Der Tod steht ihnen gut…Das ist der Konsens der Final-Destination Filme, in denen Teenies unter von Fortsetzung zu Fortsetzung immer absurderen Umständen ums Leben kommen. Dieses Schicksal ereilt auch Nick, Lori, Hunt und Janet, die dank einer Vision Nicks zunächst einem Autorennunfall entgehen, nur um anschließend einer nach dem anderen vom Sensemann dahin gerafft zu werden. Die 2D- bzw. Anaglyph-Variante des vierten Teiles der Teenie-Horror-Reihe Final Destination gibt es bereits seit anderthalb Jahren auf Blu-ray. Angesichts des aktuellen 3D-Booms schiebt Warner nun die Variante in echtem 3D nach. Im Gegensatz zu vielen nachträglich konvertierten Blockbustern wurde der Low-Buget-Horrorfilm direkt in 3D gedreht – mit der gleichen Technik, die schon James Camerons Avatar: Aufbruch nach Pandora in die dritte Dimension hievte. Ist der Tod näher denn je in Blu-ray 3D?
Bildqualität
Technik: Videocodec MPEG4-MVC, Ansichtsverhältnis 2,40:1, Auflösung 1080p Man mag es kaum glauben, aber was den 3D-Effekt angeht, sticht Final Destination 4 trotz geringen Budgets alle nachträglich konvertierten Filme wie The Green Hornet, Thor und Alice im Wunderland locker aus. Die Blu-ray beweist, wie groß der Unterschied zwischen einem direkt in 3D gefilmten und einem konvertierten Film ist: Regisseur David R. Ellis entschied sich für die gleiche Technik, mit der schon James Cameron bei Avatar: Aufbruch nach Pandora gearbeitet hat. Die hervorragende 3D-Präsentation wertet Final Destination 4 spürbar auf: Sowohl in Nicks größtenteils computeranimierten Visionen als auch den Todesszenen sorgen zahlreiche Pop-Out-Effekte für ein noch intensiveres Erlebnis. Durch den ganzen Film ziehen sich 3D-Effekte, seien es kleine Gimmicks, wie ein verlorenes Pflaster, das im Swimmingpool auf den Zuschauer zutreibt oder eine Schlange, die sich zischend aus dem Bildschirm schlängelt. Für Final Destination, dessen maue Story und oberflächliche Charaktere sonst zum Gähnen hinreißen, ist der 3D-Effekt ein wahrer Segen. Ab und an zeigt sich zwar leichtes Ghosting und bei Explosionen kommt es auch schon mal zu Crosstalk, insgesamt halten sich beide Effekte aber stark in Grenzen. Wo die Dialoge flach bleiben, geht jede Szene nun zumindest visuell in die Tiefe und zieht den Betrachter geradezu ins Geschehen. Insgesamt ist Final Destination 4 in 3D somit unter den Realfilmen aktuell mit Resident Evil Afterlife klar als Referenz zu bezeichnen.
Dabei bleiben alle Qualitäten der 2D-Fassung erhalten: Der digital gedrehte Film überzeugt mit knackigen Farben und sattem Schwarz. Die Bildschärfe ist auch in der 3D-Version perfekt und das Detailniveau ist exzellent – ausgenommen sind die Gesichter der Darsteller, die man überraschenderweise deftig mit Rauschfiltern nachbearbeitet hat. Vermutlich wollte man auf diese Weise ihr jugendliches Aussehen betonen, das Ergebnis sieht allerdings künstlich aus. Bis auf dieses kleine Manko gibt es am Bild nichts auszusetzen. Die 3D-Version ist bei Final Destination 4 ein absolutes Muss, denn etliche Effekte, ja komplette Szenen, sind voll und ganz auf die dreidimensionale Wirkung ausgelegt.
Tonqualität
Technik: Deutsch (Dolby Digital 5.1), Englisch (DTS-HD Master Audio 5.1), uvm. Siehe Review zur 2D-Version.
Ausstattung
Fazit
Warner legt mit Final Destination 4 als Blu-ray 3D die Messlatte für zukünftige Realfilme in 3D sehr hoch: Neben Resident Evil: Afterlife kann man den Low-Budget-Horrorfilm als Referenz ansehen, was dreidimensionale Schauwerte betrifft. Bei Ton und Ausstattung hat sich im Verhältnis zur 2D-Version nichts geändert. Der Ton überzeugt mit sauberem Raumklang und das in HD vorliegende Bonusmaterial rundet das Paket solide ab.
Weder Charaktere noch Handlung von Final Destination 4 sind oscarverdächtig und wirklich Mitleid hat man mit den aalglatten Hauptdarstellern während ihres Wettrennens mit Gevatter Tod zu keiner Zeit. Stattdessen amüsiert man sich über effektgeladene Todesszenen, die mit einer Mischung aus Brutalität und Ironie für erwachsene Zuschauer leichte Unterhaltung bieten. Die 3D-Fassung schraubt den Entertainment-Faktor drastisch nach oben und zeigt, dass gerade das Horror-Genre von der Technik profitiert. Fans der vorherigen Teile mit 3D-Equipment sollten daher unbedingt einen Blick riskieren. (anw)
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