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Serial Mom

Gestartet: 11 Apr 2013 10:12 - 0 Antworten


Veröffentlichung:
08.05.2013
Laufzeit:
95 Minuten
Schauspieler:
Regisseur:
Produktion:
Kategorie:
Altersfreigabe:
#1
Geschrieben: 11 Apr 2013 10:12

Jason-X

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Der Regisseur John Waters gilt in seinem Metier als schwarzes Schaf, der bei seinen frühen Werken nicht nur im Trash Genre unterwegs war, sondern darüber hinaus sehr häufig mit der Zensur kokettierte, provozierte und vor allem nur zu gerne bewusst, die Grenze des guten Geschmacks überschritt. Dennoch gelten seine Filme wie Hairspray (dem darüber hinaus ein Musical folgen sollte) und Cry Baby als Kult. Serial Mom aus dem Jahr 1994 bedient sich ebenfalls dieser Instrumente.

Story
Die Hausfrau Beverly Sutphin (K. Turner) lebt mit ihrem Mann Eugene (S. Waterston), einem Zahnarzt sowie ihren Kindern Chip (M. Lillard) und Misty (R. Lake) in einer kleinen Vorstadt in der Nähe von Baltimore eine spießbürgerliche Idylle. Alles scheint perfekt zu sein, doch Beverlys übertriebene Vorliebe für Moral und Sitte geht nicht mit der Masse konform. Weicht jemand von ihren Regeln ab, schreckt sie nicht einmal davor zurück, härtere Maßnahmen wie Mord einzusetzen. Doch die Polizei kommt ihr auf die Schliche, so dass es ihr zunehmend schwerer fällt, nicht ertappt zu werden.

Im deutschsprachigen Raum war Serial Mom bislang lediglich über einen Österreich Import zweifelhaften Ursprungs erhältlich, darüber hinaus nur im 4:3 Format. Somit ist nun nach der VHS Veröffentlichung vor 19 Jahren, dieser Titel endlich wieder offiziell für den Heimkino Markt käuflich zu erwerben. Regisseur John Waters, der bei diesem Film wie gewohnt für das Drehbuch und die Produktion verantwortlich war, ist sich keineswegs untreu geworden, sondern hat für die damalige Zeit ein kontroverses Stück abgeliefert. Dabei kommt das Grundgerüst der Geschichte lediglich mit äußerst schwarzem Humor aus, der fast schon britisch angehaucht ist. Gerade die feinen Nuancen am Rande sind es, die wieder einmal bei vielen Zuschauen anecken dürften, wenn etwa der Hund seinem Frauchen die Füße abschlecken soll oder ein Jugendlicher wild zu einem Fetisch Video onaniert. Doch keine Angst, in heutigem Verhältnis ist das noch „relativ“ harmlos, denn schließlich hat die FSK den Film ab 16 Jahren freigegeben.

Logik sucht man indes häufig vergeblich. So dürfte sich manch ein Zuschauer fragen, weswegen die Polizei die Morde nicht einfach mit Fingerabdrücken belegt und somit die Schuld eindeutig beweist. Aber das war keineswegs das Hauptanliegen von Waters, der dafür mehr Wert auf seinen einzigartigen derben Humor legte und dabei ebenso indirekt Kritik am Justizsystem der Vereinigten Staaten übt. Die Hauptrolle ist mit Kathleen Turner (Auf der Jagd nach dem grünen Diamanten) hervorragend besetzt. Die überspitzte Figur der Beverly gibt sie sehr gut wieder und auch der leicht irre Blick passt ausgezeichnet zur Darstellung. Die übrige Besetzung in Form von Sam Waterston, Ricki Lake, Patricia Hearst oder Scott Morgan verblasst mit ihrer Darbietung jedoch an ihrer Seite. Lediglich Matthew Lillard (Scream – Schrei!) schafft es als Sohn und schräger Horror Film Fan Akzente zu setzen.

Bildqualität
Codec: MPEG-4/AVC, Auflösung 1920x1080p, Ansichtsverhältnis 1,85:1
Für einen 20 Jahre alten Film ist die Qualität wirklich herausragend. Wie bereits erwähnt liegt das Bildformat nun endlich im Original Ansichtsverhältnis von 1,85:1 vor. Wie üblich hat John Waters mit 35mm Filmmaterial gedreht. Der körnige Look ist jederzeit präsent, fällt aber so gut wie gar nicht negativ auf. Zumindest ist die Schärfe nahezu durchgehend bei guter Kantenschärfe sehr gut. Weiche Abschnitte bleiben in der Minderheit. Stattdessen ist vor allem in Nahaufnahmen der Detailgrad äußerst hoch, so dass feine Haare, Hautporen oder Textilien sehr deutlich wiedergegeben werden. Die Farben sind poppig kräftig und dennoch natürlich. Der Kontrast ist gut eingestellt, könnte aber mitunter noch etwas kräftiger sein. Bildfehler wie etwa Schmutz auf dem Master bleiben in der Minderheit und tauchen nur sporadisch auf. Kompressionsspuren sind hingegen keine festzustellen.

Tonqualität
Deutsch DTS 2.0, Englisch DTS-HD Master Audio 5.1, u.v.a.
Der deutsche Zuschauer muss sich mit einem komprimierten Stereoton zufrieden geben, wohingegen der Originalton nicht nur verlustfrei, sondern obendrein noch in Surround vorhanden ist. Somit ist mit kaum räumlicher Atmosphäre zu rechnen. Immerhin ist die Stereoseparation ganz gut ausgefallen, so dass wenigstens in der Front für ein wenig akustische Abwechslung gesorgt wird. Darüber hinaus ist die Klangwiedergabe auf dem Center recht präzise, so dass die Dialoge ohne Zischlaute oder ähnliche Störgeräusche natürlich und klar dargestellt werden. Der Hochtonbereich könnte zwar noch gerne etwas präziser sein. Den Bässen mangelt es grundsätzlich an Durchsetzungskraft. Davon abgesehen erfüllt die Tonspur letztendlich ihren Zweck.


Ausstattung
  • keine Extras

Ein Wendecover ist immerhin vorhanden.

Fazit
In technischer Hinsicht ist diese Blu-ray lediglich für Fans des Filmes interessant. Zumindest das Bild ist dem Alter entsprechend sehr gut ausgefallen, auch wenn zu kaum einem Zeitpunkt Referenzwerte erreicht werden. Der Ton liegt leider nur in Stereo und komprimiert vor, ermöglicht aber wenigstens eine klare und natürliche Dialogwiedergabe. Auf Bonusmaterial wurde leider komplett verzichtet. Vor 20 Jahren war Serial Mom sicherlich ein kontroverser Film, der gemäß den Gepflogenheiten von Regisseur John Waters die Zuschauer polarisierte. Aus heutiger Sicht ist diese schwarze Komödie lediglich eine recht unterhaltsame Produktion, die einige nette Ideen beinhaltet. Für Fans sicherlich ein Pflichtkauf, wobei Anhänger schwarzen Humors ebenfalls ein Auge riskieren dürfen. (sah)

Story 6
Bildqualität 8
Tonqualität 5
Ausstattung 4
Gesamt * 6

Kaufempfehlung 6 von 10

Testgeräte
TV: Toshiba 47Z3030D
Player: Sony BDP-S790
AV-Receiver: Denon AVR-1312
Lautsprecher: Front: Dali Zensor 5 + Dali Vocal / Rear: Dali Zensor 1


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