Der Film läuft bei uns ja nun seit dem 13.01. und wir waren gestern
Abend drin (Kino max 20% voll am Samstag Abend Prime Time).
http://cache2.allpostersimages.com/p/LRG/51/5146/PQBCG00Z/poster/love-and-other-drugs.jpg
Das Plakat sagt eingentlich schon alles. Der Film ermutigt mich,
diesen Thread wieder aufzumachen. Was einem
nämlich am meisten in Erinnerung bleibt, sind die umfangreiche
Nacktheit und die zahlreichen Sexszenen in diesem Film. Anne
Hathaways Brüste wippen durch den halben Film und auch Jake
Gyllenhaal hat genug entblößte Screentime, nur Josh Gad hätte man
nicht wirklich so sehen wollen. Für Gyllenhaal und Hathaway macht
diese Nacktheit noch Sinn und passt auch in die "RomCom", an
anderer Stelle ist sie jedoch so bemüht, dass man sich unfreiwillig
an Produktionen wie "American Pie" erinnert fühlt.
Das Pärchen Jake und Anne passt eingentlich ganz nett zusammen. Er
ist Pharmareferent (wie man bei uns sagen würde), sie hat
offensichtlich überhaupt keine andere Beschäftigung als mit
Parkinson im ersten Stadium erkrankt zu sein (kein Spoiler, das
sagt sie selbst in ihrer allerersten Szene). In der Buchvorlage von
Jamie Reidy kommt überhaupt
keine Romanze vor, sondern es geht dort nur um den
Vertretervertrieb von Viagra. Wir haben hier also zwei Geschichten,
einmal die von "Jamie Randall" und seinem Durchbruch als
Pharmareferent mit Viagra und einmal die von ihm und seiner
Beziehung zu "Maggie Murdock", die an Parkinson erkrankt ist. Die
beiden Geschichten berühren sich nur selten. Hinzu kommt als "Comic
Relief" Josh Gad alias "Josh Randall" als abstoßenden Gegenpol zum
glattgeleckten Gyllenhaal, der Seth Rogen in "Knocked Up" oder so
richtig liebenswert erscheinen läßt. Er nimmt ein bißchen Seann
William Scotts Rolle aus "American Pie" ein und erhält dafür auch
noch eine sonst völlig sinnlose Szene, die diesem Anspruch gerecht
wird.
Jake Gyllenhaal fehlen der Bart und die langen Haare aus "Prince of
Perisa". Hier ist er im wahrsten Sinne des Wortes allglatt. Anne
Hathaway bewegt sich zwischen ihrer eigenen Darstellung in
"Princess Diaries" und Sandra Bullocks in in "28 Days" hin und her.
Die Glattheit von Gyllenhaals Charakter trübt die Möglichkeit, mit
ihm Sympathie zu empfinden, es wird auch recht wenig seiner eigenen
Gefühlswelt offenbar. Das letzte gilt auch für Hathaways Charakter,
deren Handlungsintentionen man sich schon selbst zusammenreimen
muss, ich nehme an, dass massives Selbstmitleid die Ursache ist.
Die beiden haben richtig schöne Szenen zusammen. Und zwischen ihnen
wirkt die Nacktheit auch natürlich und ästhetisch. Man hofft dann
jedes Mal, dass die Dramatik des Films dies jetzt nicht kaputt
macht. Dies ist eindeutig der Romantikanteil des Films, wo die
beiden sogar zusammen lachen können. Der Comedyanteil rekrutiert
sich eher aus Gyllenhaals Versuchen, die Medikamente von Pfizer an
den Mann zu bringen. Genauer gesagt an genau einen Arzt, nämlich
Hank Azaria. Es scheint, dass der Verkauf an einen einzigen Arzt
ausreicht, um die Quote zu erfüllen. Das ganze wird überschattet
vom Drama um Hathaways Krankheit, teilweise sehr irrational,
gedeckelt mit altmodischen Szenen aus dem Kino der siebziger
Jahre.
Die Nacktheit selbst ist das größte Merkmal dieses Films, gerade
für "Fans" von Anne Hathaway. Vielleicht ist sie in diesem Genre
mit dieser Besetzung auch ein kleiner Tabubruch. Danach stellt sich
die Frage, was sonst noch hängen bleibt.
Nicht viel.