Filmbewertungen von badevil

Dass der Film grandios ist, brauche ich nicht mehr besonders erwähnen.

Ein wahnsinniges Tempo schlägt Nolan hier an, kreiert somit eine großartige Atmosphäre während des ganzen Films und hat dann noch eine Darstellerriege, die bis in die kleinsten Rollen hervorragend ist. Über allem thront natürlich Heath Ledger, ich fand`s aber auch cool, dass einer wie Eric Roberts nochmal in so einem großen Film auftauchen darf.

Ist der Film seine fünf Punkte wert, so sind diese auch bei den anderen drei Kategorien zu vergeben.
Die Bildqualität ist exzellent und der Bonus bei den IMAX-Szenen des ausgefüllten Bildschirms ist klasse und stört überhaupt nicht. Ich habe den Film sogar mal mit meinen Eltern geguckt, die davon gar nichts mitbekommen hatten.;)

Nicht zu verachten sind auch die ausführlichen Extras, wie schon bei "Batman Begins".
Wie zuletzt auch schon bei der "Gladiator"-Blu.ray von mir erwähnt, mag ich besonders, wenn Herr Zimmer wieder von seiner Arbeit erzählt und es ist äußerst genial, wie dieser Mann so einen differenzierten Soundtrack abliefert und damit ebenfalls absolut überzeugen kann. 

Zum Film an sich brauche ich gar nicht mehr viel sagen. Nach zehn Jahren hat dieser keinen Prozentpunkt an seiner Genialität eingebüßt.
Wenngleich ich was Historienfilme angeht eigentlich ein Authentizitäts-Fanatiker bin und dies hier mit der Figur des Maximus nicht gegeben ist, so ist die Story doch glaubhaft und großartig in die historische Zeit eingearbeitet worden.

Was die Umsetzung auf Blu-ray angeht bin ich eigentlich ziemlich zufrieden, das Bild ist gut, aber sieht danach aus, als hätte es auch noch besser sein können.
Wahrscheinlich folgt schon bald wieder eine neue Version - naja, ist dann natürlich jedem selbst überlassen, aber einen Neukauf halte ich nicht unbedingt für notwendig.

Was die Blu-ray aber großartig macht ist das umfangreiche Bonusmaterial.
Ich bin etwas überrascht, dass es doch einige gibt, die hier "nur" 4 Punkte vergeben (eine 3 gibt es sogar auch).
Ich frage mich: was will man noch mehr? (Oder geht`s darum, dass die nicht in HD vorliegen?)

Allein die erste Dokumentation "Strenght & Honor" dauert zusammen 195 Minuten und deckt praktisch den ganzen Produktionsablauf eines Filmes dar.
Was besonders toll bei den Extras eines Ridley Scott-Films ist: es gibt nicht die üblichen glatt gebügelten PR-Aussagen à la "Och, alles war so wunderbar", sondern es wird Klartext gesprochen, auch wenn das nicht immer nett ist.
Daher ist die Doku schon allein deswegen sehr interessant, weil offen über die Probleme während des Drehbuch-Schreibens erzählt wird wie auch der "Kampf" zwischen Regisseur und Produzent, wenn es während der Dreharbeiten um Umschreibungen und Kürzungen geht. Sehr aufschlussreich und unterhaltsam erzählt.

Ansonsten bekommen fast die ganzen Stationen ihren Platz eingeräumt, seien es die Kostüme, das Produktionsdesign und vor allem auch unser deutscher Freund Hans Zimmer, der hier immer noch einen der besten Scores seiner Laufbahn geschrieben hat.

Das ganze wird abgerundet mit einigen witzigen Extras über Russel Crowe während und nach den Dreharbeiten. Der Typ ist echt sympathisch, was sein Image in den Medien ja eigentlich nicht unbedingt ist.

Das einzig komische an den Extras ist für mich "Visionen aus Elysium: Themenportal’ - eine Ansammlung von lauter Hintergrund-Filmschnipseln, aufgeteilt auf 11 oder gar 12 Seiten(!).
Für mich ziemlich unübersichtlich und vor allem fragwürdig, warum es die gibt, denn diese ganzen Szenen kommen in den umfangreichen Making-ofs sowieso vor und wenn ich mir eine sichtlich heraus geschnittene kurze Erklärung des Waffenmeisters anschaue oder einen kurzen Auftritt von Crowe bei einem Fan-Screening mit abruptem Ende, frage ich mich, was ich davon haben soll.

Wie dem auch sein: das ändert aber nichts an vollen 5 Punkten für die Extras.:) 

Nach einem halben Jahr komme ich jetzt mal zu einer Bewertung, da ich erst jetzt die komplette Blu-ray angeschaut habe, sprich auch die Extras.

Mich haben im Januar schon die vielen negativen Meinung zur Bildqualität irritiert (siehe Kommentare) und kann dies nach dem erneuten Sichten weiterhin nicht verstehen. Wie auch hier im Review zu lesen ist das in meinen Augen ein ganz klares, scharfes Bild.
Es gibt einmal mehr von Michael Mann geniale Bildkompositionen (Johnny Depp im Feld, die Szene am Flughafen in Indiana. etc.).
Und dazu ebenfalls wieder eine großartige Musik von Elliot Goldenthal (wie schon bei "Heat", genauso wie Dante Spinotti hinter der Kamera).

Die Extras sind gut; schade fand ich, da die verschiedenen Making-of-Parts teilweise nur 10 Minuten gehen, dass man sie alle einzeln auswählen musste. Man hätte das alles auch zu einem großen ganzen Making-of zusammen schneiden können.
Allerdings was gezeigt wird ist ziemlich toll: vor allem die vielen Originalaufnahmen von Dillinger und Hoover und dann die entsprechenden Filmszenen - das macht schon Spaß zu sehen, wie nah Mann da teilweise an den historischen Fakten blieb.