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Nobody ist der Größte

Gestartet: 06 Apr 2013 14:35 - 1 Antworten


Veröffentlichung:
15.03.2013
Laufzeit:
123 Minuten
Schauspieler:
Regisseur:
Produktion:
Kategorie:
Altersfreigabe:
#1
Geschrieben: 06 Apr 2013 14:35

Kuro77

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Nobody ist der Grösste Blu-ray Review


Nach den beiden enorm erfolgreichen „Trinity“-Filmen (Die rechte und die linke Hand des Teufels/Vier Fäuste für ein Halleluja) mit Bud Spencer und Terence Hill war klar, dass dieses Erfolgskonzept in irgendeiner Form fortgeführt werden musste. Die Welle von Westernkomödien italienischer Prägung erreichte Anfang der 1970er Jahre ihren Höhepunkt. Selbst Ikonen des ernsthaften Italo-Westerns wie Regisseur Sergio Leone partizipierten an diesem Trend. Leone gilt gemeinhin als federführender „Schattenregisseur“ hinter Mein Name ist Nobody, in dem Terence Hill seine bekannte Rolle des schlitzohrigen Westernhelden einfach unter anderem Namen und ohne seinen „dicken Kumpel“ fortführt. Stattdessen ist es der altehrwürdige Henry Fonda, der gemeinsam mit Hill das Böse bekämpft. Die Generation der 30 bis 40 Jährigen ist mit diesen Filmen aufgewachsen und liebt sie bis zum heutigen Tag. Auch wenn im Jahr 2013 sicherlich ein nicht unerheblicher Nostalgiefaktor zum Tragen kommt. So auch bei Nobody ist der Größte, der mit dem ersten „Nobody“-Streifen nichts gemein hat.


Story:

Scheinbar zufällig fällt ein schlaftrunkener „Nobody“ (Hill) in einem Westernkaff aus der Postkutsche. Nachdem er sich auf äußerst eigentümliche Weise mit dem Revolverhelden Doc Foster (K. Kinski) duelliert hat, verfolgt er seinen eigentlichen Plan. Nobody hat es auf Major Cabot (P. McGoohan) abgesehen, der $ 300.000 unterschlagen hat, die eigentlich für die ansässigen Indianer bestimmt waren. Nobody möchte nicht nur an die Kohle, sondern auch den einheimischen Stämmen ihr Land wieder beschaffen. Bei diesem gefährlichen Unterfangen kommt ihm sein Freund Lokomotive (R. Charlebois) und die hübsche Lucy (Miou-Miou) zu Hilfe. Mit einem ausgeklügelten Plan und jeder Menge Tricks und Kniffe nehmen es die drei mit Cabot und seiner Kavallerie auf.

Übersetzt man den italienischen Originaltitel von Nobody ist der Größte ins Deutsche, bekommt man dabei so etwas wie „Ein Genie, zwei Freunde und ein Idiot“ heraus. Schon dieser Titel ist ein deutliches Zeichen dafür, dass es sich um eine Parodie handelt, lehnt er sich doch offensichtlich dreist an Leones Geniestreich „The good, the bad, the ugly“ („Zwei glorreiche Halunken“) aus dem Jahr 1966 an. Auch Hills Rolle als gerissener namenloser „Niemand“ nimmt sich Clint Eastwoods Paraderolle zum Vorbild. Ein Genie muss man allerdings auch sein, um der zerfahrenen Handlung zu folgen. Die Frage, wer gerade wen hinters Licht führt oder übervorteilt, ist bei weitem keine Erfindung neueren Datums. Man denke nur an die beiden „Fluch der Karibik“ Sequels. Auch im zweiten Nobody Film muss man höllisch aufpassen, um nicht den Faden zu verlieren, denn der Titelheld scheint selbst für sein eigenes Drehbuch zu gerissen. Steckt er jetzt wirklich in der Patsche, oder ist das alles noch Teil des Plans? Diese Frage stellt sich nicht nur der „Idiot“ Lokomotive von Zeit zu Zeit. Wirklich durchschaubar ist das ganze Hin und Her auch für den Zuschauer nicht. Was nichts an der Tatsache ändert, dass es nach wie vor durchaus Spaß macht, Nobodys Unfug zu verfolgen. Zusätzlich bekommt man immerhin eine der genialsten Eröffnungssequenzen der Westerngeschichte geboten, in der ein einsamer Händler von sich näherndem Hufgetrappel in den Wahnsinn getrieben wird.

Hier erkennt man ohne Zweifel die Handschrift Sergio Leones, auch wenn er einmal mehr nicht selbst Regie führt. Ein weiterer Pluspunkt ist ohne Frage die hochklassige Besetzung. Abgesehen von Terence Hill, über dessen Leistungen man kein weiteres Wort verlieren muss, stehen unter anderem Patrick McGoohan (Nummer 6), Raimund Der Seewolf Harmstorf, der es später in Sie nannten ihn Mücke auch mit Bud Spencer zu tun bekam, und kein geringerer als Klaus Kinski vor der Kamera. Wobei das Duell zwischen Doc Foster und Nobody keinen Einfluss auf die weitere Handlung besitzt. Man könnte es auch schlicht als überflüssig bezeichnen. Abgerundet wird die also nicht ganz perfekte Spaghetti-Western Parodie vom erstklassigen Soundtracks Ennio Morricones. Die-Hard Fans des Spencer/Hill Kanons sei gesagt, dass es sich bei der vorliegenden Blu-ray um die kompletteste Fassung handelt, die bisher im deutschsprachigen Raum offiziell veröffentlicht wurde. Sowohl die Bordellszene, als auch der original Schluss mit Adler und Nobody vor beeindruckender Prärielandschaft sind vorhanden. Puristen werden dennoch die eine oder andere fehlende Sekunde vermissen.


Bildqualität:

Technik: Videocodec MPEG-4 AVC, Ansichtsverhältnis 2,35:1, Auflösung 1080p

Der Bildtransfer präsentiert sich in wechselhaftem Gewand. Überwiegend wurde das Ausgangsmaterial gut restauriert. In diesen Szenen ist das Bild scharf und gut durchzeichnet. Die allgemeine Farbtemperatur wurde deutlich korrigiert, so dass sich eine recht ausgewogene Kolorierung ergibt. Die Kontrastwerte bieten in diesen Szenen ebenfalls keinen Anlass zur Kritik. Natürliches Filmkorn ist jedoch nicht vorhanden. Das Bild wirkt unnatürlich glatt, was auf den Einsatz digitaler Hilfsmittel schließen lässt. Übermäßig störend ist das aber nicht. Dem gegenüber schleichen sich immer wieder Szenen in den Film, die qualitativ abfallen. Hier zeigen sich deutliche Unschärfen. Kontraste neigen zum Überstrahlen. Altersbedingte Schäden am Master und ein unruhiger Bildstand sind ebenso zu bemängeln wie blasse Farben. Diese Bildqualität ist Fans aus diversen TV-Ausstrahlungen nur allzu vertraut. Der Schwarzwert spielt allgemein keine Rolle.


Tonqualität:

Deutsch DTS-HD Master Audio 2.0 Mono

Die deutsche Tonspur wurde ansprechend aufbereitet. Altersbedingte Schäden oder Störgeräusche sind kaum zu vernehmen. Teilweise sind Zischlaute hörbar. Der Kodierung ist es geschuldete, dass sich die Akustik uneingeschränkt auf die Frontkanäle konzentriert. Die Dialoge sind zu jeder Zeit verständlich. Hauptsächlich bei Schießereien offenbart sich eine gut ausgeprägte Dynamik. Wenn man das Alter in Betracht zieht, gibt es an der deutschen Tonspur nicht viel auszusetzen. Den Subwoofer darf man allerdings ohne Reue eine Pause gönnen und abschalten. An manchen Stellen tritt die Nachsynchronisation einiger Szenen deutlich hervor.


Ausstattung:
  • Terence Hill über Terence Hill (ca. 9 Min.)

  • TV-Promo (ca. 3:30 Min.)

  • Kinotrailer (ca. 4:30 Min.)

Das Bonusmaterial hält sich in engen Grenzen. Sehenswert ist das kurze Interview mit Terence Hill aber trotzdem. Hier geht er unter anderem auf seine Entscheidung ein, nicht in amerikanischen Actionfilmen mitzuspielen. Die beiden Trailer beinhalten eine vom Film stark abweichende Synchronisation. Die Extras liegen in HD vor.


Fazit:

Man könnte fast meinen das Wort „durchwachsen“ wurde für diese Blu-ray erfunden. Der Bildtransfer schwankt von sauber restauriert bis VHS-Niveau. Der deutsche Ton erfüllt seinen Zweck. Immerhin sind hier kaum altersbedingte Schwächen vorhanden. Das Bonusmaterial ist kaum der Rede wert. Durchwachsen ist auch der Film.

Nobody ist der Größte wartet mit einer ziemlich konfusen Handlung auf, der man nur schwer zu folgen vermag. Wer gerade wen übers Ohr haut erschließt sich nicht immer. Darüber hinaus sind einige Szenen schlicht überflüssig, da sie nichts zur eigentlichen Handlung beitragen. Trotzdem, für Fans ist natürlich auch der zweite „Nobody“ Pflichtprogramm, da er alle Zutaten bereithält, die einen Westernklamauk jener Tage erfolgreich machten. Nur eine Frage wird wohl für immer ungeklärt bleiben: Warum hängen in Major Cabots Büro Fahnen der Europäischen Union und der DDR?


Kurzbewertungen:

Story: 6/10
Bild: 6/10
Ton: 5/10
Extras: 3/10
Gesamt*: 5/10
* In der Gesamt-Bewertung wird die Story nicht berücksichtigt.


Kaufempfehlung: 5/10
Die Kaufempfehlung der Nobody ist der Grösste Blu-ray wird anhand der technischen Bewertung und unter Berücksichtigung der Story berechnet.


Testgeräte:

TV: Panasonic TX-P55VT50E (55“) (kalibriert)
BDP: Panasonic DMP-BDT500
Ton: Pioneer SC-LX81, 2x Trigon Dwarf II
Lautsprecher: B&W 803S (Main), Teufel M-500 (Surround)
#2
Geschrieben: 10 Apr 2013 20:58

Gandalf123

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Kein Film für mich, da ich vollkommen konform mit dir gehe, dass der Film einfach nur völlig konfus ist und ein durchgängiger roter Faden in der Handlung nicht i zu erkennen ist. Das war beim ersten Teil viel besser gemacht.


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