Einleitung

Dexter Morgan, Hannibal Lecter, Patrick Bateman – Serienmörder erfreuen sich großer Beliebtheit, und nicht selten werden sie als mehr oder weniger sympathische Menschen dargestellt, denen man die Morde am liebsten verzeihen möchte.
Der spanische Funsplatter SEXYKILLER von 2008 geht da einen ähnlichen Weg, allerdings gibt es dann doch ein paar Ausnahmen. Zum einen ist der Mörder eine Frau, und zum anderen ist der Film einfach nur wahnsinnig witzig, abgedreht und völlig übertrieben. Musicaleinlagen, ein abgefahrener Soundtrack und schlussendlich sogar Zombies. Die Zeichen stehen gut, dass dieser Geheimtipp zum Kultklassiker werden könnte. Ein echter Partyfilm eben.

Film (8/10)

Die gutaussehende Anatomiestudentin Barbara hat ein finsteres Geheimnis. Nach außen hin ist sie eine Art spanische Paris Hilton, mit Hündchen, affektiertem Gehabe und völlig unnahbar. Aber in ihr schlummert eine völlig durchgeknallte Serienmörderin, die aus purer Lust Menschen umbringt, die ihr auf den Geist gehen oder einfach nur ihren Unmut auf sich gezogen haben.
Eines Tages lernt sie Tomas kennen, in den sie sich auch sogleich verliebt. Immerhin haben die beiden ja auch viel gemeinsam, denn Tomas schneidet hin und wieder auch mal ganz gerne einen Menschen auf. Nur macht Tomas das ganze beruflich, denn er ist Gerichtsmediziner, und gemeinsam mit seinem Kollegen und der Polizei ist er hinter einem Kampuskiller her, der eine Spur von Leichen zurücklässt.
Zu allem Überfluss arbeitet Tomas gerade an einer Maschine, mit der man die letzen zwei Stunden von Verblichenen sichtbar machen kann.
Nur hat die Maschine einen kleinen Defekt, weshalb plötzlich haufenweise Zombies den Kampus unsicher machen, und die Serienmörderin Barbara steht genau im Fokus der fleischfressenden Monster.

Wer gedacht hätte, dass ein solcher Film nur aus dem vereinigten Königreich kommen kann, der irrt gewaltig. Denn mit SEXYKILLER beweist Regisseur XXX, dass die Spanier unter Umständen den gleichen Humor haben wie die Britten. Mehr noch! Der Film ist ein wahres Fest für Freunde des schwarzen, blutigen Humors. Wenn die sexy Killerin Barbara ihren Mitmenschen das Leben nimmt, dann passiert das auf so skurrile und makabere Art und Weise, dass der geneigte Splatterfan vor Begeisterung Luftsprünge macht. Und anschließend folgen noch ein paar Musicaleinlagen, damit auch der letzte Zuschauer erfährt, dass alles nicht so ernst gemeint ist.

Wer sich aufgrund der Altersfreigaben nun aber einen hohen Gore-Faktor erhofft, der dürfte ziemlich enttäuscht sein. Die Morde sind eher morbide als blutig. Es fließt zwar auch Blut, aber alles in allem ist der Film, zumindest in seinen Bildern, relativ harmlos. Die Darsteller übertreiben es vielleicht das ein oder andere Mal, aber bei dieser Art von Film gehört das wohl zum guten Ton.


Bild (6/10)

Bildformat 2,35:1 (Letterbox), 1920x10820p

- Kleine Schmutzpartikel über den ganzen Film hinweg
- Bild nicht auf Blu-Ray-Niveau
- Satte, teilweise schon zu bunte Farben.

Die Bildqualität der Blu-Ray ist zwar ein wenig besser als bei einer DVD, von High Definition ist es allerdings noch weit entfernt.
Vor allem fallen häufige Unschärfen auf. Details verschwimmen im Einheitsbrei und die Hintergründe neigen teilweise, vor allem in dunklen Szenen, zur leichten Pixelbildung.
Die Farben sind kunterbunt und knallig, wirken unnatürlich, aber das gehört offenbar zum Look des Films.
Die Musicalszenen sind teilweise verschwommen und ziehen, bei schnellen Bewegungen etwas nach.
Alles in allem ein akzeptables Bild, aber noch weit von dem entfernt, was heutzutage möglich ist.


Ton (6/10)

- Deutsch DTS-HD MA 7.1
- Spanisch DTS-HD MA 7.1

Gerade der Soundtrack, der einige recht eigenwillige Musicaleinlagen und die ein oder andere Coverversion bekannter Musiktitel im Repertoire hat, kann sich hören lassen. Dabei bleiben die Dialoge stets klar und verständlich und werden nie von der Musik oder den spärlichen Effekten überlagert. Hin und wieder sind Umgebungsgeräusche auszumachen, der Subwoofer unterstützt vor allem den Score, bleibt aber recht unterfordert. Auch das geht für einen Film dieser Machart in Ordnung, ist aber, wie das Bild, weit von irgendwelchen Topwertungen entfernt.


Extras (1/10)

Wie so oft bietet Sunfilm wieder einmal ausschließlich eine lieblos zusammengestellte Trailershow als einziges Extra. Laut der Homepage von Sunfilm verfügt die DVD des Titels über ein Making-Of. Warum dieses es nicht auf die Blu-Ray geschafft hat ist äußerst unverständlich.


Fazit

Bild- und Tonqualität liegen nur knapp über DVD-Niveau. Wenigstens die Musik kommt einigermaßen gut rüber, die Dialoge sind verständlich – das war‘s. Die fehlenden Extras, die der DVD vergönnt waren, sind ein zusätzlicher Wermutstropfen.
Schade!

Dagegen macht der Film richtig Spaß. Sexy Frauen, skurrile Morde, bitterböser Humor, Zombies und kunterbunte Musicaleinlagen. Wer all diese Elemente in einem Film vereinigt sehen möchte, der sollte sich die spanische Horror-Krimi-Komödie SEXYKILLER von 2008 auf gar keinen Fall entgehen lassen. Denn dieser Film ist so überraschend frisch und komisch, dass es die reinste Freude für Genrefans ist.
Außerdem macht Hauptdarstellerin Marcarena Gòmez als durchgeknallte Killerin eine verdammt gute Figur. Ein durch und durch kranker, abgefahrener und unglaublich witziger Slasher, voller schwarzem Humor und ausgefallenen Ideen. Für Genrefans gibt es zudem noch jede Menge Anspielungen und Filmzitate. Ein echter Geheimtipp.