Abraham Lincoln -
Vampirjäger
von Regisseur(e): Timur Bekmambetow
Darsteller
Benjamin Walker, Dominic Cooper,
Anthony Mackie, Rufus Sewell, Marton Csokas
Blu-Ray Info
Format: Letterboxed, Widescreen
Sprache: Deutsch (DTS 5.1), Englisch (DTS-HD 7.1), Französisch (DTS
5.1)
Untertitel: Deutsch, Französisch, Türkisch
Region: Alle Regionen
Bildseitenformat: 16:9 - 2.40:1
FSK: Freigegeben ab 16 Jahren
Studio: Twentieth Century Fox Home Entert.
Erscheinungstermin: 14. Februar 2013
Produktionsjahr: 2012
Spieldauer: 105 Minuten
Kritik
Die Geschichte über Abes
heimlichen Job in der Nachtschicht und wie eine Gabel die Schlacht
von Gettysburg entschied, wodurch die Sklaverei besiegt
wurde...
Es gibt so manch geniale Ideen in kreativen Köpfen, die nur
darauf warten das Licht der Welt zu erblicken um die verkrustete
Schicht des Einheitsbreis zu durchbrechen. Seth Grahame-Smith
hatte so eine schöne Idee im Schädel, die er dann in einem Roman
niederschrieb und die dann wiederum von Timur Bekmambetow (
Wächter des Tages ) bebildert und vertont wurde in seinem 2011
erschienene Abraham Lincoln - Vampirjäger. Grahame-Smith´s Prämisse
bestand darin, dass der 16. Präsident der Vereinigten Staaten von
Amerika nicht nur Spaß an Politik sowie an seiner Frau hatte
sondern auch gerne mal nachts mit einer Axt los zog um den ein oder
anderen Vampir zu meucheln, pfählen oder zu verbrennen. Im Nebenjob
versteht sich. Wohl der einzige Bürger des 19. Jahrhunderts der
wusste was es heißt zu schichten.
So WTF-mäßig sich der Twist auch anhört so grandios scheitert der
Film an den Erwartungen der diese Idee im Zuschauer weckt. Alles
wirkt an sich etwas halbgar und nicht wirklich greifbar. Zumindest
alles außerhalb diverser Prügel-Hieb und Axt Einlagen von unserem
Bartträger in Frack und Hut. Nie hat man das Gefühl das man Gefahr
läuft sich vor Spannung die Fingernagel ab zu knabbern beim Sehen
des Films oder, dass der Film einen abholt, einen in seine
geschaffene Welt zieht. Vielleicht ist das größte Problem des
Films, Abraham Lincoln ( Benjamin Walker ) selbst, bei dem der
Zuschauer mit der Zeit kein Interesse mehr daran hat was er gerade
tut oder eben nicht tut. Alle anderen Haupt sowie Nebenfiguren sind
interessanter als der Haupt Protagonist.
Benjamin Walker ( Flags of Our Fathers ),der auch gut und gerne
Tarantinos Bruder sein könnte vom Aussehen her, schafft es nicht,
den vom Schicksal oder Untoten gebeutelten Lincoln so dar zu
stellen, dass man mit ihm mitfiebert und desweiteren nicht schafft
diesen großen Mann glaubhaft dar zu stellen. Das ist aber zwingend
notwendig, da sich der Film selbst viel zu ernst nimmt. Wenn man
den Ausführungen des Drehbuchautors glauben schenkt, der in den
Vampiren eine Metapher versteckt haben will es sei eigentlich das
böse im Menschen.
Lincoln´s rasende Wut auf die untoten Blutsauger ist dadurch
begründet, dass seine Eltern einst von ihnen niedergestreckt
wurden, er aber nur machtlos zu sehen konnte als Knabe. Fortan
schwor er Rache. Nach einem Kampf mit einem der Monster, den er
fast nicht überlebte hätte wenn nicht sein späterer Mentor und
Ausbilder (Dominic Cooper) ihm zur Seite gestanden wäre. Der ihm
darauf hin wie einst Mister Miagi in Karate Kid, all sein Wissen
bei brachte. Irgendwann jedoch, nach zahlreichen getöteten Vampiren
ist der gute Abe des Tötens überdrüssig und entschließt sich die
Sklaven zu befreien, jedoch mit einen anderen mächtigen Waffe -dem
Wort. Jedoch haben da die Vampire einiges dagegen, sodass Abe nur
die Möglichkeit bleibt wieder zur blutigen Axt zu greifen und
wieder zu schichten.
Wenn Präsident Lincoln zur Axt greift ist das nicht schlecht auf
Zelluloid gebannt aber beim Sehen der Szenen ertappt man sich immer
wieder dabei zu fragen, woher kenne ich lange Zeitlupen Aufnahmen
in denen der Hauptdarsteller Untote Menschen meuchelt und dabei
immer gut aussieht ?
Genau! Timur Bekmambetow hat wohl zu oft Resident Evil geguckt,
sich gedacht das die Idee mit den Super Zeitlupen gut wäre, schön
aus sieht und für 13-14 1/2 Jährige perfekt wäre und hat es bis zum
Erbrechen im Film zelebriert.Oder er geht dem gleichen Fetisch nach
wie Regie Kollege Paul W.S. Anderson. Wenn solche Szenen wie die
derbe Verfolgungsjagd, die Lincoln im Sprint Tempo auf den Rücken
einiger Pferde einen bösen Schergen verfolgt öfters gezeigt hätte,
dann wäre man nicht so gelangweilt vom den Anderson Gedächtnis
Zeitlupen Kämpfen und noch halbwegs begeisterungsfähig bis zum
Schluss aber bis dahin zieht und zieht sich der Film ohne
interessanter zu werden oder einen abzuholen.
Wie ein durstiger Vampir, dem der Blut Konserven Keller ausgeräumt
wurde und nur noch Stummel anstatt spitzer Zähne im Maul, so kommt
Lincoln teilweise daher, es gibt vereinzelt hier und da Lichtblicke
wie etwa immer dann, wenn die diabolische Vampir Gesellschaft
auftritt oder wie erwähnt die Verfolgungsjagd aber alles in allem
ist das zu wenig um wirklich konstant zu unterhalten.
Schade, denn die Idee des Films bietet erstmal eine große
Spielfläche, die man aber nicht ausfüllen konnte oder mit Leben
füllen, so blass wie der Hals des Vampir Fürsten Godfather (
Anthony Mackie ) so blass bleibt letztlich der ganze Film. Ach so
die anfangs erwähnte Gabel muss noch Anklang finden. Abraham
Lincoln führt Krieg um sein geliebtes Land wieder zu vereinen, muss
aber blöderweise gegen Vampire kämpfen, die Kugeln schlucken wie
Harald Juhnke den Jägermeister. Da ist guter Rat teuer, wäre ihm da
nicht die Idee beim abendlichen Vesper mit seiner Gattin ( Mary
Elizabeth Winstead ) gekommen als er genüsslich in sein Steak
Virginia die Silber Gabel gleiten lies. Silber war des Rätsels
Lösung. Vampire mögen den Edelstahl nicht so gern und reagieren zu
weilen empfindlich auf ihn, so war es die Gabel, die den Krieg
gewann und die Sklaven befreite, so zu mindest wenn es nach Seth
Grahame-Smith ginge. Warum nicht...