Back in the Game
Story 6
Bild 8
Ton 7
Ausstattung 2
Gesamt 6
Back in the Game ist seit fast 20 Jahren der erste
Film, in dem Hauptdarsteller Clint Eastwood nur vor, aber nicht
hinter der Kamera agiert. Im Sport-Drama steht ihm Amy Adams (The
Muppets) zur Seite, während Eastwoods enger Freund Robert Lorenz
die Regie übernimmt. Warner Bros. veröffentlicht den bereits 2012
in den USA unter dem Originaltitel Trouble with the Curve
erschienenen Film jetzt auch in Deutschland auf Blu-ray.
Story
Grossansicht
Gus Lobel (C. Eastwood) arbeitet als Talentsucher für das
Baseball-Team Atlanta Braves. Sein Boss (J. Goodman) hegt den
Verdacht, dass es für Gus Zeit ist, sich zur Ruhe zu setzen. Doch
aufgrund der Freundschaft der beiden, gesteht er Gus eine letzte
Reise zu, um das Team aufzustocken. Allerdings soll Gus dabei seine
Tochter Mickey (A. Adams) begleiten, um den angehenden Pensionär zu
unterstützen. Gus und Mickey stehen jedoch in einem
spannungsgeladenen Verhältnis zueinander, das sich nicht gerade
bessert, als sich die Tochter in den konkurrierenden Talentsucher
Johnny Flanagan (J. Timberlake) verguckt.
Für
Back in the Game hat Clint Eastwood zur
Abwechslung mal seinem engen Freund Robert Lorenz den Regiestuhl
überlassen. Dies spricht für das Vertrauen des erfahrenen
Darstellers, der normalerweise nur noch in Filmen mitspielt, in
denen er auch selbst Regie führt. Eastwoods Schachzug kommt
überraschend, denn
Back in the Game ist zugleich
auch noch Lorenz allererste Regiearbeit. Leider zahlt sich Eastwood
Glaube in seinen Vertrauten nur teilweise aus. So merkt man Lorenz
Arbeit die Unerfahrenheit an – das Sport-Drama ist von der Klasse
eines Million Dollar Baby jedenfalls weit entfernt. Das Problem
ist, dass der sonst als Produzent agierende Lorenz zwar
handwerklich absolut solide arbeitet, aber
Back in the
Game keine eigene Vision einzuhauchen vermag.
Irgendwie wirkt der gesamte Handlungsablauf um das Dreieck zwischen
Vater, Tochter und dem jungen Konkurrenten Johnny einfach zu
konstruiert und vorhersehbar. So verläuft die Geschichte nach
Schema F und der Zuschauer kann sich die nächste Szene meistens
bereits vor den Charakteren denken. Hinzu kommt, dass die Dialoge
in ihrer Sentimentalität oft an der Grenze zum Kitsch kratzen.
Wären mit Clint Eastwood und Amy Adams nicht zwei so charismatische
Darsteller an Bord, würde
Back in the Game
vollends in der Belanglosigkeit versumpfen. Doch die Chemie
zwischen den beiden stimmt und so schaut man dann trotz manch
übertriebener Rührseligkeit doch noch gern bis zum Abspann
zu.
Grossansicht
Danach bleibt einem
Back in the Game immerhin als
handwerklich solides und schauspielerisch sogar sehr gutes Drama im
Gedächtnis. Zu hoffen bleibt dennoch, dass Eastwood bei seinem
nächsten Film auch wieder selbst auf dem Regiestuhl Platz nimmt und
dieses kleine Schwächeln vergessen macht.
Bildqualität
-
Videocodec MPEG4-AVC, Ansichtsverhältnis 2,40:1, Auflösung
1080p
-
ausgezeichnete Schärfe und hoher Detailgrad
-
solider Schwarzwert, kombiniert mit absichtlich entsättigten
Farben
-
ab und zu schleichen sich etwas weichere Aufnahmen ein
-
in dunklen Szenen nimmt das Filmkorn wahrnehmbar zu
Grossansicht
Back in the Game präsentiert sich so, wie man es
von einem aktuellen Drama erwartet. Regisseur Robert Lorenz und
Kameramann Tom Stern haben bewusst eine leicht sterile Farbgebung
gewählt. Hauttöne und Umgebung wirken aber dennoch natürlich.
Insgesamt ist die Präsentation sehr gelungen, obwohl der letzte
“Wow-Effekt” fehlt.
Tonqualität
-
Deutsch (Dolby Digital 5.1), Englisch (DTS-HD Master Audio 5.1),
uvm.
-
wie bei Dramen üblich, ist die Tonspur relativ front- und
dialoglastig
-
die deutsche Abmischung ist leider ungewöhnlich leise
geraten
-
Surround-Effekte gibt es während der Baseball-Spiele
-
generell eine sehr solide und angemessene Tonspur
Back in the Game überrascht mit einer ungewöhnlich
geringen Lautstärke bei der deutschen Tonspur. Wechselt man zum
Originalton muss man seine Anlage direkt einige Stufen leiser
drehen. Davon abgesehen ist der deutsche Mix recht gelungen, denn
während der Baseball-Spiele kommt dank atmosphärischer Effekte aus
den Rears richtig Kleinstadt-Stadion-Atmosphäre auf. Fans des Films
dürfen sich somit trotz verlustbehafteter Dolby-Digital-Spur auch
akustisch auf gelungene Unterhaltung freuen.
Ausstattung
Das Extramaterial zu
Back in the Game ist sang-
und klanglos. Die beiden Making-Ofs mit den Titeln „Der Aufstieg“
(HD, ca. 5 Min.) und „Die Liebe zum Spiel (HD, ca. 6 Min.) gehen
zwar kurz und knapp auf die Freundschaft von Darsteller Clint
Eastwood und Regisseur Robert Lorenz ein, sind aber schlicht viel
zu kurz, um wirklich Hintergründe zum Film zu liefern. Schade, denn
gerade da Eastwood hier das erste Mal seit fast 20 Jahren nur vor
und nicht auch hinter der Kamera steht, hätte man gerne mehr über
seine Sicht zu
Back in the Game erfahren.
Fazit
Back in the Game liefert ein wirklich gutes Bild
ab. Die entsättigte Farbgebung passt zum dramatischen Stoff, zumal
Schärfe und Detailzeichnung rundum überzeugen. Leider ist die
deutsche Tonspur unverhältnismäßig leise geraten, untermalt das
Geschehen, speziell die Baseball-Spiele, aber dennoch passend.
Schade, dass beim Bonusmaterial wohl Schmalhans Küchenmeister war,
denn mit gerade einmal 11 Minuten Spielzeit gibt es hier leider zu
wenig zu sehen.
Grossansicht
Robert Lorenz Regiedebüt weist die typischen Fehler eines
unerfahrenen Regisseurs auf. So klammert sich Lorenz zu sehr an
Genre-Standards und arbeitet zwar handwerklich penibel, aber ohne
wirkliche Kreativität. Eastwood und Adams sind zwar schlicht zu
gute Schauspieler, als dass
Back in the Game
komplett versumpfen könnte, doch am Ende wird der Film selbst
Eastwood-Fans eher als einer der schwächeren Titel des Altmeisters
im Gedächtnis bleiben. Für Baseball-Fans und Eastwood-Freunde ist
Back in the Game dennoch sehenswert, allerdings
dürfte den meisten hier der Gang zur Videothek ausreichen.
(anw)
Kaufempfehlung6 von 10
Die Kaufempfehlung der Back in the Game Blu-ray wird anhand der
technischen Bewertung und unter Berücksichtigung der Story
berechnet.
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