Oscar-Geschichte 1990 bis 2000: Heute mit "Der mit dem Wolf tanzt", "Das Schweigen der Lämmer", "Schindlers Liste" und "Titanic"
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Oscar-Geschichte 1990 bis 2000: Heute mit "Der mit dem Wolf tanzt", "Das Schweigen der Lämmer", "Schindlers Liste" und "Titanic"
Der vierte Teil unserer Reise durch die Oscar-Geschichte führt uns in die 90er Jahre zurück. Bluray-disc.de will die Filmfans mit diesem Blick auf erfolgreiche Filme aus der Vergangenheit auf die berühmte Oscar-Verleihung am 02. März in Los Angeles einstimmen. Dieses Mal im Fokus unseres Beitrags: "Der mit dem Wolf tanzt", "Das Schweigen der Lämmer", "Schindlers Liste" und "Titanic".
Bester Film 1991:Der mit dem Wolf tanzt (Original-Titel: Dances with Wolves)
Anfang der 90er Jahre war die Zeit des Kevin Costner! Der Western war eigentlich schon erledigt in Hollywood, da kam Costner mit "Der mit dem Wolf tanzt" um die Ecke. Ein grandioser Film, der nicht nur den Oscar für den besten Film, sondern insgesamt sogar sieben Academy Awards abräumte.
In dem Film verkörpert Costner John Dunbar, einen Leutnant der Nordstaaten-Armee, der sich nach einer schweren Verletzung das Leben nehmen will. Natürlich überlebt Dunbar und wird auf eigenen Wunsch an den westlichsten Außenposten versetzt, den es gibt. Dort findet er nichts vor. Der Posten ist verlassen, die dort stationierten Truppen wurden im Kampf mit den Indianern getötet oder sind geflohen. Trotzdem tritt Dunbar seine Stelle an. Alleine bringt er den Außenposten wieder auf Vordermann und genießt die Zeit in der freien Wildnis. An seiner Seite sind nur sein treues Pferd und ein einsamer Wolf, der ihn aus der Ferne beobachtet und jeden Tag ein Stückchen näher kommt...
Noch heute sagt Costner im Gespräch mit bluray-disc.de, dass dieser Film ihn für immer geprägt hat und seine innige Liebe für den Western verfestigt hat. Costner arbeitet gerade an einem neuen Western, der zwölf Stunden lang ist. "Ich glaube, dass der Film besser ist als alles, was ich bislang gemacht habe", so Costner im Gespräch mit bluray-disc.de in Los Angeles. Bleibt nur die Frage, wie es der Oscar-Gewinner schaffen kann, sein neues Epos von zwölf Stunden auf verdaubare zwei Stunden herunterzukürzen, bevor er den Film in die Kinos bringt.
Bester Film 1992:Das Schweigen der Lämmer (Origina-Titel: The Silence of the Lambs)
Noch heute ein echter Grusel-Klassiker. Anthony Hopkins als Chianti-schlürfender Menschenfresser und Jodie Foster als FBI-Rookie auf der Jagd nach einem Massenmörder. Ein Film, der auch 23 Jahre nach seiner ersten Ausstrahlung noch immer begeistert. Fünf Oscars heimste der Film von Jonathan Demme im Jahre 1992 ein – und feierte erst nach dem Erfolg bei den Academy Awards seinen weltweiten Erfolg an der Kinokasse.
Aus einer Online-Kritik: "Demme, der danach noch den hochgelobten 'Philadelphia' nachschob und anschließend keine übergroße Rolle mehr spielte, gelang mit der Umsetzung des zweiten Romans des Hannibal-Lecter-Zyklus der ganz große Wurf. Die Verfilmung vom literarischen Vorgänger 'Roter Drache' ('Manhunter') durch Michael Mann war 5 Jahre vorher kommerziell durchgefallen und somit hätte wohl kaum jemand im Vorfeld auf diesen Erfolg Wetten abgeschlossen. Demmes Film war sicherlich zur richtigen Zeit am richtigen Ort, geht aber auch auf Nummer sicher und ist weitweit weniger experimenteller inszeniert als 'Manhunter'."
Vergleicht man hier die reine Regieleistung von Demme und Mann, ist Mann der klare Punktsieger. Insgesamt. Doch was Demme perfekt gelingt, ist die Fokussierung auf die Momente, die langfristig im Gedächtnis bleiben und der Vorlage geschuldet sind. Denn nun rückt Dr. Lecter mehr in den Vordergrund und die Szenen mit ihm und dem ehrgeizigen, gleichzeitig von inneren Dämonen zerfressenen FBI-Küken Clarice Starling, sind das Prunkstück von "Das Schweigen der Lämmer".
Bester Film 1994:Schindlers Liste (Original-Titel: Schindler's List)
"Schindlers Liste" ist wohl bis heute das eindringlichste filmische Werk zur Holocaust-Thematik. Steven Spielbergs Meisterwerk war für zwölf Oscars nominiert und erhielt schließlich sieben der Top-Auszeichnungen.
Die wahre Geschichte des Nationalsozialisten Schindler, der über 1.200 Menschenleben vor dem sicheren Tod im Konzentrationslager Auschwitz rettete, ist ein Meisterwerk gegen das Vergessen. Klischees und Schwarz-Weiß-Malerei, die oftmals mit dieser Thematik einhergehen, werden vermieden, die Judenverfolgung wird realitätsnah wiedergegeben. Oskar Schindler wird nicht als unschuldiger, herzensguter Mensch glorifiziert. Er ist zwar von Beginn an kein Verfechter der nationalsozialistischen Ideologien, stellt die Juden aber nicht aus Menschlichkeit, sondern aus Rentabilitätsgründen ein. Das Streben nach Geld und Einfluss treibt ihn an, er ist der Völlerei nicht abgeneigt und hält sich in keinster Weise an den ehelichen Treueschwur.
Aus einer Kritik: "Liam Neeson versteht es, den Wandlungsprozess des Oskar Schindler glaubwürdig darzustellen. Er haucht der Person des anfangs profitgierigen Geschäftsmannes Leben ein und weiß voll und ganz zu überzeugen. So wie auch Ben Kingsley, als zurückhaltender, gerissener Buchhalter, und Ralph Fiennes, als unberechenbarer, tyrannischer Gettoaufseher, der sich seine Liebe zu einer jüdischen Bediensteten auf Grund seiner ideologischen Überzeugung nicht eingestehen kann und will, hervorragende Leistungen an den Tag legen. Die Musik von John Williams, die sowohl aus orchestralen Kompositionen als auch aus hebräischen Volksweisen besteht, unterstreicht die beklemmende Stimmung und ist äußerst gelungen. Zu erwähnen ist auch, dass 'Schindlers Liste' in schwarz-weiß gedreht wurde - mit Ausnahme des Abspanns, indem die heute noch lebenden Schindlerjuden zusammen mit den Darstellern am Grab Oskar Schindlers vorübergehen, je einer Kerze zu Beginn und am Ende des Filmes und dem roten Mantel eines kleinen Mädchens. Dieser Tatsache ist zu verdanken, dass der Film einen so realen und authentischen Eindruck macht. Die filmischen Bilder wirken nicht fiktiv, sondern scheinen, wie die zeitgenössischen Photographien, Zeugnisse dieser Zeit zu sein."
Bester Film 1998:Titanic (Original-Titel: Titanic)
"Ich bin der König der Welt": Als "Titanic" bei der Oscar-Verleihung 1998 mit elf Auszeichnungen den Uralt-Rekord von "Ben Hur" einstellte, griff Regisseur James Cameron nicht gerade bescheiden zu dem inzwischen berühmten Zitat aus seinem Über-Blockbuster. Aber zumindest was das Hollywood-Universum angeht, hatte er recht. Mit einem Einspielergebnis von weltweit über 1,8 Milliarden US-Dollar pulverisierte er alle Kassenrekorde und stieß in Erfolgsdimensionen vor, die als kaum erreichbar galten.
Bis 2010 gelangte niemand mehr in ähnliche Sphären, ehe James Cameron sich mit "Avatar - Aufbruch nach Pandora" bekanntlich selbst übertraf. Das Science-Fiction-Abenteuer setzte vor allem technisch neue Maßstäbe und löste eine anhaltende Welle von 3D-Filmen aus. Dazu gehörte bald auch die Wiederaufführung von Erfolgsfilmen der Vergangenheit in nachträglich erstellten 3D-Versionen und mit dem 100. Jahrestag des historischen Untergangs wurde auch für "Titanic 3D" ein geeigneter Termin gefunden.
Aus einer Online-Kritik: "In manipulativer Meisterklasse spielt James Cameron die Klaviatur der Gefühle exzessiv hoch und runter, instrumentalisiert dabei eine historische Katastrophe als Projektionsfläche und generell ist 'Titanic' in seiner dramaturgischen Konzeption so transparent, wie sich auch die involvierten Figuren gradlinig in klare Ecken weisen lassen. Aber – und dieses 'Aber' schnellt mit einer explosiven Gewalt in Richtung Rezipient: 'Titanic' spricht hinter seiner oberflächlichen Simplizität, seinem tonnenschweren Kitsch und seiner immer währenden Gigantomanie den Zuschauer mit einer so sinnstiftenden wie romantischen Nostalgie in Bezug auf das Medium an, dass es schon ein echter Kraftakt ist, dieser betäubenden Schönheit von Mammutwerk nicht zu verfallen – Aber wer will sich einem so vitalisierenden Duktus schon entziehen? Ein derart leidenschaftliches, mitreißendes, stimulierendes und in jedem Punkt berührendes Erlebnis gibt es nur einmal. So muss Kino aussehen. So lässt man sich freiwillig das Herz brechen. Immer wieder, denn 'Titanic' hat – wie es sich eben auch für einen wirklichen Überfilm gehört – kein Verfallsdatum." (fs)
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Wieder eine tolle Vorstellung toller Filme. Habe sie alle gesehen, aber bisher leider nur Der mit dem Wolf tanzt in meiner Sammlung. Schindlers Liste und Das Schweigen der Lämmer werden noch folgen. Titanic war nicht so meins, aber auch den muss man gesehen haben.
Grandiose Filme! Zu Recht gewonnen...Und jetzt hab ich das verlangen wieder "Der mit dem Wolf tanzt" anzusehen :)
27.02.2014 um 20:10
von gelöscht
#25
Vier absolute Meisterwerke, die vollkommen zu Recht mit Preisen und Lob überhäuft wurden, die selbstredend in meinem Regal stehen und auch immer gerne mal wieder angeschaut werden...
Schindlers Liste: Stark, aber anstrengend und aufgrund der schweren Thematik bis dato auch erst 2 x geguckt.
Schweigen der Lämmer: Für mich einer der überbewertesten Filme überhaupt. Ist recht gut, kann man mal gucken - ist für mich aber nie das Highlight gewesen, zu dem es gerne gemacht wird.
Der mit dem Wolf tanzt: Großes Kino! Laaaang, aber großes Kino! Und der Soundtrack ist ebenfalls sensationell.
Titanic: Auch lang, aber ebenfalls ein geiler Streifen. Hab ich mir sogar nochmal in 3D gekauft und die Konvertierung ist sehr gut geworden - kann ich auch in 3D uneingeschränkt empfehlen!
Fazit: 2 x vorhanden / 2 x nicht (ratet, welche welche sind)!
Alle 4 Filme sind einfach nur richtig gut. Natürlich sind alle bei mir auf BD vorhanden (gut....Das Schweigen der Lämmer ist nicht so gut bei der Bildqualität). Die Filme haben halt das spezielle etwas, was vielleicht nicht so planbar ist.
Alle Filme befinden sich schon in der Sammlung. Bin stolz darauf diese Filme gesehen zu haben, auch wenn Titanic vielleicht gegen die anderen Drei etwas nachhinkt.