Was bringt das „neue“ 3D?
Eine Debatte die es aktuell fast überall geben dürfte und auch geben soll. Die Hersteller feiern 3D als größte Errungenschaft seit der Erfindung des hochauflösenden Fernsehens HDTV. Man erlebt eine wahrliche Flut an 3D-Wiedergabegeräten und 3D-Filmen. Kaum ein Film der nun parallel in 3D produziert wird. Doch was bringt es überhaupt, lohnt es sich auf 3D umzusteigen.
So neu ist diese Errungenschaft jedoch nicht. Ich habe bereits 1995 im Disneyland Paris den 17-minütigen-3D-Kurzfilm „Captain EO“ (von Francis Ford Coppola und George Lucas; 1986) ansehen dürfen. Für mich damals ein faszinierendes Erlebnis. Diese Technik hat mich so gefesselt, dass ich mir wünschte mehrere solcher 3D-Filme zu sehen. Man muss aber sagen, dass dieser Film ausschließlich für die 3D Wiedergabe produziert worden ist, es gab nie ein 2D-Version. Und da liegt der Hase im Pfeffer begraben.
Nun scheint also die Zeit gekommen zu sein in der dieser Wunsch von damals Realität wird. Endlich Filme in 3D. Ich ging mit hohen Erwartungen in meinen ersten 3D-Film seit 1995. Gegen allen Erwartungen, war ich sehr enttäuscht. So soll das 3D im 21. Jahrhundert aussehen. Gut ich dachte mir vielleicht war es nicht gerade die 3D Referenz und besuchte noch weitere Filme. Ich lasse hier mal die Titel weg, da meine Meinung auf alle gleich ausfällt und die Titel dabei keine Rolle spielen.
Wie gesagt hatte ich große Erwartungen an diese „neue“ Technik gestellt und verglich die Erfahrungen von heute mit der von damals und in meinen Augen sah 3D noch nie so flach aus. Bei Captain EO hatte ich wahrlich das Gefühl im Film zu sein, dass er mit mir interagiert und ich ihn anfassen kann. Das einzige was ich bei den heutigen 3D-Filmen sehe, dass sich durchaus eine Tiefe ergibt, nur bewegt die sich nicht einmal gefühlt 30 cm aus der Leinwand heraus. 3D bedeutet heute also, dass ich visuell erkenne, dass eine Figur vor der anderen steht, das erkannte ich aber schon in den 2D-Filmen. Der echte 3D-Effekt kommt nicht wirklich durch. Das Problem entsteht dadurch, dass diese Filme, aus wirtschaftlichen Gründen, in 2D und 3D parallel produziert werden. Das funktioniert nur nicht wirklich, wie ich selbst erlebte. Entweder ich produziere einen 2D-Film oder einen in 3D, diese Entscheidung muss vorher fallen. Die parallele Produktion geht zu lasten der 3D-Effekte. Es ist nicht nur wichtig welche Technik ich bei der Produktion einsetze sondern auch wie man sie einsetzt.
Am deutlichsten sieht man den Unterschied der Parallelproduktion und einer reinen 3D-Produktion anhand der Kinowerbung vor dem eigentlichen Film. Es gibt eine Werbung eines bekannten Süßwarenherstellers in der eine Tüte aufgeht und die Süßigkeiten im ganzen Kinosaal herumfliegt. Das fanden unteranderem meine Kinder so toll, dass sie nach diesen griffen als diese Süßigkeiten vor ihren Nasen kreiste. Sehr interessant zu beobachten, da dies im darauffolgenden Film, nicht ein einziges mal wieder vorkam.
Diese doch schon in die Jahre gekommene Technik steckt nun wieder in den Kinderschuhen und ein Umstieg von 2D auf 3D lohnt sich meines Erachtens nicht. Ich kaufe mir keine 3D-fähige Technik, um mir momentan nicht einen einzigen Film mit echten 3D-Effekten anzusehen. Auch im Kino schaue ich mir keine Film mehr in 3D an.
Entweder man Produziert ein Film komplett in 3D oder man lässt es.
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Kommentare
Diese Wirkung fehlt im Großteil der 3D-Filme und bei wenigen ist es schwach ausgebildet. Es geht nicht das ein Mensch die Straße entlang läuft und wir sehen diese Straße von vorn bis gaaanz hinten durchweg scharf.
Die Pop-Out-Effekte finde ich wiederum sehr schön und durchaus wichtig. Das sie nicht stehts und ständig zu sehen sein müssen ist vollkommen klar. Aber wenn ein Zoom auf einen Reifen auf nasser Straße gemacht wird und dieser gerade durchdreht, darf gerne einpaar Wasserspritzer in Zimmer fliegen ;-)