Filmbewertungen von Squoizy

/image/movie/shin-godzilla-2016-limited-steelbook-edition-blu-ray---uv-copy-neu_klein.jpg
Ich glaube, hier einen zukünftigen Klassiker gesehen zu haben. Mit welcher Nüchternheit und welchem Realismusanspruch dieser Film hier den Umgang mit einem Monster, einem uns unbekannten Wesen zeigt - der Film könnte glatt als Blaupause gelten, wie man im echten Leben mit so einen Phänomem umgehen müsste - und wie eben nicht. Mit einem fast schon dokumentarisch anmutenden Stil wird der ablaufende Prozess japanischer Behörden gezeigt, um den Wahnsinn ansatzweise verstehen zu können. Durch wieviele Instanzen hier Befehle laufen müssen, wie enorm die Befehlskette an sich ist, es ist nicht zu begreifen, und doch macht gerade diese realistische, politische Auseinandersetzung mit dem Fremden, diesen Film zu einem Kleinod, der das Zeug zum Klassiker hat. Godzilla wird dadurch zur Randfigur, verliert aber nichts von seiner unglaublichen Präsenz und hilft dem Film so, sich selbst ernstzunehmen und auf jeglichen Trash zu verzichten (sieht man vom sehr schwachen CGI ab). Der fantastische Soundtrack, der zu einer fast schon sakralen Stimmung beiträgt, wenn Godzilla seine Macht demonstriert, harmoniert zu jeder Zeit perfekt mit dem Geschehen auf dem Bildschirm.

Man kann nur den Hut ziehen vor diesem Film. Wirklich wundern sollte das aber niemanden, zeichnete doch der Regisseur von Neon Genesis Evangelion hier verantwortlich.

Shin Godzilla ist ein zukünftiger Klassiker!

Bild: Gute Schärfe, Schwarzwert könnte etwas besser sein. Ansonsten kräftige Farben.

Ton: Der 3.1 Kanal auf der japanischen Tonspur machte ordentlich Krach, speziell Godzillas Geschrei ging durch Mark und Bein. Ansonsten sehr dialoglastig, sodass es auch viele ruhige Passagen gibt.

Extras: Making Of, ca. 20min. Könnte informativer sein, aber besser als nichts. 
Story
mit 5
Bildqualität
mit 4
Tonqualität
mit 4
Extras
mit 3
bewertet am 03.06.18 um 14:39
/image/movie/star-wars-die-letzten-jedi-3d-limited-steelbook-edition-blu-ray-3d---blu-ray-und-bonus-blu-ray-neu_klein.jpg
Wäre das hier der zweite Teil eines neuen Franchises gewesen, wäre es mit diesem Machwerk begraben worden.

"Wäre, wäre, Fahrradkette" - hier handelt es sich um den mittlerweile 8.Teil der unglaublich erfolgreichen Star Wars Saga, doch mit welcher Respektlosigkeit Rian Johnson hier der Star Wars DNA entgegentritt - im Grunde braucht das fast schon wieder übergroße Eier.

Doch der Reihe nach.

Story:

Mad Max Fury Road im Weltraum, nur deutlich schlechter. So in etwa lässt sich Star Wars: Die letzten Jedi wohl am besten beschreiben. Das man bei dieser Masse an großartigen, tiefrgündigen SW Geschichten (siehe Expanded Universe bzw. Legends) keine bessere Idee hat, als eine 2,5 Stündige Verfolgungsjagd zwischen Erster Ordnung und der Rebellion, welche zudem auf riesigen Logiklöchern basiert, zu zeigen, demonstriert die große, große Ideenarmut in Hollywood. Erzählt TLJ damit eine noch nie dagewesene Geschichte im SW Universum? Gewissermaßen. Denn noch nie war so wenig Geschichte in einem SW Film wie in TLJ. Die Prequel-Filme wirken dagegen wie absolute Meisterwerke der Erzählkunst. Infantiler Humor, an den Haaren herbeigezogenes Verhalten fast aller Beteiligter sowie im Grunde nicht vorhandene Charakterentwicklung machen diese Episode so überflüssig wie einen Kropf. Wäre da nicht Kylo Ren, fantastisch verkörpert von Adam Driver, der weiterhin die interessanteste Figur der neuen Trilogie darstellt. Er macht als einziger eine Charakterentwicklung durch, und ich würde es Disney nie verzeihen, wenn sie ihn als reinen Bösewicht in Episode IX inszenieren würden. Kylo ist so viel mehr. Hätte Rey doch nur seine Hand ergriffen ...

Bild:

Das Bild gibt sich referenzverdächtig: satte Farben, toller Schwarzwert, hohe Kontraste und eine tolle Schärfe; Disneytypisch im Grunde tadellos.

Sound:

Ich habe keine Mega Heimkinoanalge, aber es rummste ordentlich, die Stimmen waren klar und deutlich zu hören, und John Williams musikalischer Score war wie immer ein Hochgenuß und gut mit den Action-Effekten abgemischt.

Extras:

Sehr sehr viele, es ist sogar eine Bonus-Disc dabei. Eine 95-minütige Dokumentation mit Fokus auf Regisseur Rian Johnson ist im Steelbook ebenfalls enthalten. Er wirkt sehr unsicher und zurückhaltend; fast schon schüchtern. Er mag ein interessanter Mensch sein (und, sofern man das aus einer Doku herauslesen kann, von ziemlich viel Selbtzweifel geplagt), aber für so etwas großes wie SW war er eine absolute Fehlbesetzung. Dies unterstreichen auch Aussagen wie "Ich habe die Schauspielerin von Rose Tico extra gewählt, weil sie mal so gar nicht ins SW Universum passen will". Kein Scherz! Weitere ähnliche Beispiele finden sich ebenfalls in den Extras. Interessant ist auch der Audiokommentar zu den 14 Deleted Scenes, wenngleich es fast immer aufs selbe herausläuft: Pacing Issues. Da fragt man sich unweigerlich, warum die Casino Sequenz nicht aus dem ganzen Film gestrichen wurde. Dann hätte man knackige 2 Stunden Laufzeit und eine sinnlose Filmsequenz weniger.

3D:

Großartiges 3D und ein weiterer Beweis das 3D noch lange nicht tot ist. Tolle Tiefenwirkung kann Disney ja, aber was 3D für mich erst richtig gut macht sind Pop-Out-Effekte, also das Gefühl mittendrin zu sein. Und davon gibt es hier reichlich. Es kommt nicht ganz an das 3D von Das Erwachen der Macht heran, aber ist immer noch großartig und auch deutlich besser als das schwache 3D von Rogue One.

Fazit:

Hätte Rey doch nur nach Kylo Rens Hand gegriffen, dann hätte das doch noch ein guter, mutiger, frischer SW Film werden können. Doch so bleibt ein großes Ärgernis: So zu tun, als ob man sich etwas traut, dann aber doch immer kurz davor abbricht ist einfach nur feige.

Technisch gibt sich die Scheibe einwandfrei, speziell das 3D ist ein Genuß.

Was bleibt? Die Hoffnung, das J. J. Abrams seine Vision wieder aufgreift und mit Episode IX einen versöhnlichen Abschluss dieser neuen Trilogie bietet. Vielleicht dann ja mit Kylo und Rey als graue Jedi, die die Sith und Jedi endgültig auflösen und ein neues Zeitalter einläuten. Denn die Mischung machts. Es ist nicht immer alles schwarz und weiß, sondern eben auch vieles grau. Wenn diese Erkenntnis auch noch in Episode IX ankommt, könnte ich tatsächlich noch so etwas haben wie - nun ja - "Eine neue Hoffnung". ;-) 
Story
mit 3
Bildqualität
mit 5
Tonqualität
mit 4
Extras
mit 5
bewertet am 08.05.18 um 18:57
/image/movie/interstellar-2014-limited-steelbook-edition-blu-ray---uv-copy-neu_klein.jpg
Gegen MAINSTREAM-Schrott wie Transformers und Fast & Furious!

Auch wenn ich mir mit meiner Überschrift bereits den ersten Dislike eingehandelt haben sollte - ich kann nicht verstehen, wie solche Filme 5 von 5 Sternen bekommen können. Das ist manchmal gute Unterhaltung, aber eben nicht mehr. Filme, die nur gute Unterhaltung sind, können in meinen Augen nie mehr als 4 Sterne verdienen. Aber leider will die Mehrheit nur noch stupides Main-Stream-Kino erleben.

Wie es richtig geht, und wie 5 Sterne wirklich aussehen sollten, beweist Interstellar. Interstellar ist einer dieser Filme, die das Medium zu einer Kunstform erhebt. Dieser Film ist ein Meisterwerk, über das man noch lange reden wird. Dieser Film ist das bessere 2001 - Odysee im Weltraum (und damit dürfte ich mir spätestens jetzt einen Dislike eingehandelt haben). Doch warum ist das so? Das will ich im folgenden erläutern.

Der Film selbst ist nämlich nicht perfekt. Und doch ist er einzigartig, und macht etwas mit dem Zuschauer, wie es nur ganz wenige Filme schaffen. Auch jetzt, gerade in diesem Moment, habe ich einige Szenen bewusst vor Augen und sehne mich dahin zurück. Einfach, um sie noch einmal erleben zu können. Der Film geht 169 Minuten.Da sind auch ein paar Längen, also langweiligere Stellen, gerade am Anfang, und ein bisschen Ami-Kitsch dabei. Hat man die anfängliche Zeit überstanden, und es geht in den Weltraum, geht es los. Aber so richtig. So wirklich. Der Soundtrack von Hans Zimmer ist so gut, das Weltklasse noch eine Untertreibung wäre. Ich würde sogar so weit gehen zu sagen, dass es sein bester Score überhaupt ist. Ich hatte durchgehend Gänsehaut. Er ist überragend. Hier kann ich auch gleich mal den Vergleich zu Gravity ziehen. Gravity hat auch einen wahnsinnigen, intensiven Soundtrack, der das Geschehen jederzeit unterstreicht, und Zimmer hat sich hier sicherlich inspirieren lassen. Stets sind leichte Orgelklänge zu vernehmen. Meine Interpretation: Orgel steht für die Kirche, diese steht für Gott, und dieser steht über allem Irdischen, etwas weitaus größeres als alles, was wir uns vorstellen können. Wenn ich es beschreiben müsste, würde ich sagen, wenn Sterne Töne machen könnten, würde es sich genau so anhören. Einfach nur wunder-, wunderschön. Danke, Hans Zimmer. Danke.

Nun aber wieder zurück zur Handlung. Es ist schwer, viel zu erzählen, ohne zu spoilern. Der Weltraum ist toll abgebildet, mit vielen Phänomenen, wie Wurmlöcher, schwarze Löcher, Planeten, und so weiter und so fort. Das bietet Gravity nicht, dafür ist die Darstellung des Weltraums in Gravity nach wie vor Referenz. Ja, lieber Leser, ich finde, dass Gravity ein audiovisuelles Meisterwerk ist. Vermutlich bringt mir das spätestens jetzt, wo Sie noch mit sich gerungen haben, einen Dislike ein. Aber das ist mir egal. Denn auch wenn Interstellar nicht die Weltraumdarstellung eines Gravity erreicht, muss es dies aber auch gar nicht. Handelt Gravity von der Rückreise an sich, der Sehnsucht, wieder auf die Erde zu kommen, geht es hier darum, neue Planeten zu entdecken. Und das alles unter dem Deckmantel der Relativitätstheorie von Einstein. Und Gott, das ist so verdammt spannend und beängstigend und faszinierend zugleich. Und es ist richtig geil umgesetzt und damit einzigartig. Ich habe Momente erlebt, die sich mir eingebrannt haben, an die ich womöglich noch in vielen Jahren denken werde. Als Beispiel sei hier nur die Andock-Szene genannt, auf die ich aber nicht näher eingehen möchte, um nicht zu spoilern.

Die Schauspieler spielen klasse und gehen trotzdem in dieser Bildgewalt unter. McConaughey gehört zu den besten Schauspielern unserer Zeit, und auch der Rest spielt absolut solide bis stark.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Weltraumdarstellung eines Gravity zwar nicht erreicht wird, wobei man die Werke auch schwer miteinander vergleichen kann. Ist das eine wirklich ein rein audiovisueller Trip, ist das andere so viel mehr. Es bildet die Sehnsüchte, Wünsche und Ängste des Menschen zugleich ab. Und das ist so verdammt viel wert.

Von mir gibt's eine klare Empfehlung. Den Film muss man gesehen haben, und sei es nur, um mitreden zu können. Wissenschaft und Fiktion wurden selten so gut vereint. Vielleicht noch nie. Ein Meisterwerk.

-------------

Bild: Top, auch in dunklen Szenen. Gerade die IMAX Szenen sind ein Genuß.
Ton: Perfekt abgemischt; dass der Soundtrack nicht so wuchtig rüberkommt wie im Kino liegt natürlich am Equipment
Extras: Fast 3 Stunden; es gibt eine 50 minütige Doku über die im Film behandelten Phänomene; ganz großes Kino! 
Story
mit 5
Bildqualität
mit 5
Tonqualität
mit 5
Extras
mit 5
bewertet am 01.04.15 um 01:31

Top Angebote

Squoizy
Aktivität
Forenbeiträge2
Kommentare69
Blogbeiträge0
Clubposts0
Bewertungen3
avatar-img
Mein Avatar

Kontaktaufnahme

Squoizy

Weitere Funktionen

Beste Bewertungen

Squoizy hat die folgenden 3 Blu-rays am besten bewertet:

Filme suchen nach

Mit dem Blu-ray Filmfinder können Sie Blu-rays nach vielen unterschiedlichen Kriterien suchen.

Die Filmbewertungen von Squoizy wurde 6x besucht.