My Own Private Idaho (1991, Gus van Sant)
Geschichte über eine Freundschaft zwischen zwei obdachlosen
Schwulenstrichern mit Parallelen zu Shakespeares
Henry
IV.. Mike stammt aus ärmlichen Verhältnissen, während Scott
versucht sein wohlhabendes Elternhaus zu entfliehen. Beide machen
sich gemeinsam auf die Suche nach der Mike's Mutter. Auf ihrer
Reise entdecken sie viel über sich selber, den Wert ihrer
Freundschaft und wie bedeutend immer noch familiäre Bindungen für
sie sind. Wandelt sich von einer Milieustudie zu einem intimen
Charakterportrait mit den Themen Liebe, Verrat & Tod
(Shakespeare in einem aktuellen Setting sozusagen). River Phoenix'
Performance ist absolut herausragend und schafft es manch
ereignisarme Phase zu überbrücken, während Keanu Reeves dagegen
deutlich abfällt. Versucht am Ende auch keine aufgesetzten
Weisheiten über das Leben zu erzählen, sondern lässt das Schicksal
der Figuren sehr offen.
(7/10)
The Room (2003, Tommy Wiseau)
Hab mich mal an einen der sogenannten schlechtesten Filme aller
Zeiten rangetraut. Viele behaupten ja, dass der so schlecht sei,
dass er wieder gut ist, aber ich konnte daraus keinen
Unterhaltungswert ziehen (ist vielleicht eher was für eine
gesellige Bierrunde). Gut, die Frequenz unfreiwillig komischer
Momente ist konstant hoch, aber die meiste Zeit ist er nur
unendlich langweilig. Dialoge, Schauspiel, Figuren und Handlung
unterbieten alles, was ich bisher als Bodensatz erachtete. Wer
dennoch interessiert ist, kann
hier ja mal
reinschnuppern.
(1/10)