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Nachdem immer wieder nach optimalen Einstellungen und Tipps zur Verbesserung seines LCD Bildes gefragt wird, habe ich mich dazu entschieden ein kleines Guide hierfür zu schreiben.



Bildeinstellungen / Die Basis

 
LCD's sind von Werk aus meistens sehr schlecht eingestellt. Deswegen sind hier unbedingt Änderungen vorzunehmen. Leider werden hierbei aber auch die meisten Fehler gemacht. Ein Teil der Bild- bzw. Einstellungsnormen sind fest vorgegeben und für ein natürliches und reales Bild dringstens zu empfehlen. Ein Stück weit ist es aber auch immer Geschmacksache und kommt auf die Vorlieben an.

Zuerst einmal muss eine Grundbasis geschaffen werden. Hierzu eignen sich am besten sogenannte Testbilder.
Hier gibt es ein gutes All-in-one Testbild von Burosch zum herunterladen. Sobald dies getan ist, müsst ihr das Bild auf einen Datenträger (Disc, USB Stick etc.) kopieren, den euer DVD/BD-Player auch lesen kann. Nun muss das Bild über euren Player angezeigt/geöffnet werden.

Jetzt könnt ihr die Grundeinstellungen wie Kontrast, Helligkeit, Farbe und Schärfe vornehmen. Genaue Erläuterungen dazu gibt es am unteren Bildrand. Bei den dunklen und hellen Graustufen ist es vor allem wichtig, dass sie sich möglichst stark voneinander unterscheiden.
Bei der Farbe kommen wir zu einer Einstellung, die in einem gewissen Rahmen Geschmacksache ist. Die Farbe sollte für realistische Verhältnisse so eingestellt werden das die Gesichter und Shirts genug Farbe haben, jedoch gerade die Gesichter nicht zu übersättigt und orange wirken. Ist dieser Wert gefunden, kann je nach Belieben etwas mehr oder etwas weniger Farbe gegeben werden.

Bei der Schärfe kommen wir auch zu einer Einstellung, die oft missverstanden wird. Hierbei sollte man auch auf die Gesichter der zwei Frauen achten. Sobald man bei genauem Betrachten der Haut alle Gesichtskonturen und Poren erkennen kann ist der Wert richtig eingestellt. Erkennt man Körnungen oder Risse die da nicht hingehören, ist der Wert definitiv zu hoch. 

Nun sind alle Grundeinstellungen getätigt und das Testbild kann erstmal zur Seite gelegt werden. Alle übrigen Einstellungen werden mit bewegten Bildern vollendet. Am besten natürlich mit einer guten Blu-Ray oder hochskalierten DVD.

Die nächste Einstellung ist die Farbtemperatur. Hier stehen i.d.R. Kalt, Neutral und Warm zur Auswahl. Hierbei entscheidet zu 99% wieder der eigene Geschmack. Für ein natürliches Bild ist selbstverständlich Neutral zu empfehlen. Bei einer kühlen oder warmen Temperatur fällt sofort das eher bläuliches bzw. gelbliches Weiß auf. Dies lässt mit dem Weißabgleich abgleichen, zudem ich später kommen werde.



100Hz und Co.

Das gute alte Thema der Bewegungsdarstellung. 100 oder 200Hz sind für Sport eine wahre Bereicherung, jedoch kann es auch für Filme nutzbar sein. Allerdings ist allgemein wichtig das es sich hierbei um "echte" 100Hz handelt. Sprich: Einer wirklichen und guten Zwischenbildberechnung. Dabei ist es gerade für Filme wichtig, dass sich die 100Hz Einstellung "drosseln" lässt. Es sollte hierbei mehr als nur Aus und An geben. So lässt sich meist mit ein bisschen herumprobieren ein flüssigeres Bild darstellen, ohne das es dabei zu schnell wirkt (Soap Effekt). Wer hier natürlich 1:1 das Orginalbild bzw. die Originalwiedergabe haben will, lässt die 100Hz aus.

Verschlimmbesserer

Sogenante Verschlimmbesserer sind Einstellungen, die meist durch Extremitäten versuchen Kontraste, Farben o.Ä. anzuheben oder zu verbessern, jedoch das Ergebnis das Gesamtbild meist verschlechtert und es unnatürlich macht. Sie sind meist unter erweiterten Einstellungen zu finden. Hier sollte man i.d.R. die Finger davon lassen.
Die wichtigen Einstellungen hier sind nur der Schwarzabgleich/Schwarzkorrektur und der Weißabgleich.

Wenn das Bild trotz richtiger Helligkeitseinstellungen durch das Testbild noch zu dunkel wirkt, kann man die Helligkeit etwas erhöhen und durch die Schwarzkorrektur die Schwarzabstufungen wieder abgleichen.
Die nächste oft vernachlässigte Einstellung ist der Weißabgleich. Über ihn kann man Weißwerte, gerade bei kühlen oder warmen Farbtemperaturen, ausgleichen. Das Ziel ist durch die Temperatureinstellungen vergilbte oder verbläute Weiß- und Hellgrautöne wieder richtig hinzubekommen. Hierbei eignet sich ein Standbild einer Filmszene mit Schnee perfekt. Versucht einfach mit den verschiedenen Werten zu spielen, um das bestmöglichste Bild zu erhalten. Dies erfordert jedoch etwas mehr Einarbeitungszeit.



Schwarzwert / Hintergrundlicht


Der Schwarzwert und Kontrast ist bei einem LCD vor allem von der Hintergrundbeleuchtung abhängig. LCD's werden nämlich mithilfe von CCFL oder LED's hinterleuchtet. LED's bieten hier bessere Schwarzwerte. Tagsüber und in hellen Räumen erreicht man durch eine erhöhte Hintergrundlichteinstellung einen höheren Kontrast und ein sattes Schwarz. Doch abends/nachts und in dunklen Räumen muss man die Hintergrundbeleuchtung enorm reduzieren und erhällt hierbei gerade bei der CCFL-Variante trotzdem nicht das satte Schwarz wie tagsüber.

Ein perönlicher Tipp:
Den LCD passiv hinterleuchten! D.h. eine Lichtquelle
hinter dem TV in Form von Diodenröhren, LED Schläuchen oder eine gar einfache kleine Lampe anbringen.  Dabei ist wichtig, dass die Lichtquelle nicht zu aufdringlich und zu hell ist, da sie sonst vom TV Bild ablenkt. Hierbei erreicht man auch bei dunklen Gegebenheiten, bei hoher Hintergrundbeleuchtung und somit höherem Kontrast ein knackiges Schwarz. Ich perönlich nutze eine ganz normale 2€ Ikea Lampe mit einer Stromsparlampe (der Umwelt zuliebe ;) ).

GESCHAFFT! Nun habt ihr euren LCD bestmöglichst kalibriert und könnt die volle Power eures TV's genießen.

Ich hoffe ich konnte mit diesem  Guide, gerade technisch wenig begabten, die Kalibrierung eines und eures TV Geräts etwas näher bringen und erleichtern.


© 2010 Kevin S.

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