Blog von pernodil

Wer bei einer Geburt dabei war, der weiß wo von ich hier schreibe.

Unser Kind hatte am 4.4.2012 Termin.Für alle die es nicht wissen, solche Termine werden nur von 4% aller Kinder eingehalten.

Meine Frau verlor am 3.4. Flüssigkeit und wir fuhren um 21 Uhr los um das abzuchecken.
Durch einen Indikatortest wurde festgestellt, dass es sich hierbei um kein Fruchtwasser handelte, nun gut,also wieder 20km zurück nach Hause.
Vorher wollte  die Ärztin noch eben ein CTG machen.Meine Frau lag gerade eine Sekunde, da platzte die Fruchtblase.War der Weg doch nicht umsonst.

Wie es der Zufall wollte, war an dem Tag die Hölle los im Kreißsaal (O-Ton Ärztin: "Der Kreißsaal brennt").Es gab an diesem 4.4. 9 Geburten in unseren erwählten Krankenhaus - Hut ab!!Zum Vergleich, am 5.4. kam nur ein Kind in diesem Krankenhaus zur Welt.

Meine Frau war sichtlich nervös, da Sie das hektische Treiben der Hebammen beobachten konnte.Wird da auch Platz und vor allen Dingen Zeit für uns sein?
Mich hat man erst nach Hause geschickt, da sich die ganze Geschichte noch hinziehen konnte (Muttermund usw).Da dachte ich, kannste noch eben ein wenig schlafen und dem Hund nen Baum zeigen.
Da war ich dann um 1:00 Uhr zu Hause und machte die Runde mit dem Hund, um dann kurze Zeit später den Anruf zu erhalten, dass es losgeht.Ich also wieder los und war um 2:00 Uhr da.

Und ich Danke Gott dafür, dass er uns Männer nicht dafür ausgewählt hat, Kinder zu gebähren.Mal abgesehen von der Anatomie, wären wir dafür einfach nicht gemacht.

Mein Respekt für meine Frau ist um einiges gestiegen, wie Sie sich geschlagen hat - unglaublich.Das Kompliment kann ich ungesehen an alle Mütter weitergeben.

Unsereins sitzt da und kann nichts machen.Klar, Mut zusprechen, Hand halten, okay, aber ob Sie das noch wahr nimmt?

Da saß ich nun und rätselte wer von uns beiden den schwierigeren Part hatte, da ging es dann zur Sache.Die Wehen waren schon regelmäßig und die Zeit verging.Zum Morgen hin wurde es hektischer.

Ich war auf Hüfthöhe meiner Frau und konnte alles genau beobachten.Ich hatte mich lange gefragt, wie ich mich dabei schlagen würde?Der Ehemann einer Bekannten wurde während der Geburt seines Kindes aus dem Kreißsaal getragen, der kippte einfach um.
Mir ging es bis auf ein kleines Unwohlsein eigentlich ganz gut.Als dann das Köpfchen zu sehen war, war ich ganz ruhig und bezaubert von diesem Ereignis.Ich durfte die Nabelschnur durchtrennen und war hin und weg.Dann legte die Ärztin meiner Frau das Kind auf die Brust um das "Bounding" zu fördern.Erwähnen möchte ich noch, dass das Kind mit der Zange geholt werden musste und der Chefarzt anwesend war und unsere Kleine höchstpersönlich zur Welt gebracht hat.Um 9:44 Uhr, am 4.4. war Sie dann da.Termingerecht, 3070g und 50cm groß.Ihr Name ist Josefine.

Willkommen, meine Kleine.

Morgen kommen beide nach Hause und ich freue mich riesig.