Habe nun die erste, 10-teilige Staffel durch.
Eindeutig eine sehr ernsthafte Familiendrama-Serie. Klar, es spielt
in der Welt des MMA, aber das kommt bei rund 500 Minuten vielleicht
mit 20 Minuten Fights vor. Training etc wird richtig gut und
glaubhaft dargestellt. Natürlich geht es auch um Geldprobleme in
Navy St., dem Gym der Familie Kulina. Es geht um deren interne und
externe Probleme. Ex-Frau, jüngere neue Frau, Freundinnen der
Söhne, Drogenprobleme, Nutzen unerlaubter Mittel, ein ehemaliger
Kämpfer kommt aus dem Knast (er bringt das meiste psychologische
Gewicht mit). Nie ist es lustig oder heiter, immer sehr
realistisch, ernst und klar erzählt. Das kommt auch durch den
teilweisen Doku-Stil der Serie. Ob die Kameraarbeit, die immer
angewandten Fades zu anderen, abgehackten Szenen etc. Optisch ist
es ebenfalls unbearbeitet, nüchtern. Hier ist nichts spektakulär
oder optisch interessant gemacht. Manchmal wirkt es fast wie ein
Homevideo einer Familie und deren Welt. Action ist rar, wie gesagt,
Spannung ist quasi nie, da zumindest ich trotz allem einfach nicht
mit der Familie warm werde. Frank Grillo spielt zu entrückt, zu
uninteressant und trocken, der ist selbst in Purge Anarchy
lebendiger und besser. Nick Jonas hat eine etwas undankbare Rolle
(storybedingt). Die Frauen sind halt Geschmackssache. Auf mich
wirken beide spröde, ihre Geschichte interessiert einfach nicht. Da
waren 1-2 Nebendarstellerinnen interessanter und frischer.
Showstealer ist Jonathan Tucker, der eigentlich die Hauptrolle
haben müsste. Jede! Szene mit ihm ist großartig und sofort ist man
voll dabei. Da bleibt man gebannt dabei. Der andere tolle
Darsteller ist Matt Lauria, der sowohl die leisen wie die lauten
Momente dominierend spielt und überzeugt als zerrissener
Ehemaliger, der wieder jemand sein will, wenn er auch gar nicht
weiß, wer genau.
FSK wäre wohl 16, auch wenn wirklich nur 2-3 fragliche Szenen das
aus dem FSK 12 heben.
Anfangs war ich noch so auf eine 7,5 aus, am Ende reicht es aber
nur für eine 6,5, da man die letzten 4 Episoden auch in 2 hätte
packen können, eher müssen. Es ist ok, man kann es mal sehen, aber
ins Regal stellt sich das meiner Meinung nach niemand, denn es gibt
absolut keinen Reiz, das noch einmal zu schauen. Dazu fehlt es
einfach an allen Ecken und Enden an Eigenständigkeit oder an
interessanten Geschichten. Man kann sich jetzt schon denken was da
in den nächsten 20 Episoden so alles kommt - und das lässt mich
nicht gerade vor Spannung und Ungeduld zurück.
6,5 für die Season 1. Ne 3-
agentsands
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