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The Flowers of War Blu-ray Review

Gestartet: 08 Apr 2013 07:36 - 3 Antworten


Veröffentlichung:
05.04.2013
Laufzeit:
142 Minuten
Schauspieler:
Regisseur:
Produktion:
Kategorie:
Altersfreigabe:
#1
Geschrieben: 08 Apr 2013 07:36

Jason-X

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The Flowers of War Blu-ray Review

Bereits vor dem zweiten Weltkrieg gab es weltweit eine Menge internationaler Konflikte, wie beispielsweise der zweite Japanisch-Chinesische Krieg von 1937 bis 1945. Ein besonders grausamer Zwischenfall war das Massaker von Nanking, bei dem über einen Zeitraum von fast sieben Wochen insgesamt 200.000 Zivilisten und Kriegsgefangene bestialisch ermordet, sowie zirka 20.000 Mädchen und Frauen vergewaltigt wurden.

Story
Während des zweiten Japanisch-Chinesische Krieg erobern die Japaner im Dezember 1937 die Stadt Nanking. Der US-amerikanische Bestatter John Miller (C. Bale), der dort eingesetzt wird, muss dem stattfindenden Massaker tatenlos zusehen. Als sich ihm jedoch eine Gruppe Frauen anvertraut, sieht er es als seine Aufgabe an, sie vor den unbarmherzigen Invasoren zu beschützen und flieht mit ihnen in eine Kirche. Die Soldaten kommen ihnen auf die Schliche, so dass sie sich aus der Stadt schleichen müssen. Das ist aber leichter gesagt als getan, denn die Truppen des Feindes sind überall.

Der Film basiert weniger auf wahren Begebenheiten als vielmehr auf dem Roman 13 Flowers of Nanjing der chinesischen Autorin Geling Yan. Hauptdarsteller Christian Bale verschlägt es 24 Jahre nach seinem Kinodurchbruch mit Das Reich der Sonne, mit The Flowers of War erneut nach China. Regie führte der renommierte Filmemacher Zhang Yimou, der bereits mit dem Epos Hero sowie House of Flying Daggers internationale Bekanntheit erlangte. Mit 94 Millionen US-Dollar Budget wurde The Flowers of War zugleich die insgesamt teuerste chinesische Filmproduktion, die leider an den weltweiten Kinokassen floppte und nur in seinem Heimatland ein großer Erfolg wurde.

Grund könnte mitunter der epische, nach westlichem Standard langatmige Erzählcharakter sein. Yimou lässt sich eine Menge Zeit, die Handlung und die einzelnen Charaktere zu entwickeln. Mitunter werden ebenfalls kleine Anekdoten eingestreut, die für manch einen überflüssig erscheinen, aber letztendlich für die emotionale Seite der Geschichte essentiell sind. Die Bildsprache ist dabei ein weiterer wichtiger Bestandteil des Films, denn diese ist oft sehr beeindruckend ausgefallen. Nahezu schon poetisch werden sowohl die kleinen kulturellen Kriege zwischen den Klosterschülerinnen und den Prostituierten in Szene gesetzt, wie auch der übergreifende Konflikt zwischen China und Japan. Die einzelnen Kampfszenen sind zeitweilig sehr drastisch und authentisch. Zahlreiche Kriegsszenarien erinnern nicht selten in ihrer expliziten Darstellung an Soldat James Ryan. Gerade das Drama um die misshandelten Frauen im damals stattfindenden Massaker wird in The Flowers of War erschreckend authentisch gezeigt, so dass der Zuschauer unweigerlich mitleidet. Dessen ungeachtet war es dem Regisseur immens wichtig, dass trotz den Gräueltaten immer noch die menschliche Seite, also die Seele, Liebe und Opferbereitschaft im Vordergrund stehen, was ihm ausgezeichnet gelungen ist.

Das einzige Manko ist, abgesehen vom leichten Pathos die Tatsache, dass Christian Bale (The Dark Knight Rises) nicht so recht in das Gesamtbild passen will, allerdings aufgrund seines gewohnt herausragenden Schauspiels dennoch seine Daseinsberechtigung hat. Auf einer Augenhöhe liegt da die Nachwuchsschauspielerin Ni Ni, die in ihrer Rolle als Yu Mo nicht nur dem männlichen Zuschauer die Augen verdreht, sondern darüber hinaus für ein Kinodebut eine beachtliche Leistung hinlegt.

Bildqualität
Codec: MPEG-4/AVC, Auflösung 1920x1080p, Ansichtsverhältnis 2,35:1
Beim Betrachten des Films fällt vor allem die atemberaubende und sehr stimmungsvolle Kameraarbeit des Oscar nominierten Zhao Xiaoding (für House of Flying Daggers) auf. Der Chinese hat sämtliche Szenen nahezu perfekt in Szene gesetzt und teils innovative Techniken verwendet. Die Panoramen von Nanking sind einfach nur fantastisch. Da ist es sehr von Vorteil, dass die technische Umsetzung mitspielt und dank hervorragender Grundschärfe und solider Farbwiedergabe ein fast schon einwandfreies Bild darstellt. Vor allem in Nahaufnahmen macht sich eine gute Plastizität bemerkbar. Die Farben wurden stilmittelbedingt angepasst, was aber ausgezeichnet zur Atmosphäre des Films passt. Generell arbeitet Yimou gerne mit Kontrasten. So sind in der ansonsten monotonen erdigen Kriegslandschaft häufig sämtliche Bestandteile Fragment artig vertreten. Beispiele hierfür sind die umherwirbelnden Textilteile oder aber wenn das Licht durch die bunten Kirchenfester scheint. Einziges wirkliches Manko ist das vereinzelt stärkere Filmkorn, das mitunter etwas unruhig erscheint.

Tonqualität
Deutsch DTS-HD Master Audio 5.1, Original Ton DTS-HD Master Audio 5.1
Bereits in der Eröffnungsszene wird das Heimkino akustisch zum Schlachtfeld verwandelt. Nahezu durchgehend sind sämtliche Lautsprecher bei hervorragender Direktionalität und solider Dynamik im Einsatz. An allen Ecken und Enden sind Schüsse, Feuer, bröckelnde Mauersteine oder Schreie zu hören. Selbst in ruhigen Szenen in der Kirche sind noch leise Hintergrundgeräusche oder Musik aus den hinteren Kanälen zu vernehmen. Bei Granateneinschlägen macht sich gleichfalls der kräftige und prägnante Bass bemerkbar. Doch auch im lauteren Getöse sind die Dialoge immer gut zu verstehen. Die wunderbar atmosphärische und stimmungsvolle Filmmusik von Qigang Chen passt sich ausgezeichnet den entsprechenden Szenen an.

Ausstattung
  • Cast Interviews auf der Berlinale (SD; 18:17 min.)

  • Original Kinotrailer deutsch & englisch (HD; 4:59 min.)

  • Trailershow (SD / HD)

Langsam verkommt es zur Mode, dass bei Veröffentlichungen im deutsch-sprachigen Raum sämtliche Extras der internationalen Fassungen fehlen oder nur ein verschwindend geringer Teil davon vorhanden ist. Während die US-Fassung ein mehrteiliges, über anderthalb stündiges Featurette namens Behind the Scenes of The Flowers of War zur Produktion, den Dreharbeiten oder den Darstellern beinhaltet, gibt es auf der hiesigen Version lediglich zwei knappe Interviews, die bei der Berlinale aufgenommen wurden. Schade, denn gerade bei einem epischen Film wie diesem, der obendrein auf historischen Begebenheiten basiert, wäre wesentlich mehr drin gewesen.

Fazit
In technischer Hinsicht hätte die Blu-ray kaum besser ausfallen können. Das Farbenspiel wird adäquat wiedergegeben und ebenso in Bezug auf die Schärfe bekommt der Zuschauer einen hohen Detailgrad geboten. Die kräftige und natürliche Abmischung überzeugt mit nahezu durchgehend vorhandener Surroundkulisse. Lediglich die Dynamik hätte gerne noch etwas prägnanter sein dürfen. Beim Bonusmaterial muss der Zuschauer leider auf das umfangreiche Featurette der US-Fassung verzichten und bekommt als Ersatz lediglich zwei kurze Interviews. The Flowers of War ist keineswegs mit einem Kriegsdrama nach westlichen Maßstäben zu vergleichen. Wo in den abendländischen Produktionen mehr Wert auf Action gelegt wird, sieht Regisseur Zhang Yimou seine Prioritäten in den zwischenmenschlichen Beziehungen und der visuellen Darstellung, ohne dabei spektakuläre Schlachtszenarien zu vernachlässigen. Neben einem gewohnt grandiosen Christian Bale ist es die Newcomerin Ni Ni, welche die Blicke, nicht nur in optischer Hinsicht, auf sich zieht. (sah)

Story 8
Bildqualität 9
Tonqualität 9
Ausstattung 2
Gesamt * 7

Kaufempfehlung 7 von 10

Testgeräte
TV: Toshiba 47Z3030D
Player: Sony BDP-S790
AV-Receiver: Denon AVR-1312
Lautsprecher: Front: Dali Zensor 5 + Dali Vocal / Rear: Dali Zensor 1
#2
Geschrieben: 08 Apr 2013 23:19

Aint

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Ich sehe das ein wenig anders als du. Ich fand Christian Bale seine Leistung war klasse, u. er paßt wunderbar in das Gesamtkonzept. Der Film ist sowieso absolut klasse ;), u. hätte meiner Meinung nach den Oskar für den besten ausländischen Film verdient. Wurde ja leider nichts, warum kann man sich sicherlich denken. Trotzdem nettes review, danke dafür.

Achso, der Film hält sich natürlich nicht unbedingt an die wahren Begebenheiten.

Grüße
#3
Geschrieben: 09 Apr 2013 07:41

Sawasdee1983

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Ich hab den US Import und finde den Film edel und intensiv, vor allem gegen Ende.

Ich fand Bale auf sehr gut und langatmig fand ich den Film jetzt auch nicht.

Technisch stimme ich dir da überein
MfG Pierre

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#4
Geschrieben: 09 Apr 2013 12:51

Jason-X

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Zitat:
Zitat von Aint
Ich sehe das ein wenig anders als du. Ich fand Christian Bale seine Leistung war klasse, u. er paßt wunderbar in das Gesamtkonzept.

so war das auch nicht gemeint, dass mir seine Leistung nicht gefällt, ich hab ja geschrieben

Zitat:
Das einzige Manko ist, abgesehen vom leichten Pathos die Tatsache, dass Christian Bale (The Dark Knight Rises) nicht so recht in das Gesamtbild passen will, allerdings aufgrund seines gewohnt herausragenden Schauspiels dennoch seine Daseinsberechtigung hat.

Das einzige was "leicht" störend war, war seine Anwesenheit, aber "wirklich" gestört hat es mich nicht ;)


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