Das habe ich eigentlich damit gemeint, als ich geschrieben habe
dass ich kein Experte bin.
Es geht mir einfach darum, dass Tauriel als kämpfende Frau von
ihrem Umfeld als selbstverständlich angesehen wird. Weder Legelos
noch Thranduil scheinen sich daran zu stören, dass eine Frau von
niederer Abstammung Soldatin ist.
Galadriel ist eine Königin und stammt aus den edelsten Elbenhäusern
ab, ist Mitglied des Weißen Rats und trägt zudem einen Ring der
Macht. Das sie als Königin in den Krieg zieht ist wohl
selbstverständlich.
Bei Tauriel ist das aber anders. Weder die Zwerge noch
SPOILER! Inhalt
einblenden
die Familie von Bard
scheinen sich darüber zu wundern, dass sie von einer bewaffneten
Frau gerettet werden. Das bedeutet, dass es in Jacksons Mittelerde
normal zu sein scheint, dass Frauen bzw. Elbenfrauen in den Krieg
ziehen. Keinder der Zwerge wirkt verwundert oder verdutzt.
Bei Eowyn ist das dann komischerweise dann ganz anders. Liegt, dass
dann nur dran weil sie eine Rohirim ist? Aragorn und Legolas
müssten doch dann an kämpfenden Frauen gewöhnt sein.
Generell finde ich Tauriel einen guten Einfall und ich finde es
sehr gut, dass dadurch die Elben von Düsterwald ein "neues" Gesicht
bekommen.
Allerdings ist sie in der gezeigten Darstellung ein Bruch mit dem
Mittelerde, was wir noch aus "Der herr der Ringe" kennen. Im
Gesamtkonzept stellt sie für mich durch die übertriebenen
Kampfkünste und die viele Screentime eine Galadriel oder Eowyn
schon fast in den Schatten. Was ich Schade finde, da letztere
wesentlich realistischere und durchdachtere Frauenfiguren
sind.
Diese Figur dann damit zu begründen, dass Tolkien darüber
Aufzeihnungen hätte, finde ich dann schon etwas dreist.
Mit dem Taurielkonzept vermischt Jackson in meinen Augen Tolkiens
Welt mit "modernerer" Fantasy ala Eragorn, Warhammer oder WoW und
befriedigt gleichzeitig seine eigenen Bedürfnisse nach einer
Kampfamazone. Man hat wirklich das Gefühl, dass er mit Tauriel das
weiterspinnt, was er in Herr der Ringe bereits mit Arwen vorhatte.