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Die Hochzeit unserer dicksten Freundin

Gestartet: 20 März 2013 10:06 - 4 Antworten


Veröffentlichung:
21.03.2013
Laufzeit:
87 Minuten
Schauspieler:
Regisseur:
Produktion:
Kategorie:
Altersfreigabe:
#1
Geschrieben: 20 März 2013 10:06

Jason-X

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Die Hochzeit unserer dicksten Freundin Blu-ray Review

Bereits in den 80ern wurde mit Filmen wie Caddyshack oder Bachelor Party die Grenze des Niveaus unterschritten und Humor unterhalb der Gürtellinie geboten. Spätestens mit der American Pie Reihe wurde diese Form der Unterhaltung schließlich gesellschaftsfähig. Gerade Filme wie Hangover haben zahlreiche Fans gefunden, so dass es nicht weiter verwunderlich ist, dass es immer mehr Trittbrettfahrer gibt, die ebenfalls auf den Zug des Erfolges aufspringen wollen.

Story
Als die übergewichtige Becky (R. Wilson) ihren Freundinnen erzählt, dass sie in Bälde heiraten wird, bricht für diese eine Welt zusammen. Besonders ihre Trauzeugin Regan (K. Dunst) ist sauer, da sie eigentlich beabsichtigt hatte, als Erste vor den Traualtar zu schreiten. Beim Junggesellinnenabschied kommt es letztendlich zur Eskalation, als das Trio Infernale aus Versehen das Brautkleid zerreißt. So bleibt den Freundinnen nur noch eine Nacht, um alles wieder in Ordnung zu bringen. Doch gibt es einige Schwierigkeiten wie etwa die Mutter vom Ex, viel Champagner und reichlich Sex, die der Truppe das nicht so leicht werden lassen.

Die Hochzeit unserer dickste Freundin kokettiert offen mit dem Vergleich zu „Hangover“ und präsentiert sich selbst als weibliches Pendant. Mit Bezeichnungen wie „Gute Laune Party Film“ oder „Slapstick geladen“ sind obendrein weitere Floskeln zu Promotion Zwecken gefallen. Somit wird im Vorhinein eine hohe Erwartungshaltung eingestellt, die nach Betrachten des Films nicht erfüllt werden konnte. Ursache: Thema verfehlt, denn oben genannte Attribute sind keineswegs in der Handlung wiederzufinden.

Zum einen liegt das an den unsympathischen Charakteren wie den drei Brautjungfern, verkörpert durch Kirsten Dunst (New York für Anfänger), die stets aufgedrehte Isla Fisher (Die Hochzeits-Crasher) und Lizzy Caplan (New Girl), die zwar allesamt eine solide Leistung abliefern, aber dabei zu weit übers Ziel hinausschießen, so dass der Zuschauer sich ständig dazu genötigt fühlt, den Film vorzeitig zu beenden oder die Skip Forward Taste zu betätigen. Da ist es nur mehr recht als schlecht, dass Rebel Wilson (Was passiert, wenn‘s passiert ist) und James Marsden (27 Dresses) nur wenig Screentime zugesprochen bekommen haben.

Das ist freilich noch nicht alleine der Grund, da die Geschichte das größte Manko darstellt. Zu schematisch hat Regisseurin und Drehbuchautorin Leslye Headland (die gleichfalls das Skript zum gleichnamigen Theaterstück verfasst hat) die Handlung aufgebaut, die wohl Hangover als Reißbrett Vorlage heranzieht, dabei aber zu keinem Zeitpunkt auch nur ansatzweise die Kurzweile und vor allem den herausragenden Humor erreicht. Ein, zwei Späße sind zwar noch ganz annehmbar und verleiten zum Schmunzeln, doch die restlichen vermeintlichen Gags zünden nicht oder sind auch einfach schlichtweg nicht witzig. Darüber hinaus ist ebenso die Handlung mitunter recht konfus aufgebaut, da die einzelnen Schicksale der drei Brautjungfern recht wild durcheinander gewürfelt und dabei nicht immer deren Beweggründe nachvollzogen werden können.

Anmerkung: Zwar ist die exorbitante Applikation von Kokain oder ähnlichen bewusstseinsändernden Rauschmitteln sicherlich ironisch und mit einem Augenzwinkern zu verstehen, allerdings wird das insgesamt leider nur verharmlosend ohne klar erkennbaren kritischen Unterton dargestellt.


Bildqualität
  • Codec: MPEG-4/AVC, Auflösung 1920x1080p, Ansichtsverhältnis 2,40:1

  • Original Kinoformat

  • hervorragende Schärfe, mit sehr guter Durchzeichnung

  • nur wenig weiche Darstellungen

  • nur selten sind weichere Abschnitte zu erkennen

  • schwaches Bildrauschen hin und wieder feststellbar

  • sehr kräftige und natürliche Farben mit gut eingestelltem, aber verbesserungsfähigem Kontrast

  • solider und satter Schwarzwert, mit guter Durchzeichnung

  • nur schwache Kompressionsspuren

Insgesamt ist der Blu-ray Transfer sehr gut gelungen. Das Bild ist überwiegend sehr scharf bei ordentlichem Detailgrad. Hin und wieder machen sich einige weiche Passagen bemerkbar, die aber erfreulicherweise nicht allzu oft auftauchen. Die Farben sind kräftig und natürlich, wobei der Kontrast an und für sich gut, aber nicht optimal eingestellt wurde, was sich vor allem beim Schwarzwert bemerkbar macht. Für die Handlung reicht die gebotene Leistung allerdings vollkommen aus.


Tonqualität
  • Deutsch DTS-HD Master Audio 5.1, Englisch DTS-HD Master Audio 5.1

  • Abmischung recht natürlich und klar, aber stark dialoglastig

  • nur wenige Surroundeffeke

  • gute Stereoseparation

  • angenehme und prägnante Bässe

  • stets deutliche Dialogverständlichkeit

Die Haupthandlung spielt sich in der Front ab, was bei einer Komödie nicht weiter verwundert. Einige Surroundeffekte verirren sich dennoch auf den hinteren Lautsprechern. Wenigstens ist die Abmischung der verlustfreien Synchronspur recht natürlich ausgefallen, so dass immerhin auf den vorderen Kanälen alles in bester Ordnung ist. Bei den mit Musik unterlegten Szenen machen sich gute Bässe bemerkbar, die den Subwoofer mit Arbeit versorgen. Da grundsätzlich Genre-bedingt die Dialoge im Mittelpunkt stehen und diese jederzeit klar zu verstehen sind, wird der Zweck locker erfüllt.


Ausstattung
  • Original Kinotrailer (HD)

  • Trailershow (HD)

  • Wendecover

uf der deutschen Blu-ray befinden sich lediglich der Originalkinotrailer zum Film sowie eine Trailershow, diese wenigstens komplett in HD. Das ist nicht wirklich nachvollziehbar, denn auf der US-Fassung von Anchor Bay sollen sich neben einem Audiokommentar von Leslye Headland, auch noch Bloopers sowie ein Behind the Scenes Featurette befinden. Unverständlich, weswegen Studiocanal bei der hiesigen Veröffentlichung darauf verzichtet hat, da dies für manch Person einen Kaufanreiz geboten hätte. Wenigstens ein Wendecover ist vorhanden.

Fazit
In technischer Hinsicht bietet diese Blu-ray eine durch und durch zufriedenstellende Qualität. Vor allem die Schärfe ist nahezu tadellos, offenbart aber in einigen Szenen einige weichere Abschnitte. Obendrein ist auch der Kontrast nicht durchgehend optimal. Der Ton ist recht frontlastig ausgefallen, aber wenigstens recht dynamisch und klar abgemischt. Das Bonusmaterial verzichtet komplett auf die Features der amerikanischen Anchor Bay Veröffentlichung und enthält lediglich Trailer. „Frauen kommen von der Venus und Männer vom Mars“. Diese Phrase passt perfekt zur Gegensätzlichkeit von „Hangover“ zu Die Hochzeit unserer dicksten Freundin, denn unterschiedlicher könnten die beiden Filme nicht sein. Zwar zielt Regisseurin Leslye Headland stark auf ein weibliches Zielpublikum ab, doch es ist zweifelhaft, ob es viele Interessenten gibt, die diesem Film etwas abgewinnen können. Von einem Blindkauf ist dringend abzuraten. (sah)

Story: 2/10
Bildqualität: 8/10
Tonqualität: 8/10
Ausstattung: 1/10
Gesamt: 6/10

Kaufempfehlung: 4/10

Testgeräte
TV: Toshiba 47Z3030D
Player: Sony BDP-S790
AV-Receiver: Denon AVR-1312
Lautsprecher: Front: Dali Zensor 5 + Dali Vocal / Back: Dali Zensor 1
#2
Geschrieben: 24 März 2013 18:25

Gandalf123

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Mein Beileid Sascha, dass du den Film reviewen musstest. :eek:

#3
Geschrieben: 24 März 2013 18:31

Qidschibo

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Moin Sascha,

wie steht den der Film im Vergleich z.B. zu Brautalarm da??? Oder lassen sich die Filme schlecht vergleichen?

Danke fürs, wie immer, gute Review.
#4
Geschrieben: 24 März 2013 22:43

Jason-X

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Zitat:
Zitat von Qidschibo
Moin Sascha,

wie steht den der Film im Vergleich z.B. zu Brautalarm da??? Oder lassen sich die Filme schlecht vergleichen?

Danke fürs, wie immer, gute Review.

ganz einfach: Brautalarm = gut / Die Hochzeit unserer ... = Schrott :cool:;)
#5
Geschrieben: 24 März 2013 23:01

Qidschibo

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Ohh okay, fand Brautalarm gerade noch so in Ordnung. Dann hat sich der Film gleich erledigt.


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