Merci für das Review:thumb:
Alex

How do you go on... when in your heart you begin to understand... there is no going back? There are some things that time cannot mend... some hurts that go too deep... that have taken hold.

When you find that one person who connects you to the world, you become someone different, someone better. When that person is taken from you, what do you become then?


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