Film: 7/10
Bild: 8/10
Tonqualität: 7/10
Extras: 5/10
Barbie dürfte so ziemlich die bekannteste Spielzeugpuppe der Welt
sein. Das Franchise umfasst Puppen, Fahrzeuge, Häuser, aber auch
Hörspiele, Computerspiele und seit 2001 in regelmäßigen Abständen
Filme.
Anfangs handelte es sich dabei um bekannte Märchen oder ähnliches,
wie den Nussknacker oder Rapunzel, und auch Abenteuergeschichten
wie Die Drei Musketiere und Klassiker wie Die Weihnachtsgeschichte
wurden mit computeranimierten Barbiepuppen verfilmt.
Aber dann gibt es auch noch die vollständig eigenständigen
Barbie-Geschichten, wie Fairytopia, Oceania oder eben Mariposa,
wovon Regisseur William Lau in diesem Jahr eine Fortsetzung
abliefert.
Film:
Mariposa, die tapfere Bibliothekarin und Heldin von Flatterfeld,
ist wieder da. Diesmal muss sie als Botschafterin in das
Kristall-Feenreich reisen, denn das Volk der Schmetterlingsfeen und
der Kristallfeen ist seit Urzeiten verfeindet. Lediglich Mariposa
erkennt, dass es sich dabei um ein großes Missverständnis
handelt.
Gemeinsam mit Prinzessin Catania, der Prinzessin der Kristallfeen,
muss sie gegen eine böse dunkle Fee antreten, bevor sich beide
Völker wieder in Freundschaft gegenüberstehen. Zwischendurch erlebt
sie natürlich noch allerlei Abenteuer und es gilt die eine oder
andere Hürde zu überwinden.
Regisseur William Lau, der auch schon für viele vorherige Barbie
Filme verantwortlich war, versteht sein Handwerk und bleibt seiner
klaren Linie auch in diesem Teil treu. Er zeigt auf, wie wichtig
Freundschaften sind, baut ein bisschen Spannung auf und verpackt
alles in eine leicht nachvollziehbare Handlung, während alle
bekannten Figuren des Franchise mit von der Partie sind – Kindern
gefällt’s.
Im Gegensatz zu vorherigen Barbie-Filmen sind die Bewegungen der
Figuren etwas flüssiger, wobei sie nicht mehr so gekünstelt wirken
wie in älteren Titeln. Die Figuren selbst sehen natürlich immer
noch aus wie Puppen, haben keinerlei Falten (außer es muss so sein)
und eine porenfreie Haut. Das dabei trotz der halbwegs natürlich
wirkenden Bewegungsabläufe alles ein wenig künstlich wirkt, ist
ganz klar so gewollt, schließlich sollen die eigenen Puppen
wiedererkannt und zum Nachspielen zur Hand genommen werden. Auch
die Hintergründe und Schauplätze wirken arg künstlich, vermitteln
damit aber eine Traumwelt, die wunderbar in das Geschehen
passt.
Die Geschichte ist zwar wunderschön, in einem geringen – auf das
Zielpublikum zugeschnittenen – Grad spannend und wird auch von
kleinen Kindern verstanden. Freilich ist die Handlung für die
Größeren sehr vorhersehbar und bietet nicht viele Überraschungen,
aber da sich der Film auch nicht an Fans von Inception und Shutter
Island richtet, sollte dies nicht als Kritikpunkt gelten.
Zu bemängeln ist der Humor, der hier wieder einmal etwas zu kurz
kommt, wie bei fast allen Barbie-Filmen. Während andere
Animationsfilme über liebenswert lustige Nebenfiguren verfügen, die
unter anderem auch ältere Zuschauer ansprechen und den notwendigen
Reizfaktor für die Eltern darstellen, bleibt der Streifen relativ
ernst. So bleibt auch dieser Barbie-Filme, trotz niedlicher
Nebenfiguren wie dem fliegenden Ball Zee, relativ unspektakulär und
witzlos. Kindern wird das vermutlich nicht auffallen, aber für
mitschauende Erwachsene ist es etwas schade. Die Klasse von
Animationsfilmen aus den Häusern Disney oder Pixar wird hier zu
keinem Zeitpunkt erreicht, weder handlungs- noch
animationstechnisch.
Bildqualität
- Bildformat: 1,78:1 (16:9 Vollbild) in 1920x1080p Auflösung
Strahlend bunte Farben und alles scheint irgendwie zu glitzern. So
präsentiert sich der Film auf Blu-Ray. Die Schärfe ist dabei nicht
so hoch, wie es bei einem aktuellen Animationsfilm zu erwarten
wäre. Obwohl die Figuren ohne jeden Makel erscheinen – eben wie
eine Barbiepuppe – ist alles ein wenig weich. Und das liegt nicht
nur an den porenfreien Hautpartien, sondern zieht sich durch das
ganze Bild.
Gerade auf die Figuren fallende Schatten sehen aus, als wären sie
mit dem Lineal gezogen, und auch Farbübergänge wirken nicht ganz
flüssig. Das Wasser sieht ebenfalls stark künstlich aus, was
allerdings so gewollt sein dürfte.
Dennoch verfügt der Film über eine hohe Detaildichte, vor allem in
Panoramaaufnahmen, aber auch die feinen Strukturen der
Schmetterlingsflügel sind in Nahaufnahmen gut zu erkennen.
Ebenfalls positiv fällt auf, dass der Film erwartungsgemäß
keinerlei Filmfehler, Verschmutzungen oder ähnliches
aufweist.
Tonqualität:
- Deutsch DTS 5.1
- Englisch DTS HD Master Audio 5.1
- Französisch, Italienisch, Spanisch, Portugiesisch,
Niederländisch, Polnisch DTS 5.1
Der Ton ist ausgesprochen frontlastig, und selbst der Soundtrack
kommt nur dezent aus den Rearboxen. Räumlichkeit gibt es so gut wie
überhaupt nicht – und lediglich in einer Szene (in der eine
Kristallkugel zu Rate gezogen wird) gibt es Soundeffekte und
Dialoge aus einer anderen Richtung als von vorne.
Das macht bei einem solchen Film, der auf ein sehr junges Publikum
zugeschnitten ist, zwar nicht viel aus, ist aber andererseits auch
nicht sonderlich erfreulich.
Wenigsten sind die Dialoge stets klar verständlich und angenehm.
Angenehmer jedenfalls als auf der englischen HD-Master-Spur, denn
hier sind die Synchronsprecher ein wenig zu hoch und piepsig, was
allerdings auch so gewollt sein dürfte. Allgemein ist der deutsche
Ton angenehmer.
Bonus:
- Patzer
- Musikvideo
- Barbie: Life in the Dreamhouse Musikvideo
- Barbie: Life in the Dreamhouse, Episode: Plethorea of
Puppies
- Polly Pocket: Pet Pamper Scamper
- Trailergalerie
Das Bonusmaterial wendet sich, wie der Film auch, hauptsächlich an
ein sehr junges Publikum. Dieses wird aber bestens bedient, bekommt
ein paar schöne Musikvideos und zusätzliches Filmmaterial in Form
einer kompletten Episode der Barbie: Life in the Dreamhouse Reihe
zu sehen, die mit einigen Seitenhieben für die Eltern fast witziger
ist als der Hauptfilm.
Fazit:
Traumhafte Bilder in strahlend-leuchtenden Bonbonfarben lassen die
Herzen der Kinder höherschlagen und die Eltern zum Schinkenbrot
greifen, um dem knatschig-süßen Bildmaterial entgegenzuwirken.
Technisch gesehen gibt es an der Scheibe nur wenig auszusetzen. Das
Bild ist zwar etwas weich, unterm Strich allerdings sehr schön. Der
Ton kommt ohne größere Highlights daher, erlaubt sich andererseits
aber auch keinerlei Ausfälle. Auch die Bonus-Sektion wird gut
bedient, richtet sich allerdings, wie der Rest der Scheibe auch, an
ein vornehmlich jüngeres Publikum.
Der Film selbst bietet gewohnte Kost aus dem Barbie-Universum.
Mäßig spannend, vorhersehbar und zuckersüß – eben auf das kindliche
Zielpublikum zugeschnitten. Dabei bleibt der Humor leider recht
zurückhaltend, dafür wird eine klar erkennbare Moral vermittelt.
Kindern wird der Film gefallen.