Die Lösung - Entertainment auf Rollen
Nach meinen Erfahrungen mit den Soundbars erläutere ich zuerst den Anspruch an die Lösung für mein Schlafzimmer. Ich möchte eine räumlich flexible Lösung haben, da diese bei Bedarf auch im Esszimmer funktionieren muss. Hier bleibt nur die Idee einen Multimedia wagen zu bauen, der die Tonlösung integriert hat.
Bei dieser Idee fällt eine Festinstallation natürlich weg und Stereo wird die einzige Alternative. Das war die Motivation mit den Soundbars zu experimentieren, da sie gut zu integrieren sind und einen räumlichen Klang versprechen. In der Praxis konnten diese dann aber nicht vollständig überzeugen. Ich kam zu dem Entschluss, dass ich einen Multimediawagen bauen werde.
Als Grundlage für den Multimediawagen dient die Schubladensektion von einem alten Schreibtisch, der mit vier Rollen mobil wird. Die Schubladen habe ich entfernt um Platz für Kabel und Strom zu schaffen.
Zusätzlich soll das untere Fach anteilig Platz für die Pedale von meinem Rennsitz liefern, um noch ein paar zentimeter näher an den Monitor zu kommen. Die erste Ablage soll von einem Stereoreceiver gefüllt werden, und die Oberste Ablage wird für die Playstation 3 reserviert. Da diese auch im Wohnzimmer Verwendung findet, muss sie schnell abzubauen sein. Irgendwo dazwischen werde ich ein Regal einschieben, dass letzten Endes den Kabelreceiver tragen soll. Als Fernseher kommt ein 22 Zoll Monitor mit HDMI Eingängen zum Einsatz, der mit einer Wandhalterung befestigt wird. Da ich in der Vergangenheit zur stabilität eine Spanplatte an der Rückseite befestigt hatte, konnte ich die Wandhalterung für den TV mittig anbringen. Die Spanplatte führte in dieser Konstruktion aber zu thermischen Problemen, sodass ich mich dazu entschloss, die Rückseite offen zu gestalten um eine gute Luftzirkulation zu ermöglichen. Zur Stabilität brachte ich zwei Streben an der Rückseite an. Das Problem war nun der Monitor mitsamt der Halterung. Nach langem Kopfzerbrechen, kam ich auf die simple Lösung, den Monitor seitlich zu befestigen, dazu baute ich mit drei Spanplatten eine Säule die den Monitor tragen soll.
Die Ausgangssituation ist geschaffen, nun zur Technik.
Zufällig stolperte ich auf Amazon über den Magnat VC1 Stereoreceiver, der in der Farbe silber für unter 300 Euro angeboten wurde. 300 Euro war mein Limit für einen Stereoreceiver und mit Blick auf die UVP von über 1000 Euro und dem nächsten Angebot von 750 Euro musste ich Ihn ausprobieren.
Was soll ich zu diesem Stück Technik sagen. Sehr hochwertig verarbeitet mit vergoldeten Anschlüssen und gefräster Aluminiumfront, aber nur einer Kurstoffabdeckung an den Front Eingängen, die immerhin nicht als Kunstoff auffällt und sich harmonisch in die Front integriert. Ein DVD Laufwerk ist auch anwesend und zwei HDMI Eingänge und ein Ausgang sind ebenfalls vorhanden. Erfreulich sind die Digitalen Toneingänge optisch und koaxial.
Das DVD Laufwerk ist laut und die Bildqualität nur Mittelmaß. Die HDMI Anschlüsse sind vom Standard 1.2 und vertragen sich nicht mit der Xbox 360 aber immerhin mit der Playstation 3, somit bleibt die Feststellung, dass nicht jedes Gerät mit dem Magnat harmoniert. Die Musikwiedergabe über USB ist sehr gut, aber man muss entscheidenes Wissen mitbringen. Der USB Anschluss an der Front wird erst gelesen, wenn man nicht Fronteingang wählt, sondern DVD und dabei das Laufwerk leer lässt. Um so größer der USB Stick um so länger wird geladen. Das DVD Laufwerk bringt nur eine durchschnittliche Leistung, da HDMI Signale ohne sichtbare Verluste durchgeschleift werden und ich das integrierte DVD Laufwerk nicht benutzte, kann ich damit leben, wollte aber darauf hingewiesen haben.
Bilanzierend ist der Magnat eine echte Diva mit der man umzugehen lernen muss. Wenn man die Eigenheiten vom Magnat verstanden hat, ist er sehr gut zu handhaben. Der Klang ist einfach unglaublich. Im Preisrahmen bis 300 Euro bekommt man nicht im Ansatz soviel Qualität fürs Geld. Der Magnat stellt auch die AV Receiver die ich im Wohnzimmer hatte ganz klar in den Schatten und dort sind sowohl ein Onkyo NR 1008 als auch ein Yamaha RX-V3900 zu nennen. Die Teufel S 500 FCR THX Select 2 klingen in Stereo zusammen mit den beiden Subwoofern einfach unglaublich, dieses Potential konnte kein AVR der Vergangenheit umsetzen. Hier weise ich darauf hin, dass im Magnat eben nur zwei Endstufen verbaut sind und nicht sieben oder gar neun. Somit ist der Magnat vom Preis-Qualitätsnievau, mit Blick auf die UVP, über oben genannten AVR´s anzusiedeln und das macht er bei der Tonwiedergabe deutlich. Mit Blick auf die UVP kann man sagen, das er diese sogar ohne DVD Laufwerk und dem damit verbundenen Kritikpunkt, wert ist. Es wird also deutlich, dass der Magnat aus einer hohen Preisklasse kommt, das sieht man und das hört man. Fast schon traurig, dass er als Schlafzimmerlösung herhalten muss, wo er natürlich nur kleine Lautsprecher an seine Seite bekommt, aber auch dort wird er seine Qualitäten unter Beseis stellen können.
Als Lautsprecher habe ich nach langer suche die JBL Control One gewählt, da sie einen sehr sauberen Frequenzverlauf mitbringt, bewährt ist und bei 80 Herz ein Ende findet, was fürs Schlafzimmer erfreulich ist. Positiv ist auch der sehr klare Klang den die JBL mitbringt. Erfreulich auch der Blick auf das Konto, denn für ein paar JBL Control One braucht man nur knapp 100 Euro aufzubringen und in diesem Preissegment habe ich weder bei MediaSaturn noch sonst irgendwo eine vergleichbare Leistung gehört.
Die JBL bringen eine Wandhalterung mit, die ich seitlich am Multimedaiwagen befestigt habe. Leider sind die Lautsprecher durch die Wandnähe nach außen abgewinkelt. Das Klangbild ist vorne zwar geschlossen, aber einige Töne werden stark über die seitlichen Wände reflektiert, wodurch Töne aus der Front seitlich wahrgenommen werden. Zur Optimierung der Lautsprecherpositionierung habe ich mich dann doch zu einer anderen Lösung entschlossen, die ich mit der investition von 5 Euro realisieren konnte. In der Zukunft werde ich wohl noch ein wenig Feinschliff betreiben, aber dieser wird nur minimal sein.
Als Kabelreceiver kommt der HD Receiver mit Festplatte von meinem Kabelanbieter zum Einsatz, der ein kleines Regal über dem Magnat bekommen hat, das von vier Schrauben getragen wird.
Die Kabel und die Stromversorgung bekommen eine Wandabdeckung die ich mit Klebefolie in Carbonoptik beklebt habe.
Oben findet die Playstation 3 ihren Platz und hat somit keine thermischen Probleme. Damit sie in liegender Position angenehm leise bleibt habe ich ihr vier Füße spendiert, die sie etwa zwei Zentimeter höher stehen lassen und somit kein Wärmestau auf dem Holzboden entstehen kann. Ich hatte leider nur noch weiße. Über Optik lässt sich ja bekanntlich streiten, wobei ich die Füße wohl irgendwann noch einschwärzen werde.
Ich entschied mich alle Anbauteile aus einer Spanplatte mit schwarzem Furnier zu fertigen, was das ganze optisch aus meiner Sicht ansprechend gestaltet.
Die Lösung gefällt mir so gut, dass ich den mobilen Multimediawagen auch häufiger als geplant für das Esszimmer benutze. Da mir die JBL abseits des Schlafzimmers nicht tief genug aufspielen und ich in dieser Konstruktion keinen Platz für einen Subwoofer schaffen will, entschied ich mich für das Esszimmer ein paar Nubert 381 zu kaufen, die für den Raum eine tolle Lösung darstellen. Die Nubert spielen neutral mit sehr vielen Details und reichen sehr tief in den Basskeller sodass sich im Blindtest auch Standlautsprecher vermuten lassen.
Damit das wechseln der Lautsprecher schnell über die Bühne geht, haben die Lautsprecher Bananenstecker bekommen, somit ist der Wechsel der Lautsprecher innerhalb einer Minute vollzogen.
Ich bin sehr glücklich mit meiner Lösung und hoffe das der Ein oder Andere Inspirationen bekommen hat und in den eigenen vier Wänden weiter kommt. Ich staune jeden Tag aufs neue wie viel Klang der Magnat aus den JBL bzw. den Nuberts herausbekommt. Die Räumlichkeit ist deutlich über den von mir getesteten Soundbars anzusiedeln und das obwohl es sich hier um eine klassische Stereolösung handelt. Der Magnat hat zwar auch ein Programm an Bord, welches 5.1 simuliert aber das klassische Stereo überzeugt auf ganzer Linie, was nicht zuletzt an der schwankenden Qualität vom virtuellem Surround liegt. Das klingt teilwseise richtig gut, aber immer mal wieder richtig hohl und kraftlos. Einfach bei Stereo bleiben das klingt immer sehr gut. Ich lege jedem dieses Wunderbare Stück Technik ans Herz.
Abschließend das ganze in der Totalen, zuerst die Rückansicht mit Blick auf die Kabelführung.
Und von Vorne. Kleine Dinge werden noch perfektioniert. Eine noch aufgeräumtere Kabelaufbewahrung vorallem im unteren Bereich und eine Blende für die Kabel, welche die Kabelführung an den Böden verdeckt habe ich zu diesem Zeitpunkt, wie auf den Bildern zu sehen, bereits realisieren können. Einen Kabelschlauch, der das Strom- und Antennenkabel beherbergt ist auch umgesetzt.
Die Sitzentfernung ist durch die Rollen sehr flexibel und wird je nach Quellmaterial zwischen ein und zwei Meter gewählt.
So sieht das ganze dann mit dem Rennsitz von der Seite aus.
Die Sitzentfernung beim Rennsitz zum Monitor beträgt etwa einen Meter. Hier zahlt sich die Flexibilität vom Multimediawagen aus, da ich diesen zum virtuellen Rennfahren um 90 Grad drehen muss.
Abschließend ein Blick auf die Pedale in Ihrem Fach wo sie Anteilig platzt finden.
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Kommentare
Ne Spaß beiseite, wirklich eine klasse Idee und die dann auch sehr gut umgesetzt. Gratuliere!
Super Lösung, vielen Dank! ;)