Zitat:
Zitat von Windhauch
Nur kurz, da mir gerade die Zeit für eine längere Antwort fehlt...
:)
Bei den 3D-Filmen hatte ich mir tatsächlich mehr Pop-Out-Effekte
erhofft, mehr das Gefühl, dass die Dinge mitten im Raum stehen als
dass ich einfach nur der Illusion verfalle, ich würde durch ein
Fenster in eine andere räumliche Welt zu schauen. Aus heutiger
Sicht war das vielleicht etwas naiv...
Bzgl der 4k-Master muss ich zugeben, dass ich mich an der Stelle
wenig mit dem Ausgangsmaterial beschäftige und insofern muss ich
auch immer eingestehen, dass mein Bild vom Ergebnis geprägt wird,
weniger von der Technik, die hinten dran steht. Ich wage einfach zu
hoffen, dass gerade große Hollywood-Produktionen, die aktuell
gedreht werden, mit bestmöglichen Kameras aufgenommen und
bestmöglich von den Filmstudios technisch umgesetzt werden. Ich als
Verbraucher möchte mir keine Gedanken machen, was dahinter steckt.
Dafür werden andere Leute bezahlt. Ähnlich wie bei einem Auto kaufe
ich mir das Produkt und entscheidende anhand einer überschaubaren
Zahl von Variablen, welcher Wagen für mich infrage kommt.
Wegen des Verhältnisses von Sitzabstand zu Displaydiagonale: Ich
bin Verfechter von "möglichst nah dran", so nah dran, dass das
natürliche Sichtfeld der Augen möglichst wenig neben dem Display
wahrnimmt. Zu nah dran wäre es für mich nur, wenn ich tatsächlich
das Gefühl hätte, ich müsste den Film zwei Mal schauen, weil ich
nicht mehr alles gleichzeitig sehen kann, ohne den Kopf zu bewegen.
Als Beispiel: ich sitze bei meinem 78-Zoll-Fernseher nur etwa drei
Meter weg... :nerd:
Das mag tatsächlich vielen Menschen wichtiger erscheinen als "nur"
gutklassiges 3D präsentiert zu bekommen. Ich war z.B. auch von den
Regentropfen am Anfang in Avatar begeistert. Heute finde ich aber
die Tiefenstaffelung wesentlich interessanter in Kombi mit ein paar
eher dezent verstreuten Popout-Effekten, welche man als solche kaum
noch wahrnimmt (z.B. sehr gut beim Marsianer zu sehen). Am
schlimmsten fand ich gerade diese Popout-Effekte, wo dir regelmäßig
etwas direkt ins Auge geflogen kam. Die 2D Variante konnt man sich
dann kaum noch anschauen, weil die ursprünglich für den 3D-Effekt
gefilmte Szene als solche mehr als nur gut zu erkennen war (Jaws 3,
Final Destination 4 oder 5, My bloody Valentine). Zugegeben, jedem
wird man es allerdings auch nicht recht machen können.
Wer sich noch nicht einmal im einzelnen mit den verschiedenen
Filmmaterial und Gegebenheiten auseinander gesetzt hat, kann aber
mMn auch keine so hohe Ansprüche stellen, auf das jeder (vor allem
neuere) Film von vornherein erste Sahne aussieht. Viele Regisseure
wollen z.B. bestimmtes Filmmaterial verwenden oder lieben es mit
Digitalkameras bei Nacht zu filmen oder benutzen gar Handkameras.
Von den ganzen Stilmitteln und visuellen Tricks mal ganz abgesehen.
Da kannst du auch gern hoffen, soviel du möchtest, ändert nur
leider nichts an bestimmten Tatsachen. Das gilt dann im Endeffekt
genauso für 4K und dem anschließenden Resultat.
Ob du dir nun Gedanken machst (machen musst) oder auch nicht, wird
einem Studio oder auch dem Regisseur einen feuchten Pfurz
interessieren und spielt im Endeffekt auch nur eine nebensächliche
Rolle. Wenn dabei zum Ende hin ein guter Film rauskommt, wird so
etwas auch eher nebensächlich. Wenn einem dann zusätzlich auch noch
ein Eye Candy in Form eines erstklassigen Transfers geboten wird,
dann hat dagegen wahrscheinlich auch niemand etwas einzuwenden,
aber es ist keine Grundvoraussetzung. Für mich kommt an erster
Stelle immer der Film selbst und dann die anderen Dinge. Sonst
würde ich mir z.B. auch keine Filme wie Batman oder Interstellar
anschauen, weil ich das wechselnde Bildformat nicht ausstehen kann
oder mich unweigerlich frage, warum der restliche Film nicht in
einer solch hohen Qualität geboten wird. Das nehme ich aber in
Kauf, weil mich die Filme so sehr interessieren, dass das schon
nebensächlich wird. Auf der anderen Seiten müsste ich ja jetzt von
jedem Studio oder auch dem jeweiligen Regisseur erwarten können,
dass jeder zukünftige Film nur noch im IMAX Format erstellt wird.
Und Found Footage Filme würde sich erst recht keiner mehr geben, zu
denen ich allerdings so oder so zähle, selbst wenn dabei ein guter
Film rauskommen würde.
Was 4K direkt betrifft haben wir doch schon einige nette Beispiele,
wo gar 16mm Filmmaterial vorkommt oder auch ältere Filme verwurstet
werden, ohne sich großartig angestrengt zu haben. Wenn dabei auch
noch ein 08/15 Film rauskommt, wird es schwierig, dies an den Mann
zu bringen.
Dein Autobeispiel finde ich auch sweet, wenn dabei z.B. ein VW
rauskommen sollte. Da hat man alle Variablen in Betracht gezogen
(wobei ich angenommen habe, dass du dir als Verbraucher
hinsichtlich der Produktfertigstellung keine Gedanken machen
möchtest) und fällt trotzdem auf die Fresse. Ganz so einfach ist es
dann ja wohl doch nicht. Gerade was 4K anbelangt habe ich oftmals
das Gefühl (das muss nicht für dich gelten, es sei denn, dass du
dich angesprochen fühlst), dass einzig und allein zählt, dass es
sich um ein 4K Medium handelt.
Was die Bildschirmdiagonale und den damit einhergehenden
Sitzabstand betrifft, maße ich mir nicht an, das für andere zu
entscheiden. Das kann jeder so halten, wie er möchte (das gleiche
Recht beanspruche ich aber auch für mich selbst). Ich mag z.B.
nicht so nah zum Fernseher sitzen, auch wenn ich dadurch bedingt
nicht vollständig in das Fernsehbild einzutauchen vermag. Insofern
spielt die Diagonale für mich zwar eine nicht unwesentliche Rolle,
aber ich bin dennoch bereit, die eine oder andere Einschränkung zu
akzeptieren. Am wichtigsten für mich ist immer noch, wie sehr mir
der ein oder andere Film am Herzen liegt.
Zusammenhängend kann man sagen, dass mich weder 3D noch 4K - UHD
interessiert, wenn der jeweilige Film dahinter nicht meinen
Erwartungen entsprechen wollte.
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Gruß,
Deli
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I’ve seen things
you people wouldn’t believe. Attack ships on fire off the
shoulder of Orion. I watched C-beams glitter in the dark near the
Tannhauser Gate. All those moments will be lost in time like
tears in rain.
Time to die.