Jackie Chan: "Mein Körper ist wie ein Gummiband"

27.05.2014

Gestern erst konnten wir Sie über die aktuellen Blu-ray Planungen von Splendid Film informieren, wonach der Independent, der schon jetzt fleißig Jackie Chan Filme in der sogenannten „Dragon Edition“ auf den Markt bringt, auch in den kommenden Monaten für weiteren Martial Arts Nachschub mit Chan in der Hauptrolle sorgen wird. Insgesamt sind in der einheitlichen Edition 35 Titel geplant, darunter auch „The Prisoner“ (Hong Kong, Taiwan 1990) und „Hard to Die“ (Hong Kong 1993), die dank einer Listenstreichung ab sofort für eine Veröffentlichung im freien Kaufhandel zur Verfügung stehen (wir berichteten). Bluray-disc.de hat mit Chan über seine unglaubliche Karriere als Martial Arts-Experte gesprochen und darüber, was es ihm bedeutet, dass seine Filme auf Blu-ray ein zweites Leben finden. Jackie, was ich Sie immer schon einmal fragen wollte, wie geht es ihrem armen geschundenen Körper eigentlich nach all den Jahren im Kampfsport? (lacht). Nun, ich kann nur sagen, den Umständen entsprechend gut. Ich habe mir über die Jahre natürlich schon den einen oder anderen Rippenbruch zugezogen, alle Finger ausgrenkt, diverse Zerrungen und Dehnungen eingeholt. Aber mein Körper ist wie ein Gummiband. Er zieht sich immer wieder zusammen. Sie sind schon länger als 40 Jahre im Kampfsport und ebenso lang in der Filmindustrie tätig. Wie schafft man das bloß? Viel Ausdauer (lacht). Ganz ehrlich, ich habe meinen Job immer geliebt. Und ich hatte viel Glück. Meine Kampfsport-Ausbildung hat mich zum Film gebracht. Und im Film konnte ich weiter Kampfsport betreiben – verknüpft mit meinem Talent als großartiger Schauspieler (lacht). Okay, das ist vielleicht ein bisschen übertrieben. Nicht so wirklich: Seit Bruce Lee sind Sie der bekannteste Kung Fu-Master, der es jemals in Hollywood geschafft hat. Und das weiß ich sehr zu schätzen. Ich bin meinen Fans immer dankbar gewesen. Ich weiß, dass ich ohne die Unterstützung niemals den Erfolg gehabt hätte, den ich über die Jahre erreicht habe. Jackie, so leicht es Ihnen auch gefallen ist, im Spagat zwischen zwei Häuserdächern zu sitzen, so blieb die englische Sprache bis heute immer eine echte Herausforderung für Sie, oder? Ja, das stimmt. Ich bin von Natur aus kein großes Sprachtalent. Und mit Englisch stehe ich bis heute noch immer ein bisschen auf Kriegsfuß, aber ich schlage mich mittlerweile ganz gut durch. Viele ihrer Filme feiern dieser Tage ein Comeback auf Blu-ray und DVD. Was ist das für ein Gefühl? Ich freue mich natürlich ungemein, auch wenn ich in den alten Filmen einen anderen Jackie Chan sehe. Einen, der viel gelenkiger ist und viel besser aussieht als heute (lacht). Haben Sie selbst auch eine Blu-ray-Colleciton zu Hause? Ja, habe ich. Ich bin ein großer Fan von Tom Cruise und habe all seine Filme auf Blu-ray und DVD. Außerdem ist es immer toll, wenn ich lange Zeit nicht in Amerika bin, die großen Kinofilme auf Blu-ray geschickt zu bekommen. Es bietet heute einfach eine tolle Alternative zum Kino. Home Entertainment hat ganz andere Dimensionen angenommen. Ich bin sehr gespannt, was die Zukunft noch bringen wird. Denken Sie manchmal darüber nach, was Sie für wahnsinnige Stunts gemacht haben, wenn Sie sich selbst auf Blu-ray sehen? Einige Sachen waren schon ganz schön verrückt. Die Jugend hat uns viel erlaubt. Einige Dinge würde ich heute wohl so nicht wieder machen. Umso schöner, dass sie für die Ewigkeit festgehalten sind. Wenn Sie sich Hollywood heute anschauen und ganz speziell die technischen Entwicklungen in Sachen Special Effects, denken Sie da manchmal, dass Sie sich mit dieser Technik einige blaue Flecken hätten ersparen können? (lacht). Wenn es denn nur blaue Flecken gewesen wären. Die Technik heutzutage ist schon erstaunlich. Dennoch glaube ich, dass echte Stunts, echte Akrobatik in Filmen auch weiterhin eine wichtige Rolle spielen wird. Die Authentizität ist und bleibt enorm wichtig. (fs/ad)

27.05.2014 - Kategorie: Interviews

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Ein Interview das Chan wieder einmal sehr sympathisch und selbstironisch präsentiert, was meine positive Meinung über ihn abermals festigt.
DANKE für das aufschlussreiche Interview!