Fluch der Karibik - Fremde Gezeiten

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2. Oktober 2011
Ich liebe den ersten Teil der Fluch der Karibik-Reihe, hat er doch die Piratenfilme auf die große Leinwand zurückgebracht. Leider waren für mich die Sequels nicht mehr ganz so gut, waren aber auf jeden Fall gute Unterhaltung mit viel Witz, tollen Kulissen, ordentlich Action und vielen tollen Darstellern.

Bei dem neustem Titel bin ich vorsichtig gewesen. Ein Teil des Casts, u.a. Orlando Bloom und Keira Knightley, waren nicht mehr dabei, dann gab es einen Wechsel auf dem Regiestuhl und in 3D wollte ich einen Abenteuerfilm mit Piraten auch nicht sehen.

Nun aber ist der Film für’s heimische Kino released worden und als Piratenfan mußte ich natürlich reinschauen.

Wie erwähnt wurde Fremde Gezeiten nun von Rob Marshall inszeniert. Bisher mit Die Geisha und Chicago aufgefallen, war ich skeptisch, ob er der richtige Mann für den Job war. Doch er ist nicht auf andere Inseln gesegelt und behielt den Kurs seines Vorgängers bei. Was aber aufgrund der schwächeren Teile 2 und 3 weder positiv noch negativ ist. Gut ist sicherlich, daß so die Elemente der Fluch der Karibik-Teile vorhanden sind, schlecht aber, weil keine neuen Impulse im Film sind und dadurch wieder ein Schritt nach vorne gemacht wird.

Daß man nach einer abgeschlossenen Trilogie nun frisches Blut im Cast brauchte war mir klar, doch ärgere ich mich jetzt, daß Penelope Cruz (Bandidas, Vanilla Sky) nicht schon früher mit an Bord war. Feurig spielt sie die alte verflossene von Captain Jack Sparrow und ist nicht nur ein echter Hingucker, sondern so stelle ich mir eine richtige Piratenbraut vor. Neu dabei ist auch Ian McShane (Fall 39) als der berüchtigte Pirat Blackbeard. Ergänzt sich fabelhaft und ist so ein ebenbürtiger Haudegen zu Geoffrey Rush, der wieder den Barbossa spielt. Johnny Depp spielt natürlich wieder die Parade-Rolle Sparrow, teuflisch gut und witzig wie eh und je.

Der neue Film in der einer Lauflänge zwar kürzer als die anderen aber mit ca. 136 Minuten schon ne ordentliche Packung, die mit Action und Spannung gefüllt sein sollte. Die Action verteilt sich gut, natürlich gibt es wieder viele Degenkämpfe, nur die akrobatischen Stunts sind nicht so sehr extrem aufgesetzt, wie z.B. in Teil 2. Die Spannung richtet sich natürlich nach der Story. Also kurz erzählt:

Diesesmal geht es um den sagenumwobenen Jungbrunnen. Nicht nur Jack Sparrow macht sich auf die Suche, nein, auch die Piraten Barbossa und Blackbeard sind hinter der Sage hinterher. Jack ist mal wieder mittendrin und man kann wieder eifrig miträtseln, auf welchen Seite er steht. Natürlich reicht es nicht den Jungbrunnen zu finden. Für ein Ritual sind noch ein paar Dinge benötigt und hier kommt ein neues Wesen ins Spiel: die Meerjungfrauen. Verführerische Sirenen und doch so tödlich, sind sie das Highlidht des Filmes. Zum Ende hin gibt es natürlich einen Showdown wo alle aufeinanderprasseln. Ja mehr ist nicht drin. Also eigentlich ähnliches Schema wie immer.

Spannung war also zwischendurch mal da, aber der Film hat dann doch so seine Lücken und Längen.

Auch erwähnen möchte ich, daß Fremde Gezeiten, wie seine Vorgänger, an manchen Stellen durchaus grausam ist und nicht alles für Kinder geeignet. Aber den “kleinen” Horror gab es ja von Anfang an in der Serie.

Von den Kostümen und Kulissen will ich gar nicht viel schreiben. Gut gemacht wie immer.

Insgesamt leidet der Film unter diversen Problemen. Die Story ist wie erwähnt zwar nett aber reicht nicht aus. Barbossa’s Figur ist für meinen Geschmack zu lasch, was nicht an Geoffrey Rush lag. Nichts gegen Sparrow und seine “Macken”, aber mittlerweile wirken diese abgedroschen und da kommt nicht wirklich viel Neues bei rum. Die Action wirkt teils kopiert von anderen Teilen, so unterschiedlich sind halt Degenkämpfe nicht.

Einziges Highlight ist somit der Meerjungfrauen-Faktor. Doch so wird kein Film draus. Enttäuscht war ich auch von der Musik. Hans Zimmer hat sich seit Teil 2 für meinen Geschmack da immer verschlechtert. Der Grundtheme ist vorhanden, aber irgendwie fehlt da Tempo. Also reiht sich der Streifen genau in die Reihe ein, daß es seit Teil 1 Stück für Stück bergab geht. Für sich alleine gesehen nette Unterhaltung. Gesamt gesehen etwas fade ohne wirklich neue Ideen.

Da wohl mindestens ein weiterer Teil geplant ist, hoffe ich zwar auf neuen Schwung, aber ich denke die Piraten sind erstmal wieder untergegangen.

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