Disconnect bietet eine gelungene Verknüpfung dreier Handlungsstränge, die verschiedene Bereiche der Cyberkriminalität thematisieren (Identitätsdiebstahl, Cybermobbing und Pornochats). Die moderne und zeitgemäße Thematik wird in vielerlei Hinsicht unterhaltsam umgesetzt, bewegt und regt zum Nachdenken an. Während die Story ein paar Minuten braucht um Schwung aufzunehmen, steigert sich der Film konstant um die Höhepunkte zu erreichen. Dabei bleibt der Film aber durchweg bodenständig und benötigt keine Effekthascherei um die Spannung aufrecht zu erhalten. Wegen der Realitätsnähe findet sich durchaus auch eine Spur Sozialkritik bzgl. des sorglosen Umgangs mit dem Internet wieder, jedoch ohne den mahnenden Zeigefinger zu deutlich zu erheben.

Bild und Ton sind zu keiner Zeit negativ aufgefallen, in dunklen Szenen vermisse ich generell etwas mehr Klarheit, was aber wohl auch mit am Fernseher liegt. Wechsel in der Lautstärke sind in meinen Augen auch eher Geschmackssache als Kritikpunkt, kommen aber glücklicherweise auch nur selten zu tragen. In Punkto Extras hätte ich mir über ein paar Interviews und Trailer hinaus etwas mehr erhofft, ob nun aber z.B. ein Making-Of bei einem Film, der mehr von der Story lebt, so interessant gewesen wäre ist wieder eine andere Frage.

Auf jeden Fall ist Disconnect uneingeschränkt zu empfehlen, Story, Cast und Umsetzung brillieren und zeigen eine gelungene Abwechslung.