Geschrieben: 13 Juni 2013 17:09
The Man with the iron
Fists
(Kritik by Sam)
Info
Darsteller: RZA, Rick Yune, Russell Crowe, Lucy Liu, Dave
Bautista
Regisseur(e): RZA
FSK: Freigegeben ab 18 Jahren
Studio: Universal Pictures Germany GmbH
Erscheinungstermin: 4. April 2013
Produktionsjahr: 2012
Spieldauer: 107 Minuten
Story
Ein abgelegenes Dorf im feudalen China des 19. Jahrhunderts:
rivalisierende Clans zwingen einen geheimnisvollen Fremden seine
besonderen Fertigkeiten in der Schmiedekunst einzusetzen, um
ausgefallene Waffen anzufertigen. Als eines Tages der berüchtigte
Jack Knife im Dorf auftaucht, eskaliert die Situation. Eine große
Ladung Gold führt zum offenen Konflikt zwischen den verfeindeten
Gruppen, bei dem ebenfalls Madame Blossom und ihre Freudenmädchen
ein gehöriges Wort mitreden. Dem Schmied bleibt nun keine andere
Wahl, als all sein Können einzusetzen, um sich und die Dorfbewohner
gegen eine übermächtige Bedrohung zu verteidigen.
Quelle Amazon
Meine
Kritik
Ob Wu-Tangs Mastermind RZA seinen ersten Abend füllenden Spielfilm
nun The man with the iron fists nennt oder ihn Insight a crazy
brain, spielt keine Rolle, denn das Ergebnis ist offensichtlich:
Ein Best of aus Kung Fu Film Erinnerungen in dessen Hirn
angereichert mit ein bisschen zu viel Weed und seinen Hardcore Rap
Klängen aus guten alten Wu Tagen...
Nicht weiter verwunderlich ist das auch der Story Ablauf der so
einfach gestrickt ist wie der Titel des Films. Es geht um das
einzige Gut auf der Welt hinter dem jeder her ist- nein hier ist
nicht die Liebe gemeint sondern Gold. Und um dieses geht es auch,
alle wollen es haben und morden munter drauf los um es zu besitzen.
Der ganze Plot des Films entlädt sich dann im Finale als alle
verfeindete Banden sich im Kampf auf Leben und Tod
gegenüberstehen...
Im Grunde genommen hat RZA hier versucht einen Videoclip, zu einem
seiner Greatest Hits auf Filmlänge zu strecken. Das dies jedoch,
abgesehen von der noch fataleren Entscheidung sich selbst als
tragender Statist ein zu bauen, nicht sein bester Einfall war, wird
immer dann schmerzhaft spürbar wenn es um Dialoge geht. Solange
sich ordentlich aufs Maul gehauen wird gebündelt in diversen Flug
und Gore Orgien ist alles gut, rockt und macht Spaß, zumal hier RZA
eine Vielzahl an skurilen Einfällen hatte, die er in seinem Film
verbaute. Dabei ist es in etwa so, wie wenn man einen Film im
Fernsehen schaut und Werbung läuft, die Werbung sind in RZA´s Film
die Dialogpassagen und der Film die Klopf und Hau Szenen, die man
nach der langen Werbepause endlich sehen will. Die Dialoge nerven
fast schon aufgrund ihrer Plumpheit.
Eigentlich schade, dass in keinem seiner Dialoge ein Wortwitz
entsteht oder etwas im Gedächtnis hängen bleibt obwohl der Meister
himself ja bekannt für das geschriebene und gerapte Wort ist. Nur
leider besitzt RZA dies Gabe nur im Rap Bizz, denn in seinem Film
sind Sätze, die aus den Mündern seiner Schauspieler kommen nur
selten unterhaltsam. Die Dialoge im Film sind nicht wie seine
Rhymes im Rap Zirkus auf aller höchstem Niveau sondern eher
irgendwo zwischen Buschido Fäkal Rap und Harris Stümper Rap
Einlagen auf Sidos Alben an zu siedeln.
Warum man den Film dann doch schauen sollte, frägt sich sicher der
ein oder andere? Ganz einfach- RZA´s Film ist Balsam für die
gereizten Ohrmuscheln, die von schlechten Scores alla Transformers
und sonstigen Film Verbrechen des Michael Bay traktiert worden
sind. Das Gespür für den Einsatz von Musik zum richtigen Zeitpunkt
mit samt den dazu passend choreographierten Kampf Einlagen ist
aller Ehren Wert und aus dem Kopf eines wahren Kung Fu Nerds, der
hier mal ohne Rücksicht auf Kritiker Meinung die Sau raus lässt um
sie nicht mehr einzufangen ehe nicht der letzte Mann zu Boden
geht.
Zur Mogelpackung wird der Film dann, wenn man mal genauer das Motiv
des Covers betrachtet, dass die Blu Ray schmückt. Russel Crowe und
Lucky Lui, die hier fröhlich und Werbewirksam auf dem Titelbild
prangern. Nur leider spielen die Beiden nicht die Hauptrolle im
Film sondern der Regisseur Himself und andere Menschen, die hier zu
Lande wohl keiner kennt und dies zu Recht. Crowe und Lui werden zu
Statisten degradiert die mal mehr mal weniger interessiert durchs
Bild huschen. Crowe ist so eine Art Charlie Sheen getarnter
Lustmolch Verschnitt im alten China hingegen Lui so eine verkappte
wie lustlose Puff Mutter gibt. Seis drum, denn der sichtlich
Übergewichtige Crow hätte wohl keine zwei Minuten Kampfszene
überlebt ohne anschließend im Sauerstoff Zelt nach neuer Luft zu
gieren. Fast fühlt man sich bei Crowes Anblick an den in die Jahre
gekommenen Marlon Brando erinnert, der einst wackelnd über den
Flughafen flanierte mit samt weißem Sommer Käppchen und mieser
Laune.
Die Kunst der dicken Hose
Auffallend ungleich steht die Ausstattung des Films im Verhältnis
zum Inhalt. Die Qualität, die die bebilderten Gedanken aus RZA´s
Hirn besitzen und dem Zuschauer gezeigt werden wirken neben den
plumpen Dialogen, dem einfachen Plot den ganzen Film über
Übermächtig. Hier passt einfach alles, wie die Sprichwörtliche
Eisen-Faust aufs Auge. Die Kulissen sehen überragend und echt aus,
allein Luzy Luis Freudenhaus ist spektakulär ins Szene gesetzt. RZA
schafft es hier uns mit zu nehmen in seinen Nerd Schädel aus dem
all die Ideen zu den Kulissen und Kostümen ihren Ursprung
finden.
Frei nach dem Motto, dass so manchem schwach brüstigen Rapper
geläufig sein dürfte: Wenn man schon keine Themen oder Inhalte hat,
muss wenigstens das Äußere was her machen. Style over Substance.
RZA beherrscht es wie kein zweiter. Die Mühe, der Schweiß der in
der Bebilderung der Story stecken sind dem Film jederzeit an zu
sehen, können aber das schwache Drehbuch nicht überblenden.
Diejenigen, die Kung Fu Filmchen aus den 70ern respektive 90er
liebten werden auch in RZA´s erstem Kinofilm ihre helle Freude
haben und sich an den angeführten Kritikpunkten auch nicht weiter
stören, denn genau das, was RZA hier abliefert ist genau das, was
dieses Genre so beliebt gemacht hat. Für alle, die mit dieser
Materie nicht anfangen können wird der Film kein Grund zur
Konvertierung sein. Er ist was er ist und will auch nicht anderes
sein als die Fantasie aus dem Kopf eines Nerds, der sich mit guten
Budget austoben durfte und all denjenigen den Mittelfinger zeigt,
die in kritisieren für The man with the Iron Fist.
Bild
Gestochen scharfes Bild mit vielen Detail. Farben kommen sehr gut
zur Geltung vor allem im farbenfrohen Haus von Frau Blossom. Der
Sound ist etwas Bass intensiv aber dennoch gut abgemischt und mit
vielen Nebengeräuschen. Hier hat RZA vieles richtig gemacht.