In Gedenken an Robin Williams: Ein letztes Interview mit dem Oscar-Preisträger
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In Gedenken an Robin Williams: Ein letztes Interview mit dem Oscar-Preisträger
Robin Williams ist tot. Als mich diese Eilmeldung via Social Media über mein Telefon erreichte, musste ich mich erst einmal setzen. Ich kannte Robin Williams. Mehrfach durfte ich ihn in den letzten Jahren interviewen. Die Einzelheiten zum Tod des wohl genialsten Komikers unserer Zeit sind grauenhaft. Mit einem Gürtel im eigenen Haus erhängt. Zuvor der missglückte Versuch, sich mit einem Taschenmesser die Pulsadern aufzuschneiden. Selbstmord eines scheinbar Unbesiegbaren. All das passt so gar nicht zu dem Leben von "Mrs. Doubtfire", zu dem Robin Williams, den ich kennenlernen durfte.
Williams war ein Mann, der zum Entertainen geboren war. Kaum betrat er einen Raum - egal, ob da nun fünf Journalisten oder 5000 zahlende Besucher sassen - legte er los. Sein größter Wunsch war es immer, andere zum Lachen zu bringen. Es gelang ihm immer!
Nur verbarg sich hinter dieser Motivation über viele Jahre auch eine sehr ernste, eine sehr dunkle Seite. Williams sprach oft über seine Depressionen, über seine Probleme mit Alkohol. Er machte kein Geheimnis daraus – im Gegensatz zu vielen anderen Stars in Hollywood. Diese Ehrlichkeit setzte sich auch dann fort, als er sich 2009 einer Herzoperation unterziehen musste. Natürlich war auch diese schwierige OP kein Grund für Williams, sich über die eigene Gesundheit nicht weniger lustig zu machen.
So war Robin Williams. Ein Mann, der sich selbst gerne auf die Schippe nahm, der sich selbst nicht so ernst nahm, dass keiner über den "Mork vom Ork" lachen durfte. Zu Ehren von Robin Williams druckt bluray-disc.de an dieser Stelle noch einmal Auszüge aus einigen meiner letzten Interviews mit dem US-Amerikaner ab. Es ist eine Huldigung an einen, der für immer unvergessen bleiben wird.
Herr Williams, mit der TV-Show "The Crazy Ones" sind Sie zu ihren Wurzeln zurückgekehrt, sehen Sie das auch so?
Da ist schon was dran. Ich war lange Zeit weg vom TV, aber jetzt brauchte ich unbedingt Geld, und die haben mir die Kohle zugeworfen, deshalb hab ich mich zwingen lassen (lacht). Ich mache natürlich nur Witze. Das Fernsehen war immer ein Medium, das mich begeistert hat.
Früher haben große Hollywood-Stars die kleine Mattscheibe gemieden. Heute ist das anders...
Oh, yes! – Das stimmt total. Schauen Sie doch mal, was sich im Fernsehen im Moment tut. Da ist echt Feuer drin. Tolle Serien, tolle Shows. Ich bin begeistert, wieder im TV auftreten zu können.
Was schauen Sie sich eigentlich heute im Fernsehen an?
Ich mag "Modern Family", eine tolle Show. Und ich schaue auch gerne "Glee". Diese Sendungen transformieren die politische Landschaft in Amerika. Sie predigen Toleranz und sie haben damit Erfolg.
Sie zählen zu den berühmtesten Komikern der Welt. Wie ist das eigentlich, wenn Sie in einen Raum kommen und alle erwarten, dass Sie lustig sein müssen?
Das ist schon komisch. Denn manchmal fühle auch ich mich nicht besonders lustig. Vor allem bei gemeinsamen Fotos ist es manchmal nervig. Ich schaue dann ganz normal drein und meist kriege ich einen Kommentar wie "Nun lachen Sie doch mal". Was ist, wenn ich nicht in der Stimmung bin zu lachen?
Sie haben schon viel durchmachen müssen im Leben. Alkoholismus, Drogen, vor einiger Zeit sogar eine Herzoperation. Wie gehen Sie mit solchen Realitäten um?
Du denkst über alles wesentlich intensiver nach. Das Leben, den Tod. Wenn die dich so richtig aufmachen und in dein Herz reinschauen, das verändert dich schon. Du schätzt das einfache Leben plötzlich viel mehr. Die einfachen Dinge, Sonne, Atmen, auf einmal sind das Attribute, die dich ohne wirklichen Grund zum Lachen bringen.
Haben Sie manchmal das Gefühl, dass Sie eine zweite Chance im Leben bekommen haben?
Ja, das stimmt absolut. Du hast das Gefühl, dass du präsenter bist in der Gegenwart. Du eilst nicht mehr so durchs Leben. Das war hart für mich, diese ständige Hast im Leben. Und die ist jetzt weg.
Man sagt, dass eine Herzoperation Emotionen freisetzt. Stimmt das?
Ja, das stimmt. Ich bin heute viel emotionaler, heule bei der kleinsten Gelegenheit. Manchmal ist es sogar ein bisschen peinlich (lacht).
Nervt es Sie eigentlich noch heute auf ihre TV-Hitserie aus den 70ern "Mork vom Ork" angesprochen zu werden?
Nein, das nervt nicht. Mork wird immer ein Teil von mir sein. Aber es ist schon durchaus erwähnenswert, dass ich ja noch ein paar andere Rollen gespielt habe nach Mork (lacht).
Kann man wohl sagen. "Mrs. Doubtfire" schießt mir da gleich in den Kopf. Oder auch "Good Will Hunting" oder "Der Club der toten Dichter". Tolle Filme...
Vielen Dank für die Blumen. Es waren ja auch ein paar Gurken dabei. Aber man nimmt das Gute mit dem Schlechten. Hoffentlich überwiegt das Gute am Ende.
Mr. Williams, warum arbeiten Sie heute eigentlich noch? Um Geld kann es ja nun wirklich nicht mehr gehen?
Das stimmt wohl, um Geld geht es nicht mehr. Für mich geht es heute darum, mich spirituell weiterentwickeln zu können. Das ist ein wichtiger Teil meines Lebens. Deshalb gehe ich auch weiterhin gerne zur Arbeit. Ich möchte an interessanten Projekten mit interessanten Leuten zusammenarbeiten. Und das Schöne ist, dass ich heute warten kann, dass spannende Projekte auf mich zukommen. Ich muss nicht mehr aktiv hinter den Jobs herjagen.
Sie waren gut mit "Superman" Christopher Reeve befreundet. Wie behalten Sie sein Vermächtnis in guter Erinnerung?
Ich vermisse ihn enorm. Er war ein toller Mensch. Wir können nur seine Foundation fördern. "Stem-Cell Research" lag ihm sehr am Herzen. Ich setze mich auch dafür ein.
Was vermissen Sie am meisten, wenn Sie an Supermann Reeve denken?
Er war wie eine Lichtsäule. Ich habe es total gemocht, wenn er mit seinem Sohn und mit seiner Tochter zusammen war. Er hat es geliebt, laut zu lachen. Und ich erinnere mich daran, dass immer sehr viele Menschen auf ihn zukamen und sagten, dass er ihr Held sei. Er antwortete dann immer: 'Findet einen anderen Helden.' Er wollte diesen Druck nicht.
Was bedeuten Ihnen heute Familie und Freundschaft?
Das sind die stärksten Komponenten in meinem Leben. Freunde helfen dir durch die schlimmsten Stürme im Leben. Ich habe nicht zu viele Freunde, aber die wenigen sind großartig. Wenn der Superstar mit mir durchgeht, dann erinnern sie mich einfach schnell an ein paar meiner schlechten Filme wie zum Beispiel "Popeye", das ernüchtert enorm (lacht).
Hey, ich fand "Popeye" recht gut.
Ach, Sie waren das. (lacht)
Ist es Ihnen heute noch wichtig, berühmt zu sein?
Ach, das mit der Berühmtheit ist so eine Sache. Sie kommt und geht. Ich weiß nicht, ob es mich noch wirklich interessiert. Ich nehme es mit Sicherheit nicht mehr so ernst.
Sie kennen auch die Schattenseiten des Ruhmes. Sie haben ihre Erfahrungen mit Drogen...
Ja, habe ich. Aber heute trinke ich nicht mehr. Heute kann ich darüber reden. Es ist schwierig, wenn du noch trinkst und so tust, als sei alles in Ordnung und keiner würde es merken, wenn du volltrunken in der Ecke sitzt.
Wie haben Sie ihre Alkoholsucht ersetzt?
Mit guten Freunden, guter Konversation. Das ist übrigens viel besser, als sich volllaufen zu lassen. (fs)
Ich war schon etwas geschockt als ich die Nachricht gelesen habe...
15.08.2014 um 20:37
von gelöscht
#45
@Der dunkle Ritter schrieb:
PS: Die Details, wie er genau zu Tode kam, müssten im Artikel wirklich nicht erwähnt werden. Dafür gibt es genügend Sensationsmedien, die sich nur so darauf stürzen...
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Schließe micht hier an!
Das geht außer vielleicht seinen engsten Freunden, wirklich Niemanden, und keinen Einzigen hier etwas an.
Das ist seine persönliche und ganz und gar tiefste und letzte private Lebensentscheidung in den eigenen vier Wänden gewesen.
Eine zu tiefst traurige/-persönliche, extrem gewalttätige Tat gegen sein eigenes Leben. Und damit hat sich weder der Schauspieler noch der Medien Mensch Robin Williams öffentlich verabschiedet, sondern sein ganz persönliches Dasein im stillen Privaten, Wahre Gründe die niemand außer vielleicht seine engsten Herzensfreunde kennen, und auch bestimmt kein Anderer erfahren-, sowie interessieren soll(te),
Er wahr ein Mensch wie jeder andere und besitzt ob lebendig oder tod die selben rechte auf einen menschenwürdigen respektvollen Umgang.
Es ist äußerst anmaßend und respektlos die Suizidart mit dem Holzhammer so im Artikel nebenbei unterzubringen und vorzugeben ,man wüsste durch ein paar kleine öffentliche Begegnungen, was zur Privatperson Robin Williams passt und was nicht.
Ein Selbstmord ist meistens mit einer langen oft durchlebten einsamen Vorgeschichte verbunden und kein spontaner Gedanke, der mal eben entfallen. Anzunehmen das nicht mal seine engsten Freunde Ihn richtig kannten.
Mus man einen Menschen in der Art bloß stellen, nur um Aufmerksamkeit für sich und seine Leser zu erregen. Da klingt ein noch so gut gemeinter Nachruf wie die blanke Heuchelei.
Ich brauche sowas Reißerisches jedenfalls nicht, und hätte es lieber nicht gewusst. Falls es überhaupt der Wahrheit entspricht. Soll mir aber auch egal sein, hat mich nichts anzugehen.
War auch sehr überrascht, als ich die Meldung von Williams‘ Tod las und ja, ich war etwas bedrückt. Weiß gar nicht, wie oft ich etwa „Mrs. Doubtfire“ oder auch „Flubber“ in meiner Kindheit gesehen habe. Beides Filme, die mich immer wieder zum Lachen brachten und eindrucksvoll Williams‘ Talent als Komödiant widerspiegelten. Aber auch oder besser gesagt vor allem ernste Rollen wie zB jene als Fotoentwickler in „One Hour Photo“, welcher mich verstört zurückgelassen hat, hat er mit Bravour gemeistert – eben ein Meister seines Fachs. Die Auszüge aus vergangenen Interviews bestätigen dies nur umso mehr...
Mögest du deinen Frieden finden, Robin!
PS: Die Details, wie er genau zu Tode kam, müssten im Artikel wirklich nicht erwähnt werden. Dafür gibt es genügend Sensationsmedien, die sich nur so darauf stürzen...
Echt schade das Robin so zeitig von uns gegangen ist, aber immer wieder werden Schauspieler mit Ihren Leben nicht fertig und hier dürfte ja auch noch die Parkinson Krankheit dahinter stecken.