Hab den Film jetzt auch gesichtet und muss sagen das ich RUN ALL
NIGHT nach TAKEN für den besten Neeson-Actionfilm halte.
Ich mag ja Filme in New York, vor allem wenn es wie hier wieder um
die Schattenseite der Metropole geht. Verbrecher, Dealer, korrupte
Cops und Typen, der Film spielt die ganze Zeit in der Schattenwelt
des Big Apple. Obendrein ist Neeson hier so fertig wie selten in
seinen Filmen: Ein abgehalfteter Ex-Killer, von dem sich sogar die
Familie abgewandt hat und nur noch zu seinem Ex-Boss ein
freundschaftliches Verhältnis führt. Es ist zwar nicht einfach hier
eine Bindung aufzubauen, aber Neeson kann durch sein
zurückhaltendes Schauspiel trotzdem dafür sorgen, das man eher
Mitleid empfindet statt ihn als Schurken zu brandmarken.
Dies ist mittlerweile die dritte Zusammenarbeit mit Regisseur
Collet-Serra und auch die Beste. Non-Stop fand ich ebenfalls schon
gut, aber RUN ALL NIGHT ist nochmal eine Spur besser. Auch finden
sich hier einige sehr coole Stilelemente wieder, wie die
Szenenwechsel von einem zum anderen Schauplatz. Nettes
Gimmick.
Beginnt der Streifen noch recht ruhig, ändert sich das Tempo als
Jimmy (Neeson) und Sohn Mike (Kinnaman) auf der Flucht sind. Nicht
nur die Schergen des Ex-Boss, auch Cops und Auftragskiller sind
beiden auf den Fersen. Die Mischung aus Thriller und Actionfilm ist
sehr gelungen. Weder ist die Action plump, noch reiner
Selbstzweck.
Als Robocop noch fehlbesetzt, macht Joel Kinnaman als Sohn der
nichts mit seinem Vater zu tun haben möchte eine gute Figur. Auch
schön mal wieder Ed Harris in einer Hauptrolle zu sehen, auch wenn
er ganz schön alt geworden ist. Neeson spielt gewohnt routiniert.
Schon klasse das er noch solche intensiven Actionszenen meistert,
Doubles konnte ich jedenfalls keine erkennen. In diesem Stil darf
er gerne noch den ein oder anderen Actionfilm nachschieben.
8-8,5/10