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Die Qual der Wahl (2012)

Gestartet: 14 Feb 2013 16:54 - 4 Antworten


Veröffentlichung:
08.02.2013
Laufzeit:
96 Minuten
Schauspieler:
Regisseur:
Produktion:
Kategorie:
Altersfreigabe:
#1
Geschrieben: 14 Feb 2013 16:54

Jason-X

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Die Qual der Wahl (2012) Blu-ray Review

In keinem Land der Welt wurden bereits dermaßen viele Filme über Wahlkämpfe produziert wie in den Vereinigten Staaten. Swing Vote, The Ides of March - Tage des Verrats oder Das Weiße Haus sieht schwarz – die Liste ließe sich endlos weiter führen. Nun reiht sich die Komödie Die Qual der Wahl in dieses Sub-Genre ein.

Story
Der Kongressabgeordnete von North Carolina Cam Brady (W. Ferrell) wird trotz zahlreicher Skandale immer wieder gewählt, da sich bislang kein Kontrahent hat aufstellen lassen. Das ändert sich aber schlagartig, als sich plötzlich der unbekannte Familienvater Marty Higgins (Z. Galifianakis) zur Wahl stellt. Unterstützt von zwei zahlungskräftigen Großindustriellen, die ihre eigenen Pläne mit ihm haben, ist das eine ernstzunehmende Bedrohung für Cam. So ist es kein Wunder, das bald eine Schlammschlacht mit unfairen Mitteln beginnt.

Gleich zu Beginn wird deutlich, welches Niveau Regisseur Jay Roach (Austin Powers Filmreihe) mit Die Qual der Wahl anvisiert hat. So wird der Zuschauer bereits in der Eröffnungsszene mit zwiespältigem Humor unterhalb der Gürtellinie konfrontiert. Das muss aber an und für sich nicht verkehrt sein, da Filme wie American Pie, Hangover oder Superbad bewiesen haben, dass auch diese Formel aufgehen kann. Doch bei dem vorliegenden Werk erscheint dieser Aspekt zu übertrieben und schießt häufig über sein Ziel hinaus. Obendrein kommen viele Späße trotz Zielfokussierung im Lendenbereich nicht über den Status „nett“ hinaus und sind nach einer gewissen Weile einfach nur albern, langweilig und kindisch. Weniger wäre mehr gewesen.

Doch es gibt kein Schatten ohne Licht und so sind auch einige Ideen wirklich stark ausgefallen. Vor allem wenn Roach mit der Handlung in die sozialkritische Ecke geht, spielt er seine vollen Stärken aus. Dabei werden so manche echten Fehden zwischen Politikern aufs Korn genommen, wenn z.B. ein selbstgeschriebenes Kinderbuch aus dem Kindergarten als kommunistisches Manifest bezeichnet wird. Ein wenig mehr davon und weniger Infantilität hätten der Handlung nicht geschadet. Denn gerade die polit-satirischen Seiten bei Die Qual der Wahl sorgen erst recht für gereizte Bauchmuskeln. Da bleibt kein Auge trocken. Schade nur, dass diese starken Ideen nicht durchgehend im Film platziert wurden und dafür zu oft den platten Witzen und Slapstick-artigen Szenen weichen mussten. Trotzdem hat der Film seine Anhänger gefunden, konnte er an den Kinokassen doch erstaunlicherweise über 100 Millionen US-Dollar einspielen.

Will Ferrell (Alles muss raus) spielt seine Rolle gewohnt vertrottelt und stark überspitzt, was aber auch bewusst eingesetzt wurde. Jedoch dürfte gerade das nicht jeden Geschmack treffen. Der Hangover Star Zach Galifianakis (der ohne buschigen Vollbart kaum wiederzuerkennen ist) zeigt sich hingegen wie in seinen bisherigen Rollen souverän mit einem Hang zur Exzentrik. John Lithgow (Dexter) und Dan Aykroyd (Ghostbusters) agieren hervorragend als die fiesen Gebrüder Motch, während Brian Cox (R.E.D. – Älter, Härter, Besser) völlig unterfordert nahezu einen Statistenstatus einnimmt. Lediglich Jason Sudeikis (Kill the Boss) zeigt sich recht unauffällig und spielt leider nicht seine Fähigkeiten aus.

Bildqualität
Codec: MPEG-4/AVC, Auflösung 1920x1080p, Ansichtsverhältnis 1,85:1
Das Bild liegt im 16:9 freundlichen Ansichtsverhältnis von 1,85:1 vor. Bereits nach kurzer Zeit ist die herausragende Qualität der optischen Darbietung zu erkennen, die sich vor allem bei der Schärfe bemerkbar macht. Kein Wunder, denn Die Qual der Wahl wurden komplett mit digitalen HD Kameras gedreht. Die Darstellung ist sehr detailreich und gibt viele Feinheiten wie Haare oder Hautkonturen sehr akkurat wieder. Doppelkonturen sind hingegen erfreulicherweise keine ersichtlich. Die Farben sind kräftig und natürlich, wobei der Kontrast häufig etwas übersättigt erscheint, was sich aber nicht sonderlich negativ auswirkt. Dafür ist der Schwarzwert schön satt und das bei guter Durchzeichnung, die kaum Details im Dunkel verschluckt. Das bei digital aufgenommenem Material typische Rauschen reduziert sich auf ein Minimum. Kompressionsspuren sind nicht vorhanden.

Tonqualität
Deutsch Dolby Digital 5.1, Englisch DTS-HD Master Audio 5.1
Üblicherweise sind die Dolby Digital 5.1 Spuren aus dem Hause Warner bei weitem nicht so schlecht wie ihr Ruf, aber bei dieser Blu-ray wird wirklich nichts Besonderes geboten. So ist der Ton sehr frontlastig ausgefallen. Zwar sind hin und wieder auch sämtliche Kanäle im Einsatz, vor allem bei größeren Menschenmengen oder generell beim Score, aber das bleibt in der Minderheit. Zumindest ist die Abmischung recht natürlich bei guter Dynamik. Die Bass-Wiedergabe ist ordentlich (gerade bei Musikeinsatz), lässt aber noch Raum nach oben. Allerdings ist bei einem Film diesen Genres nur selten mehr zu erwarten. Dafür sind die Dialoge jederzeit klar und deutlich zu verstehen. Insgesamt entspricht der Ton dem besseren Durchschnitt, aber da gab es – auch innerhalb des Genres – schon weitaus besseres.

Ausstattung
  • Dialog-Montage (HD; 4:23 min.)

  • Entfernte Szenen & Alternatives Ende (HD; 15:44 min.)

  • Verpatzte Szenen (HD; 3:31 min.)

Beim Bonusmaterial wurde unerfreulicherweise geknausert. Immerhin gibt es die Möglichkeit vorzugsweise zwischen der Kino- und der Extended Cut Fassung zu wählen, wobei letztgenannter sogar komplett deutsch synchronisiert wurde. Als filmbezogene Extras gibt es noch eine Dialog-Montage, die einige Improvisationen von Farrell und Galifianakis zeigt, einige entfernte und (weniger lustige) verpatzte Szenen, wie auch ein alternatives Ende. Ein Wendecover ist nicht vorhanden.

Fazit
Für eine Komödie ist der technische Aspekt dieser Blu-ray sehr zufriedenstellend. Das Bild übertrifft sogar die Erwartungen und schrappt mit einer herausragenden Schärfe und kräftigen Farben nur knapp an der Bestmarke vorbei. Da schafft es die frontlastige deutsche Dolby Digital 5.1 Spur nicht so ganz mitzuhalten, zumal mehr Präsenz der Bässe nicht unpassend gewesen wäre. Das Bonusmaterial ist quantitativ bestenfalls Standard, liegt aber zumindest komplett in HD vor. Der satirische Grundgedanke von Die Qual der Wahl, die mitunter sehr schmutzigen und fragwürdigen Wahlkampagnen in den U.S.A. mal gehörig auf die Schippe zu nehmen, ist wirklich gut und wird häufig schön pointiert in die Kritik genommen. Dagegen trüben einige langweilige und infantile Gags den vermeintlich positiven Eindruck deutlich. Fans der beiden Hauptdarsteller können dennoch bedenkenlos zugreifen, denn die sind in ihren Rollen voll in ihrem Element und sorgen für gute Unterhaltung. (sah)

Story: 6/10
Bildqualität: 9/10
Tonqualität: 7/10
Ausstattung: 3/10
Gesamt: 6/10

Kaufempfehlung: 6/10

Testgeräte
TV: Toshiba 47Z3030D
Player: Sony BDP-S790
AV-Receiver: Denon AVR-1312
Lautsprecher: Front: Dali Zensor 5 + Zensor Vocal / Rear: Dali Zensor 1
#2
Geschrieben: 14 Feb 2013 18:45

N1ghtM4r3

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Scheint wohl nur eine durchschnittliche Komödie zu sein. Eventuell werde ich sie mir mal ausleihen. Wenigstens ist die Extended synchroniesiert, was bei Warner nicht immer üblich ist und das Bild ist sehr gut, was auch nicht immer von Warner üblich ist.

Und Sascha...Deine Reviews sind :thumb: Lese ich immer wieder gerne :D
#3
Geschrieben: 15 Feb 2013 11:36

TrondeAkjason

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Filme mit Will Ferell sind sowieso nicht meines - insofern verpasse ich da nichs.

Wobei die Bezeichnung "Sub Genre" ich schon etwas übertrieben halte. Du hast 4 Filme aufgezählt - 3 davon sind Komödien;)

Trotzallem nettes Review.
Alex

How do you go on... when in your heart you begin to understand... there is no going back? There are some things that time cannot mend... some hurts that go too deep... that have taken hold.

When you find that one person who connects you to the world, you become someone different, someone better. When that person is taken from you, what do you become then?
#4
Geschrieben: 15 Feb 2013 11:41

Sawasdee1983

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Wie immer super Review Sascha, beschreibt genau das was ich von dem Film erwartet habe, deswegen brauche ich den Film jetzt nicht so.
MfG Pierre

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#5
Geschrieben: 15 Feb 2013 22:22

Gandalf123

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Zitat von TrondeAkjason
Filme mit Will Ferell sind sowieso nicht meines - insofern verpasse ich da nichs.

... da kann ich mich nur anschliessen, insofern ist das wieder einer der Filme, bei denen ich froh bin, kein Rezensent zu sein.
Danke für dein Review Sascha! :thumb:


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