M (1931) - Masters of Cinema (UK Import) Blu-ray

Fritz Lang ist der größte und bedeutendste Regisseur der deutschen Filmgeschichte und zeichnete sich durch sein technisches Verständnis und sein harmonisches Zusammenspiel aus Bild-und Tonkomposition aus. Seine Werke aus den 20er und 30er Jahren zeichnete aus, das sie inszenatorisch und technisch immer 20-30 Jahre ihrer Zeit voraus waren und dadurch auch heute noch "zeitlos" wirken.
"M" war der erste Tonfilm des gebürtigen Österreichers und die Thematik war in der Filmbrache für Filmfirmen und Regisseure lange Zeit tabu. Aber nicht nur das Thema des psychisch gestörten Kindesmörders war für diese Zeit ungewöhnlich sondern gerade die thematische Analyse und Aufbereitung des Themas wird fachlich und detailgetreu dargestellt.
Abgerundet wird dieses filmische Meisterwerk durch die Gala-Vorstellung von Peter Lorre, der seinem debilen Rollencharakter Tiefe und Glaubwürdigkeit verleiht. Lang bediente sich übrigens in Teilen an einer realen Vorlage; Der Fall des Kindermörders Peter Kürten (der Vampir von Düsseldorf) diente hier als Inspirationsquelle.

Der Großvater des modernen Psycho-und Serienkiller-Films der durch seine detailierte und sorgfältige Inszenierung auch heute noch überrascht und zum Nachdenken anregt und der wohl beste Beitrag der deutschen Filmgeschichte; Erschütternd und auch heute noch mahnend der Schlußsatz der weinenden Mutter eines getöteten Kindes; "Man muß eben noch besser auf die Kinder acht geben"....

Die Bildqualität ist angesichts der Tatsache, das man den Film mehrmals aus verschiedenem Material regelrecht neu konstruieren mußte hervorragend. Das Niveau kann man etwa mit der ordentlichen DVD eines S/W-Films der 60er Jahre vergleichen, gerade Schärfe und Kontrast sind überzeugend.

Der Ton ist ebenfalls für einen Film dieses Alters großartig. Eine klare,definierte Dialog- und Klangausgabe ohne nennbare Störungen und weitestgehend ohne Defekte.

Als Extras gibt es 2 Audiokommentare, ein (sehr interessantes) Interview mit Fritz Lang und die 93 min. englische Version des Films.

Super Klassiker den ich nur jeden empfehlen kann. Da sieht man wie vor 80 Jahren Filme gemacht wurden, alles von Hand und ohne grosse Effekte. Einfach genial. Auch Bild und Ton können sich sehn lassen.Nur die Schwarzen Balken links und Rechts sind gewöhnungsbedürftig.

Kann macfestus nur zustimmen: schlicht und einfach ein zeitloses Meisterwerk! Fritz Lang nimmt in diesem Film vielen späteren Krimis und Thrillern einiges an Stilelementen und Bildsprache zum Spannungsaufbau vorweg, das Schlussplädoyer von Peter Lorre ist legendär, wie überhaupt seine gesamte schauspielerische Leistung. Der Wechsel an dieser Stelle auf die engl. Tonspur ist auch interessant, hier spricht Peter Lorre selbst (mit wahrnehmbaren Akzent).
Überraschend war für mich auch, wie viel damals im Film geraucht wurde, um die Leute bei Dialogen zu "beschäftigen"...
Bild & Ton sind größtenteils sehr gut, die Extras (speziell "Zum Beispiel Fritz Lang") absolut sehenswert.
Kann diesen Film nur vorbehaltlos empfehlen.

PS.: Im Februar 2010 kommt mit "nur" einjähriger Verspätung der Film auch hierzulande heraus - mit einem alles andere als ansprechendem Cover.
Wer will, kann aber getrost auf die UK-Fassung auswechen, da hier natürlich der dt. Originalton enthalten ist.

Die Bildqualität schwankt , weil einige Szene wieder hinzugefügt wurden sind . Bei der Uraufführung war eine Laufzeit von 117 m , später wurde er auf 93 min gekürzt . Die Master of Cinena Edition läuft 111 min . Das Ergebniss kann sich sehen lassen teilweise Filmkorn , verschwommende Fernsicht aber man muß bedenken das der Film 80 Jahre alt ist , und was da Eureka aus dem Hut gezaubert hat , ist besser als man denkt .
Das Bildverhältnis ist 1.19:1 ein sehr schmales Bild . Links und rechts riesengroße schwarzen Balken . Wenn es stören sollte kann man ja die Zoomoption am Fernseher nutzen. Normalesweise ist ein Bildverhältnis von 1.33:1 früher Standart gewesen.
Der Sound DTS-HD MA 2.0 glasklar kaum Rauschen oder knacken zuvernehmen .
Extras Audiokommentare , Interview mit Fritz Lang und die 93 min englische Orginalfassung .
Meine Kritik:
Für mich ist die Inszenierung des Filmes das eigentlich erwähnenswerte Detail an diesem Film.Der Film ist rein auf sachlich Fakten aufgebaut,es wird viel geredet und auch geschrienen im Film,dabei bleibt der Film immer spannend.Von einem Film dieses Zeitalter hätte man diese Fesselung an den Bildschirm in dieser Intensität wohl kaum erwarten können.Aber genau das ist es,was große Klassiker ausmacht.Bemerkenswert ist auch der ethische philosophischer Vortrag über diesen Triebtäter.Die Argumentations sind scharfsinnig am Ende des Films,beide Seiten zu Wort.Die Argumente wirken immer natürlich,aber dieser Mann,der das tun muss,da ihm die innere Stimmen dazu getrieben habt,ist wie ein mündiger Mörder zu verurteilen?
Das Schlussplädoyer versucht der wirklich hervorragende Peter Lorre seine Krankheit zu erklären,um sich vor der Lynchjustiz zu retten.Außerdem werden die Gangster zu Helden, da sie sehr effektiv mit Hilfe der Bettlerorganisation versuchen,den Täter zu finden.Bis zu eben diesem Plädoyer Lorres ist man auf der Seite der suchenden Gangster und will auch,dass der Mörder unbedingt gefangen und ermordet wird.Jedoch kann Mord nicht die Lösung für Mord sein,andererseits kann man den Mörder aber nach bestandenem Psychotest nach ein paar Jahren Haft auch nicht wieder freilassen.Genau dieses Dilemma beschäftigt auch die Justiz unserer Zeit.Dieses Problem ist es,was den Film so interessant macht.Für mich ist M – Eine Stadt sucht einen Mörder einer der besten Filme aller Zeiten, ein zeitloser Klassiker.Schauspielerisch eine Wucht,perfekt inszeniert,eine Frage die zum Nachdenken anregt ,und immer spannend.Ein Meisterwerk