Unser Sohn bleibt bei dir, das ist das Beste
29. Oktober 2011Herzlich willkommen zu meinem neuen Blog. Auch dieser richtet sich mal wieder an die Alleinerziehenden und die, denen es vielleicht irgendwann so geht. Bitte glaubt jetzt aber nicht, dass ich jedem das Scheitern der Ehe wünsche, ganz im Gegenteil. Ich wünsche jedem, der diesen Weg geht alles erdenklich gute und dass das Eheversprechen wirklich für die Ewigkeit hält.
Diejenigen, die meine letzten Blogs gelesen haben, wissen, dass ich alleinerziehender Papa eines 5-jährigen bin, wobei ich anmerken muss, dass ich seit Februar diesen Jahres mit meiner neuen Lebensgefährtin zusammen lebe, also nicht mehr wirklich alleinerziehend.
In diesem Blog möchte ich kurz berichten, wie es kam, dass mein Sohn bei mir geblieben ist. Viele werden sagen, dass das nicht das normale ist, weil sonst meistens die Kinder bei der Mutter bleiben, aber es geht halt auch so.
Nun zum Thema: Im Dezember 2008, kurz vor dem Fest der Liebe, eröffnete mir meine damalige Frau, dass unsere Ehe vorbei wäre, weil sie einen anderen hätte (siehe hierzu Blog Nr. 2, gehe ich vielleicht ein anderes mal drauf ein). Meine Schwiegereltern und ich versuchten alles, um noch zu retten, was zu retten war, mußten aber leider erkennen, dass sie auf keinen Fall einen weiteren Versuch starten wollte, sondern sich schon gedanklich mit einem Umzug befasste, Jobwechsel und die Zeit mit ihrem neuen Typen.
In einem letzten verzweifelten Versuch schenkten uns meine Schwiegereltern an Weihnachten eine Reise nach Berlin für 5 Tage. Es war alles schon gebucht (Zugfahrt und Hotel) und den Kurzen (damals 2,5 Jahre) sollte für die Zeit bei ihnen bleiben. Ich freute mich tierisch über das Geschenk, kaufte mir ein Buch über Berlin ("Die romatischten Orte für Paare" - das Geld hätte ich mir sparen können) und machte Pläne, wie ich sie zurückgewinnen könnte.
Nach zwei Tagen mußte ich feststellen, dass wir nicht zu zweit in Berlin waren sondern eigentlich zu dritt, wenn auch die dritte Person nur telefonisch mitgereist war. Sowie ich also kurz das Zimmer verließ oder auf Toilette verschwand, wurden sofort SMS ausgetauscht oder heiße Telefonate geführt. Ich weiß, man liest die SMS nicht, aber ich hatte die kurze Gelegenheit und danach war mir dann klar, dass die Ehe tatsächlich nicht mehr zu retten war. Die Erkenntnis brach mir das Herz, ich schüttete mich zu - alleine in einer fremden Stadt - und überlegte, wie es weitergehen solle.
Für mich stand fest, dass mein Sohn mit ihr mitgehen würde, weil das ja so normal ist. Ich wußte nicht, wie ich die Tage ohne ihn durchstehen sollte, wie ich weitermachen sollte ohne ihn und meine Frau.
Naja,nachdem das Thema Ehe durch war, sprach ich mit meiner Frau darüber, wie es mit unserem Sohn laufen sollte. Wie oft ich ihn sehen dürfe etc. Die Überschrift war ihre Antwort. "Unser Sohn bleibt bei dir wenn du es möchtest. Das wäre das Beste für ihn und für dich." Damals dachte ich, dass sie bei dem Satz vor allem sich selbst vergessen hätte - es wäre auch das Beste für sie - aber heute sehe ich das anders.
Sicher war es auch für sie das Beste, da sie sich so auf den Neuanfang konzentrieren konnte, aber für mich war es definitiv das Beste. Ohne dass mein Sohn bei mir geblieben wäre glaube ich nicht, dass ich heute diese Zeilen schreiben würde. Selbstmordgedanken quälten mich zu der Zeit, Tag für Tag immer wieder, aber der Gedanke an den Kurzen hielt mich davon ab, eine Dummheit zu begehen.
Anfangs war es nicht leicht für uns beide, aber wir haben uns zusammengerauft und sind eine richtige Einheit geworden. Falls euch irgendwann die Wahl bleibt euer Kind bei euch zu behalten und nicht einfach dem Partner zu geben, dann greift zu. Ihr werdet es nicht bereuen. Ich habe es keine Minute bereut.
Dies war die beste Entscheidung in meinem Leben, wobei ich anmerken muss, dass ich es ohne die Hilfe meiner Eltern wohl nicht geschafft hätte.
Man liest sich demnächst wieder.
LG Matze
PS: Wenn ihr mal Fragen habt zu diesem Thema könnte ihr mir gerne eine Privatnachricht schreiben. Vielleicht nutze ich die Fragen als Anregungen zum nächsten Blog.
PPS: Über Kommentare würde ich mich freuen.
Sorgen eines Alleinerziehenden im Unterhaltsstreit Teil 2
29. Oktober 2011Herzlich willkommen zu einem weiteren Teil meines Blogs. Diesen möchte ich direkt auf meinen Blog Nr. 2 aufbauen. Also, los gehts:
Alle, die meinen letzten Blog gelesen haben, wissen noch, dass ich mich zur Zeit mit meiner Exfrau im Streit / Krieg um den Unterhalt für unseren gemeinsamen Sohn befinde. Beim letzten Mal war der Stand so, dass sie unmöglich den kompletten Unterhalt bezahlen könne, sondern lediglich einen deutlich geringeren Betrag. Anzumerken ist hier, dass sie laut der Aufstellung Ihres Verdienstes in den letzten 12 Monaten (liegen mir und meiner Anwältin vor) bei 110% des Grundunterhalts der Düsseldorfer Tabelle liegt. Dies würde laut ihrer Aussage allerdings nicht den Tatsachen entsprechen und sie würde deutlich weniger verdienen (komisch nur, dass ihre Gehaltsabrechnungen des letzten Jahres was anderes sagen).
Naja, zuletzt drohte sie mir ja mit einem Anwalt, wenn ich weiterhin auf den vollen Unterhalt bestehen und ihr nicht entgegenkommen würde. Das hat sich dann in den letzten Tagen plötzlich gewandelt.
Meine Exfrau erhielt von meiner Anwältin ein Schreiben in dem sie aufgefordert wurde, den rückständigen Unterhalt ab August kurzfristig auszugleichen und gleichzeitig den Unterhalt ab November immer am 3. des Monats zu überweisen. Eine Kopie dieses Schreibens erhielt ich auch am Freitag. Außerdem wurde sie aufgefordert den Unterhaltsanspruch beim Jugendamt titulieren zu lassen, mal gespannt wann ich dazu was höre.
Gestern war es dann so weit, dass sie bei mir auf der Matte stand, um unseren Sohn abzuholen. Es ist ihr Wochenende (so wie jedes 2.) und mit einem entsprechend flauem Gefühl in der Magengegend hatte ich schon auf ihre Ankunft gewartet.
Es klingelte pünktlich um 15:15 Uhr. Vor der Tür meine Exfrau mit einem hochroten Kopf und vor wut zusammengekniffenen Augen und Lippen. "Ich hab heute Post gekriegt, aber du ja bestimmt auch" waren die ersten Worte, noch lange vor "Hallo" o.ä.
"Dir ist hoffentlich klar, dass ich den rückständigen Unterhalt nicht in einer Summe bezahlen kann. Nur damit du es weißt, jetzt habe ich noch nicht einmal mehr eine private Rentenversicherung, denn die mußte ich beitragsfrei stellen um jetzt überhaupt noch über die Runden zu kommen. Vielen Dank dafür." Ich stand da auf dem Flur, relativ sprachlos, mein Sohn guckte mich nur ganz groß an. Ich hoffe und denke mal, dass er aber keine Ahnung hat (er ist 5) worum es da gerade ging.
Darauf hin stürmte sie dann auf die Toilette um dann den Kurzen zu schnappen und wieder loszusausen. Ich stand in der Tür, immer noch sprachlos und wußte überhaupt nicht was ich sagen soll.
Heute, einen Tag später, sehe ich alles wieder etwas entspannter. Eigentlich bereue ich nämlich nur, dass ich von ihrem Gesichtsausdruck kein Foto machen konnte. Es ist ein schönes Gefühl endlich mal das richtige gemacht zu haben und mir nicht mehr von ihr auf der Nase herumtanzen zu lassen.
Jedenfalls bin ich froh, dass dieses Thema jetzt durch ist und ich bin gespannt, was noch nachkommt. Ich glaube nämlich nicht, dass das ganze schon zu Ende ist. Aber von der Iee mit dem eigenen Anwalt scheint sie sich verabschiedet zu haben. Vielleicht hat da geholfen, dass meine Anwältin sie noch einmal auf die zu erwartenden Kosten hingewiesen hat.
In diesem Sinne wünsche ich euch ein schönes Wochenende und man liest sich bestimmt mal wieder.
LG Matze
PS: Über Kommentare würde ich mich freuen.
Sorgen eines Alleinerziehenden im Unterhaltsstreit
6. Oktober 2011Herzlich willkommen zu meinem Blog Nr. 2
Bekanntlich schreibt das Leben manchmal die besten Filme, momentan habe ich aber eher das Gefühl im falschen Film zu stecken. Ist dieses Mal echt persönlich, aber ich muss mir das einfach mal von der Seele schreiben. Vielleicht komme ich dann mal wieder etwas runter...
Wo war ich gleich? Ach ja, im falschen Film. Die Basis für diesen wurde Ende 2008 (um genau zu sein kurz vor Weihnachten) gelegt, als mir meine Frau eröffnete, dass Sie sich in ihren Kollegen verliebt habe (ich hatte ihr dort übrigens den Job verschafft, weil ich den "Kollegen" sehr gut kannte. Er hatte mal in meiner Firma gearbeitet. So spielt das Leben, aber das ist eine andere Geschichte). Das ganze artete kurz in den "Rosenkrieg" aus, zu "Kramer gegen Kramer" kam es allerdings nie, da von Anfang an klar war (so war ihr Wunsch) dass unser gemeinsamer Sohn bei mir bleiben solle. Dies wäre das beste für das Kind und das beste für mich. Gut, was sich hinter dieser Aussage verbirgt, kann jeder für sich selbst denken.
Gut, wir haben also August 2011. Unser Sohn lebt bei mir und meine inzwischen Exfrau holt ihn alle zwei Wochen übers Wochenende zu sich. Daneben überweist sie mir jeden Monat einen geringen Betrag (unter 50 Euro) als Beteiligung zu seinen Versicherungen. Ich mußte also in der Vergangenheit zusehen, dass ich mich und den Kurzen mit meinem Gehalt durchkriege. Hinzufügen muss ich allerdings, dass ich seit Februar diesen Jahres wieder eine Freundin habe, die bei uns wohnt und sich natürlich auch an den Kosten beteiligt und ihn behandelt wie ihren eigenen Sohn.
Nunja, kommen wir nun zum eigentlichen schlechten Film:
Meine Ex bringt unseren Sohn (er ist übrigens 5 Jahre) nach seinem Aufenthalt in den Sommerferien zu mir und läßt ihn mit den Worten da, "er bräuchte mal neue Schuhe, seine sind kaputt". Das war es. Damit war sie weg und ich bin regelrecht explodiert. Habe dann erfahren, dass sie mit ihrem Neuen inzwischen zusammenwohnt und sich gerade alleine für 5.000 Euro eine Küche gekauft hat. Mir ist also der Arsch geplatzt und ich habe meine Anwältin gebeten, Unterhalt zu fordern (in voller Höhe, was mir zusteht).
So, in dieser Woche hat sie nun Bescheid bekommen, was sie laut meiner Anwältin zahlen muss und seitdem geht es zu wie auf nem türkischen Basar. Den vollen Unterhalt können sie nicht zahlen, nur 150 Euro. Wenn ich den vollen Unterhalt nehmen würde, dann könnte sie unseren Sohn nicht mehr holen, da sie das Benzin nicht bezahlen könne, usw. Das es Geld ist, was ich nicht für mich, sondern für ihren Sohn haben möchte, versteht sie nicht. Innerhalb habe ich in den letzten 2,5 Jahren, bis auf die Versicherungsbeteiligung, keinen Cent von ihr verlangt.
Gestern kriege ich dann ein Paket von meiner Ex-Schwiegermutter mit Klamotten im Wert von gut 300 Euro für den Kurzen. Ich ruf an und will mich bedanken, da sagt sie doch glatt, dass ich mir das mit dem Unterhaltsstreit nochmal überlegen solle. 150 Euro würden doch auch reichen. Sie könnte auch öfter mal Klamotten schicken.
Konnte die ganze Nacht nicht pennen, weil es mich so aufgeregt hat. Hab heute morgen meinen Schwiegervater angerufen und ihm gesagt, dass ich alles zurückschicke. Grenzt ja schon fast an Erpressung. Er fiel erst einmal aus allen Wolken, weil er nichts davon gewußt hatte. Hat mir den Rücken gestärkt, dass ich alles richtig mache und seine Tochter notfalls verklagen soll und ja nicht auf den Unterhalt verzichten soll. Der steht mir zu und basta. Seine Tochter müsste mit ihren 31 Jahren endlich auch mal zu ihren Fehlern stehen und dafür aufkommen. Wollte sich seine Frau auch nochmal zur Brust nehmen. Ich hatte zu meinem Schwiegervater immer ein sehr gutes Verhältnis und anscheinend ist er der einzig normale aus der Familie.
Ich bin jedenfalls gespannt wie es weitergeht. Zur Zet sieht es wohl so aus, dass meine Exfrau nix zahlen will (sie liegt deutlich über dem Selbstbehalt, nur mal so am Rande und müßte nicht nur den Mindestsatz zahlen) und sich einen Anwalt nehmen wird. Mal schauen was da noch kommt.
Ich weiß, das passt jetzt nicht unbedingt in ein Filmforum, aber das Leben schreibt manchmal die besten Drehbücher. Falls jemand das ganze verfilmen möchte (das ist noch gar nix gegen das alles was noch abgegangen ist. Wenn ihr selbst Kinder habt, würdet ihr euch die Haare raufen oder nur noch mit dem Kopf schütteln), Angebote gerne an mich ;o)
Bis die Tage. Werde bestimmt mal wieder was zum Besten geben. Kommentare sind natürlich wieder ehrzlich willkommen.
Matze
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