Story: 8/10
Bildqualität: 6/10
Tonqualität: 6/10
Ausstattung: 9/10
Einleitung:
Darauf haben die Fans lange gewartet! Lediglich auf VHS gab es den
1986er Kultfilm DIE NACHT DER CREEPS von Regisseur Fred Dekker zu
erstehen. Nicht einmal eine offizielle DVD-Auswertung des Kultfilms
war den Fans vergönnt. Und nun, 27 Jahre nach der Uraufführung der
kultigen B-Picture-Horrorkomödie erscheint der Titel auf einem
zeitgemäßen Medium.
Und das nicht nur erstmals ungeschnitten, sondern auch noch gleich
im Director‘s Cut!
Story:
Die beiden College-Kids Chris und J.C. wollen Mitglieder einer
Studentenverbindung werden, weil Chris in Cindy verliebt ist, die
der gleichen Verbindung angehört.
Als Aufnahmeprüfung müssen sie einen Leichnam aus der medizinischen
Fakultät stehlen.
Unglücklicherweise befreien sie dadurch unwissentlich einen Körper,
der 27 Jahre zuvor von einem außerirdischen Parasiten befallen
wurde, und seitdem eingefroren im Hochsicherheitstrakt aufbewahrt
wird.
Kaum ist der Körper aufgetaut, bricht auch schon der Parasit daraus
hervor und bemächtigt sich eines neuen Wirts.
Lediglich der obercoole Detective Cameron ahnt, um was es sich bei
den plötzlichen Todesfällen an der Universität handelt, denn er war
damals dabei, als die Creeps auf der Erde strandeten.
Doch die Creeps vermehren sich mit rasender Geschwindigkeit und
fallen bald über den gesamten Campus her.
Regisseur und Drehbuchautor Fred Dekker, der außer dieser
Horrorkomödie keine nennenswerten Regieerfolge in seiner Vita
vorzuweisen hat, schuf mit DIE NACHT DER CREEPS eine zeitlose,
komische und total überdrehte Horrorkomödie, die hemmungslos alles
aufs Korn nimmt, was in der Szene Rang und Namen hat.
Das beginnt schon bei den Namen seiner Helden, die alle nach
berühmten Regisseuren des Genres benannt wurden: Romero, Carpenter,
Hooper, Cronenberg und Raimi.
Dazu kommen schmissige One-Liner und fiese Splattereffekt, die
natürlich noch völlig ohne Computer entstanden, und der typische
80er Jahre Soundtrack.
Mit Tom Atkins, dem einzigen richtigen Star des Films, wurde zudem
eine echte Horrorlegende integriert. Als obercooler Detective
Cameron ist er maßgeblich für die lässigen Sprüche verantwortlich
und trägt zu einem Großteil zum Kultfaktor des Films bei.
Atkins spielte zuvor bereist in The Fog, Die Klapperschlange und
Creepshow mit, wodurch sein Gesicht bereits zur damaligen Zeit mit
dem Genre in Verbindung gebracht wurde.
Im Prinzip ist DIE NACHT DER CREEPS eine durchschnittliche
80er-Jahre-Teeny-Horrorkomödie. Aber die ausgefallenen Ideen, die
zahlreichen Anspielungen auf Klassiker des Horror- und
Science-Fiction-Genres und nicht zuletzt die seinerzeit
bahnbrechenden Special-Effects ließen den Streifen über die Jahre
hinweg zu einem Kultfilm werden.
Heutzutage mag der Film vielleicht ein wenig albern und altbacken
wirken, aber genau das macht ja schließlich den Kultfaktor aus. Und
mit dem entsprechenden Nostalgie-Bonus ist DIE NACHT DER CREEPS ein
Fest für Genre-Fans, der in keiner Trash-Sammlung fehlen
darf.
Bild:
- Bildformat: 1.85:1 (16:9 Vollbild) in 1920x1080p/24
Auflösung
- Starkes, durch Filmkorn hervorgerufenes Rauschen
- Satte, strahlende Farben
- Bild allgemein Unscharf
Der Film präsentiert sich in knalligen Farben die sauber und satt
daherkommen und absolut phantastisch aussehen. Verschmutzungen und
Filmfehler wurden vollständig entfernt und lassen das Bild in neuem
Glanz erstrahlen, wobei gerade der makellose Schwarzwert lobenswert
erwähnt werden sollte.
Allerdings kann die Blu-Ray das Alter des Films nicht
verbergen.
Durchgehend leichtes Rauschen lässt den Film ein wenig grisselig
aussehen, was zwar durchaus zum Charme des 80er Jahre Kultstreifens
beiträgt, an manchen Stellen allerdings für unnatürlich aussehende
Hautstrukturen und Bildrauschen sorgt.
Auch die Schärfe des Films ist leider nicht ganz das Gelbe vom Ei.
Details sieht man nur äußerst selten, und selbst in Nahaufnahmen
stellt sich nur selten echtes HD-Feeling ein.
Aber unterm Strich macht der Film, gerade gemessen an seiner
Herstellungszeit und dem äußerst geringen Budget eine gute Figur,
die weit über den Erwartungen liegt.
Ton:
- Deutsch LPCM 2.0
- Englisch DTS-HDM 5.1
- Dialoge klar verständlich
Okay, zugegeben, die Tatsache, dass man dem Film keine deutsche
Surroundtonspur spendierte, mag dem einen oder anderen Fan übel
aufstoßen. Aber dafür ist die LPCM Stereospur sehr gut abgemischt,
die Dialoge bleiben klar verständlich und vermitteln einen
wunderbaren 80er Jahre Flair. Gerade zum Schluss kommen der
typische 80er-Jahre-Syntesizer-Soundtrack und die Nebengeräusche
gut zur Geltung und ergeben einen sauberen Klangteppich.
Und für Audiojunkies gibt es auch noch eine einwandfreie englische
HD-Tonspur.
Extras:
- Wendecover mit Alternativcover ohne FSK Logo
- Audiokommentar mit Regisseur
- Trivia Untertitel
- Audiokommentar mit den Schauspielern
- Making-Of (54:25 Minuten)
- Featruette Tom Atkins (19:05 Minuten)
- 7 Deleted Scenes
- Original Kinoende
- Deutscher Trailer/US Trailer
Das Bonusmaterial ist absolut vorbildlich und lässt kaum Wünsche
offen. Es gibt gleich zwei Audiokommentare und eine deutsche
Trivia-Untertitelspur, in der interessante Fakten über den Film im
unteren Bildrand eingeblendet werden. Leider müssen die beiden
Audiokommentare ohne deutsche Untertitel auskommen.
Der Höhepunkt des Bonussektors ist ganz zweifellos das umfangreiche
Making-Of, in dem die Stars und die Crew ausführlich in
Erinnerungen schwelgen und sehr viel über die Entstehung des
Kultfilms preisgeben.
Aber auch das knapp 20minütige Featurette über Tom Atkins ist
ausgesprochen informativ und sehenswert.
Selbst an ein Wendecover wurde gedacht, wobei man auf der Rückseite
nicht das aktuelle, von Fans nicht gerade mit Gegenliebe gesegnete
Artwork findet, sondern das ursprüngliche VHS-Cover, und zwar ganz
ohne FSK-Logo.
Fazit:
Bild und Ton des inzwischen knapp 30 Jahre alten B-Pictures gehen
völlig in Ordnung, zumal beim HD-Transfer wirklich gute Arbeit
geleistet wurde.
Der deutsche Ton kommt lediglich in einer Stereoabmischung daher,
diese bleibt aber stets klar verständlich und ist erfreulicherweise
anständig abgemischt. Die Extras treiben den Fans wahre
Freudentränen in die Augen.
Der Film selbst ist ein über jeden Zweifel erhabenes Stück Kult,
das mit verrückten Ideen und gut gemachten Effekten witzig und
eklig zugleich ist. Da kann man eigentlich nichts anderes tun als
zugreifen! (ms)