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Ben Burtt ist Hollywoods letzter Sound-Flüsterer

 
9 Bewertung(en) mit ø 5,00 Punkte
24.02.2014
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In der Ecke seines kleinen Büros in Hollywood steht ein altes Aufnahmegerät. Eines von jenen, das noch mit Kassetten gefüttert werden muss. Das dazugehörende Mikro ist abgegriffen, das schwarze Verbindungskabel sorgfältig zusammengerollt. Durchnummerierte Tapes stehen in einem aufgeschnittenen alten Schuhkarton daneben. An der Wand hängen alte Filmposter. “Indiana Jones”, “E.T”, “Star Wars”. Auf einem verlebten Holzschreibtisch stehen eingerahmte Bilder. Eine dünne Staubschicht verrät, dass die Putzfrau gerne an den Bildern vorbeiwedelt. Dabei lohnt sich ein genaues Hingucken. Zeigen die persönlichen Fotos doch weltberühmte Filmemacher. Steven Spielberg, George Lucas, Martin Scorsese, J.J. Abrams. Immer mit im Bild: Ein freundlicher Mann in verschiedenen Abschnitten seines Lebens, ein Mann, ohne den die Filmindustrie niemals zu der Traumfabrik aufgestiegen wäre, die sie heute ist. Der Mann auf den Fotos heißt Ben Burtt. Ein gebildeter Mann, der Physik und Tontechnik studiert hat. Ein feinfühliger Mann, der meist leise und überlegt spricht. Ein aufmerksamer Mann, dessen Gefühl für Klang so ausgeprägt ist, dass es ihm in Tinseltown über die letzten 50 Jahre den Ruf des letzten “echten Sound-Whisperers” eingebracht hat. Burtt selbst, er feierte im Juli vergangenen Jahres seinen 65. Geburtstag, winkt ab, wenn er auf seinen Ruf angesprochen wird. “Ich habe ein gutes Ohr für guten Sound, mehr nicht”, sagt er mit leiser Stimme und lächelt freundlich, bevor er dem Gast eine Tasse Tee anbietet. So ein bisschen erinnert er an den Physik-Lehrer aus der 11. Klasse, wenn er von seinen technischen Errungenschaften spricht. Und dennoch: Burtt ist ein Tiefstapler. Anders ist er nicht zu erklären. Vier Oscars hat er in seiner Karriere gewonnen. Für seine Arbeiten in “E. T. der Außerirdische” (1982) sowie “Indiana Jones und der letzte Kreuzzug” (1989) wurde er mit jeweils einem Oscar in der Kategorie Tonschnitt ausgezeichnet; für seinen Sound in “Star Wars” (1977) und “Jäger des verlorenen Schatzes” (1981) erhielt er den Special Achievement Award für besondere Verdienste im Bereich Sound- und Toneffekte. Er sei, so sagt kein Geringerer als Steven Spielberg, “der beste Sound-Designer der Welt.” Kein Wunder, dass ihn die Regie-Elite so liebt. Es war Burtt, der das unnachahmbare Geräusch der Laser-Schwerter in “Star Wars” erfunden hat. Seine Spezialität: eine “organische Herangehensweise” an den Sound. So mischte er den Sound nicht etwa – wie heute fast gang und gäbe – am Computer zusammen, sondern stieg auf einen Radioturm und schlug mit einem Hammer auf die Leitungen. Den Sound unterlegte er mit dem Geräusch eines alten Filmprojektors und erzeugte somit das wohl bis heute bekannteste Geräuschspektakel der Kinoepoche. Das Zischen der Lichtschwerter wird bis heute von Kindern auf der ganzen Welt nachgeahmt. Für Burtt “ein wunderbares Stück Kinogeschichte, das bis heute in den Herzen von Star Wars Fans weiterlebt.” Auch die Stimme von Roboter R2-D2 und den Klag des Podrennens in “Die dunkle Bedrohung” stammen von Burtt. Und ja, auch der Peitschenknall von Indianas berühmter “Whip” stammt von keinem Geringeren als Ben Burtt. Wie auch fast 3000 weitere Geräusche in den Indi-Filmen. Demnächst: Wie findet Sound-Genie Burtt seine Sound-Effekte eigentlich? Und warum glaubt der Altmeister, dass trotz moderner Computertechnologie das Ohr auch noch heute das beste Instrument sei, um die besten Geräusche zu finden… (fs)
24.02.2014 - Kategorie: Hollywood

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KOMMENTARE

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Der gute alte Ben. Wenn ich mir den Audiokommentar zu allen Star Wars Filmen anschaue liebe ich Bens kleine Soundanekdoten zu jedem Geräusch oder Effekt.
Sehr empfehlenswert-nicht nur für Star Wars Nerds wie mich. ;)
Ninjatune666
16.10.2014 um 08:51
#20
Wow, sehr schön zu lesen und ziemlich interessant! Bitte mehr davon! :)
gelöscht
27.02.2014 um 20:02
von gelöscht
#19
Den Artikel fand ich jetzt echt informativ und interessant.Darüber liest und hört man viel zu wenig.
CATGIRL
25.02.2014 um 13:05
#18
Bemerkenswert und interessant. Diese Feinheiten und Details können viel in einem Film bewirken. Schön zu sehen, das es Menschen gibt die mit solch einer Passion auf diese Weise für Atmosphäre in einem Film sorgen. Danke für den tollen Bericht.
cyborg200x
25.02.2014 um 09:39
#17
Echt ein mehr als klasse Artikel, das es so etwas überhaupt noch gibt verwundert und erfreut zugleich, bin ebenfalls der Meinung das neben der Technik unsere Gefühle und Empfindungen wichtiger sind als sich nur auf die Technik zu verlassen.
Matrix1968
25.02.2014 um 05:25
#16
Klasse Artikel. Das ganze habe ich so gar net gekannt. Jetzt weiß ich wer für den klasse sound von den klassikern verantwortlich ist :)
sasacrocop
25.02.2014 um 03:35
#15
Eine sehr interessante Geschichte. Auch interessant, an welchen Filmen er alles gearbeitet hat.
CL46
25.02.2014 um 00:01
von CL46
#14
Wundervoll. Als großer Hörspielfan bin ich auch sehr interessiert daran, wie Geräusche entstehen. Computer - gut und schön - aber ich bin eher ein Fan von Old-School-Techniken. Low-Tech Rules! ;)
Michael Speier
24.02.2014 um 19:31
#13
Handgemachte Geräusche/Sounds wird wohl nie ein Computer perfekt ersetzen können!
Leute wie Ben Burtt, dürften wohl die letzten ihrer Art sein.
Django
24.02.2014 um 16:24
von Django
#12
großartige Geschichte über einen großartigen Mann. vielen Dank dafür, freue mich schon auf eine Fortsetzung.
supergondi
24.02.2014 um 15:47
#11
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20 Kommentare