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RETRO-Review: Die Louis de Funès Blu-ray Box
15. September 2025RETRO-Review:
Die Louis de Funès Blu-ray Box
Die Louis de Funès Blu-ray Box
"Nein!" - "Doch!" - "Ohh!"
Wer denkt, dieser vielzitierte Kurzdialog hat seinen Ursprung aus der Komödie "Hasch mich, ich bin der Mörder" von 1971 zwischen Louis de Funès als Antoine Brisebard und Bernard Blier als Inspector Ducros, irrt.
Dieser taucht - wenn auch nur einmalig und weniger intensiv - bereits in seiner filmischen Adaption des Theaterstücks "Oscar" 1967 auf.
Diese und zwei weitere seiner erfolgreichen Filme wurden von Tobis Home Entertainment und im Vertrieb von LEONINE im April 2016 in Deutschland zum ersten Mal auf Blu-ray zusammen in der "Louis de Funès Blu-ray Box" erstmals auf dem HD-Medium veröffentlicht. Bis zum Zeitpunkt dieses Blog-Eintrags (09.2025) sollte es bei dieser Auswertung bleiben - weder gab es Neuauflagen, Einzelveröffentlichungen oder sonstige Verwertung in weiteren Collectionen.

Das macht aber auch nichts - bis heute ist die Box noch erhältlich und war seinerzeit qualitativ hochwertig. Allerdings gab es kein Review dazu. Das ändert sich jetzt!
Mit der Box startet meine neue Rubrik des "RETRO-Review", also Tests von älteren Veröffentlichungen auf Blu-ray mit dem frischen Blick von heute. Dabei bleibt das Testverfahren unverändert. Mit der Aufnahme in unsere Datenbank sind die RETRO-Reviews ebenso verfügbar wie alles andere - für euch die Möglichkeit herauszufinden, ob sich ein Kauf lohnt. Gleichzeitig gibt es bekannte Zusatzinformationen, wie ihr sie aus den PLUS-Reviews her kennt. Bei der Louis de Funès Blu-ray Box werfen wir einen Blick auf die vielfältige Titelvergabe der drei Filme - und schauen uns ein wenig die Verpackung an.
Inflationärer Titelwahnsinn
Die drei Filme haben im deutschsprachigen Raum wie viele ihrer Kollegen den inflationären Gebrauch von Filmtiteln spüren müssen, den wir folgend kurz zusammenfassen.
"Scharfe Kurven für Madame" von 1966 ist dabei wie zu erwarten nicht wirklich eine Übersetzung des Originaltitels. Dieser lautet schlicht: "Le grand restaurant". In der damaligen DDR machte man das schon richtiger: dort hieß der Film "Das große Restaurant" (und es gab eine eigene Synchronfassung). Vielmehr liegt die Vermutung nahe, dass man an der ein Jahr zuvor erschienenen Erfolgskomödie "Scharfe Sachen für Monsieur" anknüpfen wollte, auch wenn die beiden Filme rein garnichts miteinander zu tun haben.
Aber damit sollte der Einfallsreichtum nicht enden. In meiner Kindheit konnte ich mich zwar nur zu gut an den cholerischen Restaurant-Betreiber Septime erinnern, seine Schickanen, die er seinem Personal aussetzte und wie lustig es war mitzuverfolgen, wenn er von der Polizei kreuz und quer bis hin ins Skigebiet geschickt wurde, um die vermeintlichen Entführer des Präsidenten Novales zu schnappen. Aber da hieß dieser Film anders... "Oscar hat die Hosen voll" ist zwar nicht wirklich passend, aber so kannte ich ihn in seinen etlichen Wiederholungen im Fernsehen. Schon merkwürdig: in dem Film kommt überhaupt kein Oscar vor. Es lässt sich nur mutmaßen, ob man irgendwie eine Verbindung zum späteren Film "Oscar" herstellen wollte. Es wäre nicht das erste Mal, vor allem die vielen Filme mit de Funès, die den Namen "Balduin" tragen, schlagen in diese Kerbe. Nicht verschwiegen werden sollte eine weitere Titelgebung: "Louis, der Spaghetti-Koch". Angesichts der Beleidigung durch die weibliche Assistenz von Novales, die Septime als "Nudelkoch" verunglimpft, kann man einen gewissen inhaltlichen Zusammenhang nicht ganz absprechen. Am Ende geht die Auszeichnung für die beste Titelvergabe - weil am nächsten am Originaltitel - an "Das große Restaurant".
Bei "Oscar" aus dem Jahre 1967 erinnere ich mich tatsächlich auch nur an diesen Titel. Der ebenfalls mit Funès gedrehte Film "Bei Oscar ist 'ne Schraube locker" von 1964 hatte er schließlich nichts zu tun. Aber wie es so sein sollte: auch hier schlug der Einfallsreichtum der Vertriebler unerbittlich zu. Der Film bekam die zusätzlichen Titel "Louis, der Traumtänzer", "Louis und Oscar", sowie "Oscar, der Korinthenkacker"... Gerade bei letzterer Kreation ist fraglich, ob die Namensgeber den Film jemals gesehen haben, denn kleinlich oder pedantisch - so könnte man den Begriff des Korinthenkackers übersetzen, war weder der im Film vorkommende Oscar, noch der eventuell gemeinte Charakter von Louis de Funès, der als Geschäftsmann eher auf die zahlreichen Neuigkeiten aus seinem familiären Umfeld reagieren musste. Sei's drum: also auch hier gab es ganze vier Titelschöpfungen für einen einzigen Film. Hier passt "Oscar" am besten und entspricht somit dem Originaltitel.
Kommen wir zum letzten Kandidat in der Box: "Onkel Paul, die große Pflaume". Alleine hier sei schon die Irritation angemerkt, wieso man hier von Pflaume spricht. Paul trägt weder die Charakterzüge, die man mit der Obstsorte gerne verbindet, noch wird er vom Verwandtschaftsverhältnis als Onkel eingeführt. Nein, es handelt sich ja um den in Eis eingeschlossenen Großvater von Edmée, der Frau von Hubert de Tartas (Louis de Funès). Es wird ein Rätsel bleiben, wie man darauf kam. Hier hat man sich ausgetobt. Wer hätte gedacht, dass es für diesen Film ganze sechs weitere Titel gab, also in Summe 7 (ausgeschrieben: Sieben)?
"Die Giftnudel" wird dabei wohl auf das generelle cholerische Temperament von Funès Bezug genommen haben, "Louis taut auf" kommt dem Thema schon näher, fairerweise ist es aber im Wesentlichen Großvater Paul, der mit dem Eis in Berührung kam. "Louis, der Giftzwerg" ist noch generischer und ließe sich vermutlich für viele anderen Filme verwenden. Näher am Originaltitel ist da schon "Der Schläfer" - und wie auch schon bei "Scharfe Kurven für Madame" war die ehemalige DDR am nächsten dran. Der Originaltitel "Hibernatus" heißt übersetzt so viel wie "die Winterquartiere beziehende" oder "Überwinternde". Hier kam man auf "Der Winterschläfer".
Immer wieder lustig, aber auch gut zu wissen. Vielleicht gibt es ja tatsächlich noch jemand, der auf die Veröffentlichung seines Lieblingsfilms mit Louis de Funès wartet - dabei ist dieser schon längst erschienen, nur eben unter einem anderen Namen. Die obige Liste bringt hoffentlich ein wenig Licht ins Dunkel.
Verpackung: A Closer Look


Dieses hat als Covermotiv Louis de Funès in seiner Rolle des Bertrand Barnier, als dieser glücklich mit dem aus seiner Sicht richtigen Koffer in seinem Haus sitzt und dabei zufrieden und verträumt zusieht, wie die Menschen um ihn herum seinem Geschick auf die Schliche kommen. Leider ist hierbei das FSK-Logo fest aufgedruckt und im Inneren findet sich auch kein Wendecover wieder. Hier gibt es nur eine weiße Rückseite.

Nette Ergänzung ist da die so genannte O-Card, die um das HD Keep Case herumliegt. Diese bietet wiederholend das Front- und Backcover, allerdings in mattem Druck und mit einer dezenten Spotlack-Veredelung. Sowohl Louis mit seinem Koffer, als auch die drei kleineren Filmausschnitte und der Box-Titel heben sich leicht glänzend vom Rest ab. Das wertet die Veröffentlichung durchaus ein wenig auf.

Feedback erwünscht
Soviel zum ersten RETRO-Review. Im Gegensatz zu aktuellen Reviews wird hier voraussichtlich eine eher entschleunigtere und weniger frequentierte Veröffentlichung passieren.
Was haltet ihr von der nachträglichen Rezension älterer Veröffentlichungen? Wünscht ihr euch gerne mehr davon - oder interessiert euch im Rahmen dieses Blogbeitrags noch etwas anderes? Lasst es mich gerne wissen, ansonsten könnt ihr auch gerne euer "Danke" hinterlassen.
Viele Grüße
Euer Dominik
PS: schaut auch gerne in mein PLUS-Review mit einer kurzen Bio- und Blu-ray-Filmografie von Louis de Funès.
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Dominik_Böhler
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