Filmbewertungen von jonasmagbatman

"Shame" zeigt das selten behandelte Thema Hypersexualität ungeschönt und mit allem, was dazu gehört. Die Sexszenen werden immer exzessiver und zeigen durch Brandons (Michael Fassbender) Gesichtszüge die krankhaftigkeit dieser vermutlich oft nicht ernst genommenen Störung.
Seine Schwester Sissy (Carey Mulligan) gibt ihre seelischen Verletzungen offen preis, wohingegen Brandon davor in seine Sexsucht flieht. Letztlich zeigt der Film die Schicksale zweier Geschwister, die sehr unterschiedlich mit einer offenbar schwierigen Vergangenheit umgehen. Fassbender spielt dabei meiner Meinung nach phänomenal. In der restlichen Besetzung leistet sich der Film auch keine Fehler und besticht außerdem durch das Sounddesign, welches aus einem tollen Soundtrack und ganz simplen Alltagsgeräuschen besteht, die aber passend eingesetzt werden.

Ich kann den Film empfehlen, sofern man sich darauf einstellt und nicht gelangweilt ist, wenn einige Szenen länger als allgemein üblich sind. 

Verblendung bietet eine unglaublich dicht erzählte Story, in der der Journalist Mikael Blomquist das Verschwinden der Nichte eines schwedischen Großindustriellen vor 40 Jahren aufklären soll und dabei tatkräftige Unterstützung von der Hackerin Lisbeth Salander bekommt. Sowohl Daniel Craig als auch Rooney Mara bieten eine schauspielerische Glanzleistung dar. Den Vergleich zum schwedischen Original kann ich nicht ziehen, da ich dieses vor einigen Jahren geguckt habe und keine gute Erinnerung daran habe. Allerdings habe ich, nachdem ich die amerikanische Verfilmung im Kino gesehen habe, das ungekürzte Hörbuch gehört, was ebenfalls zu empfehlen ist. Der Film lässt einige im Buch wichtige Informationen weg, was allerdings bei der Masse an Informationen (25h Hörbuch) zwingend nötig ist. Bild und Ton sind perfekt. Ich habe erst einen kleinen Teil der Extras gesichtet, dieser war jedoch äußerst interessant. Sie liegen auch komplett in HD vor. 

Auf die technischen Aspekte wurde ja schon zu genüge eingegangen und ich kann nur wiederholen, dass die Scheibe in Sachen Bild und Ton einwandfrei ist.
Die Geschichte jedoch wird oft als wenig tiefgründig und nebensächlich bezeichnet und nach meinem Kinobesuch im Januar 2011 hätte ich dem auch so zugestimmt. Doch beim zweiten Ansehen ist mir die Story deutlich tiefgründiger und "erwachsener" vorgekommen, da die Kernthemen letztlich Diktatur, Völkermord und der Traum von der perfekten Welt sind. Sicher ist der Film kein Lehrfilm und für mich steht auch nach wie vor das audiovisuelle Erlebnis im Vordergrund und doch gefällt er mir jetzt noch eine Spur besser, da auch die Story zu überzeugen weiß. Bei den Extras habe ich mir bis jetzt nur die zehnminütige Doku "Am Tag danach" angeschaut, welche interessant und gut gemacht ist.
Die Digital Copy ist übrigens Mac und PC tauglich (Windows Media Player und iTunes) und beinhaltet den Hauptfilm mit deutscher und englischer Tonspur in Stereo und 5.1 (getestet mit iTunes unter Mac OS X). 

Die Handlung des Films ist genial, wie ich finde. Extrem fesselnd, der Joker ist genial abgedreht (sein "Zaubertrick") und man wird auch zum Nachdenken angeregt (Szene, in der Häftlinge und Zivilisten auf den Booten gefangen sind --> andere Menschen töten, um selbst zu überleben?).
Am Bild habe ich nichts auszusetzen und mit meinen Mitteln zur Bilddarstellung wirkt es makellos. Besonders die IMAX-Sequenzen habe eine unglaubliche Schärfe und die 16:9 Darstellung in diesen Szenen gefällt auch.
Die Ton-Abmischung ist meiner Meinung nicht perfekt gelungen, da der Dialog, sprich Center, an einigen Stellen zu stark in den Hintergrund rückt.
Die Extras habe ich allesamt angeguckt und finde ich überragend. Dadurch bin ich überhaupt erst ein Fan von Christopher Nolan geworden, da er so viele der Szenen echt und ohne Computeranimation dreht (der LKW, der sich überschlägt). Die Extras bezüglich des Baus des Batmobils finde ich auch sehr spannend (ich hoffe, ich verwechsle das gerade nicht mit "Batman Begins").
Für mich einer der besten Filme aller Zeiten und das bestimmt nicht, weil es Heath Ledgers (vor)letzter Film ist; ich kannte diesen Schauspieler vor dem Film nicht einmal.