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There Will Be Blood (Blu-ray)
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There Will Be Blood USA, 2007 Regie: Paul Thomas Anderson Drehbuch: Paul Thomas Anderson Musik: Jonny Greenwood Kamera: Robert Elswit Darsteller: Daniel Day-Lewis, Paul Dano, Kevin J. O’Connor, Ciarán Hinds, u.a. |
Ein wahnwitziger Stilbruch. Nach Filmen wie dem kultigen Boogie Nights, dem experimentellen Punch-Drunk Love, oder dem Überfilm Magnolia, legt mein persönlicher neuer Stern am Regiehimmel einen glatten Stilbruch aufs Parkett und präsentiert uns einen wahren Menschenfeind.
Daniel Plainview arbeitet sich in Südkalifornien ab dem Ende des 19. Jahrhunderts vom mittellosen Geologen und Minenschürfer zum Öl Tycoon und Multimillionär empor. Daniel Plainview, ein Mensch wie er menschlicher nicht sein könnte. Intelligent, hasserfüllt, gierig, gewissenlos, aber dennoch auf eine gewisse perfide Art und Weise sympathisch.
Mit penibler dramaturgischer Raffinesse, detailgenauer geschichtlicher Hintergrundbildung, einer Besetzung, wie sie perfekter nicht sein könnte und einer Inszenierung, die ihresgleichen sucht, präsentiert uns Paul Thomas Anderson mit There Will Be Blood einen der bedeutensten, ambitioniertesten und besten Filme der letzten Jahre, vielleicht sogar der gesamten Filmgeschichte.
Mit dem Blick aufs Wesentliche, erzählt Anderson eine Geschichte über einen Mann, der die Welt und alles in ihr hasst. Kein Teil von ihr sein will, keiner Gesellschaft angehören will, in Menschen stets das Schlechte und somit jeden als Kontrahenten sieht. Anderson stellt Relegion und Kapitalismus gegenüber, ohne beides zu thematisieren. Vielmehr den Kontrast zweier Welten, die aufeinandertreffen. Auf der Flucht vor der eigenen gescheiterten Persönlichkeit, verliert er sich im Wahn des Reichtums. Im Endeffekt, ein männlicher Machtkampf in einer gnadenlosen Welt.
Das exzellente Drehbuch (wie immer aus der Feder des Regisseurs) und die unglaubliche Dartsellung von Daniel Day-Lewis, sowie auch Paul Dano bilden unter der Führung von Paul Thomas Anderson nichts geringeres als perfektes Autorenkino.
Das Bild kommt im schicken 2,40:1 anamorphen Format daher. Die Qualität ist genau richtig für die kompositorische Bildgenauigkeit. Plastisch, scharf und tief, aber dennoch dreckig genug, um nicht glatt zu wirken. Robert Elswit's umwerfende Kameraarbeit wird perfekt in Szene gesetzt und entwickelt den FIlm zu einem visuellen Kunstwerk. Im Übrigen benutzt er bei einigen Einstellungen eine 100 Jahre alte Pathé-Kamera. Elswit's Arbeit ist wirklich bemerkenswert und dürfte jeden Kubrick Fan schwach werden lassen. Man möge sich nur an die umwerfende Ganz-Raum-Einstellung in der Schlussszene erinnern, oder die seitliche Autoverfolgung, als Plainview mit seinem Jungen campen geht, um die Sunday Ranch zu besuchen.
Der Ton kommt leider nur im DD 5.1 Sound. Jedoch ist er für die Verhältnisse sehr druckvoll und klar, aber natürlich noch weit entfernt vom heutigen durchschnittlichen Standard. Greenwood's eigenwilliger Soundtrack ummantelt die visuelle Ästhetik perfekt und schafft eine mehr als verstörende Atmosphäre. Ohne Bilder wahrscheinlich unhörbar, sind diese abgefuckten Kammerspiele eins der wichtigsten Bestandteile des Films. Die Eröffenungsszene dürfte schon Beispiel genug dafür sein.
An den Extras wurde bezüglich der Masse etwas gespart, dafür sind sie, wie auch das Menüdesign, perfekt minimalistisch ins Gesamtkonzept dieser BD eingefertigt worden. Die Geschichte des Öls wird präsentiert, sowie einige zusätzliche Szenen und andere interessante Spielereien.
Man muss diesen Film sehen um zu verstehen warum er so faszinierend ist. Aber selbst dann, ist das Verstehen nicht garantiert. Eine Menge Interesse und Geschmack an filmischer Umsetzung spielen sicherlich auch eine Rolle, um den Film genießen zu können und seine wahre Größe wirklich zu ergründen. There Will Be Blood ist eines dieser Werke, die es nur alle 20 Jahre mal gibt. Aber dafür leuchten sie für die Ewigkeit.
Filmbewertung: 10/10
Bildqualität: 8/10
Tonqualität: 7,5/10
Extras: 6,5/10
Uneingeschränkte Kaufempfehlung!
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Zum Film: Ist eigentlich ganz ok, kommt bestimmt dieses Jahr zu meiner Sammlung
Jesse James fand ich aber auch sehr gut.
Ich behaupte der Film wird mit den Jahren zu einem der größten Klassiker.