Dream House (2011) Blu-ray Review
Daniel Craig (
Layer Cake) ist seit seiner Rolle als
britischer Geheimagent James Bond weltbekannt, so dass er
mittlerweile auch einmal häufiger als Hauptrolle besetzt wird. So
auch in dem Grusel Thriller
Dream House unter der
Regie des Iren Jim Sheridan (
Get Rich Or Die
Tryin'). Doch sind bekannte Darsteller noch längst keine
Erfolgsgarantie, was auch bei diesem Beispiel deutlich wird. Bei
einem stattlichen Budget von 50 Millionen US-Dollar konnte, der
Film lediglich 38,5 Millionen US-Dollar wieder einspielen und
deckte somit nicht einmal die Produktionskosten. Nichtsdestotrotz
erscheint dieser Film nun auf Blu-ray, so dass sich die breite
Masse selbst eine Meinung über die Qualität der Handlung machen
kann.
Story
Lektor Will Atenten (D. Craig) will mit seiner Frau Libby (R.
Weisz) und ihren beiden Kindern in ein ruhiges Haus ziehen, um dort
in Ruhe und Frieden zu leben. Doch nach kurzer Zeit werden sie mit
der Tatsache konfrontiert, dass dort vor fünf Jahren ein
grauenhafter Mord stattfand. Zwar versucht Will über die Nachbarin
Ann Patterson (N. Watts) darüber mehr Informationen zu erhalten,
bekommt aber keine Antworten auf seine Fragen. Diese erhält er in
der Stadt und findet sich plötzlich mit neuen Aspekten
konfrontiert, denen er unter keinen Umständen Glauben schenken
will.
Der Film entstand nach einem Drehbuch des eher unbekannten David
Loucka (
Eddie). Die Umsetzung durch
Regisseur Jim Sheridan ist an sich sehr gut. Das Setting ist
wundervoll, ebenso wie die Kulissen und auch einige CGI Effekte
unterstreichen wunderbar die düstere Atmosphäre. Das Problem bei
Dream House ist allerdings, dass nach der Hälfte
der Spielzeit bereits aus allen Kanonen gefeuert wird und die
Spannung dabei auf der Strecke bleibt. Zwar folgen gegen Ende des
Films noch einige überraschende Wendungen, aber bis das anfängliche
Level wieder erreicht wird, verstreicht zu viel Zeit. Die Handlung
plätschert in diesem Abschnitt vor sich hin ohne den Nervenkitzel
in neue Bahnen zu lenken. Dennoch bekommt der Film zum Schluss
gerade noch die Kurve.
Schauspielerisch ist der tolle Cast über jeden Zweifel erhaben.
Daniel Craig beweist, dass es auch Figuren jenseits seines
bekanntesten Alter Egos James Bond gibt, die er glaubhaft
verkörpern kann und spielt den zerrissenen Familienvater
überzeugend und glaubhaft. Rachel Weisz (
In meinem Himmel) bleibt indes weit
hinter ihren Möglichkeiten zurück, spielt ihre Figur trotzdem
souverän ohne nennenswerte Ausschweifungen. Naomi Watts
(
Tödliche Versprechen – Eastern
Promises) zeigt da mehr Einsatz und holt vor allem
gegen Schluss des Filmes eine Menge aus ihrer Figur heraus. Marton
Csokas (
Königreich der Himmel) und Elias
Koteas (
God’s Army – Die letzte Schlacht) haben
leider zu wenig Spielzeit um ihren Rollen eine bemerkenswerte Tiefe
zu verleihen, liefern aber eine solide Leistung ab.
Bildqualität
Codec: MPEG-4/AVC, Auflösung 1920x1080p, Ansichtsverhältnis
2,40:1
Das Bild liegt im Original Kinoformat 2,40:1 vor. Insgesamt wurde
es sehr matt, nahezu schon monochrom gehalten, was aber
stimmungsbedingt zum Film passt. Dennoch werden die Farben recht
natürlich dargestellt, lassen allerdings etwas an Brillanz missen.
Der Kontrast ist gut eingestellt. Mitunter leicht erhöht, so dass
in manchen dunklen Passagen aufgrund des kräftigen Schwarzwertes
manche Details untergehen. Die Schärfe ist sehr gut ausgefallen,
der Detailgrad aber wechselhaft. Während in einer Einstellung
selbst Feinheiten eines Fliegengitters zu erkennen sind, sind in
anderen Momenten beispielsweise auch mal weichere Abschnitte zu
erkennen oder Schriften nicht deutlich zu entziffern. Abgesehen von
diesem Manko bleibt das Bild jedoch makellos und weist keinerlei
Bildfehler oder Kompressionsspuren auf.
Tonqualität
Deutsch DTS-HD Master Audio 5.1, Englisch DTS-HD Master Audio
5.1
Der Ton liegt sowohl in Deutsch als auch in Englisch unkomprimiert
in DTS-HD Master Audio 5.1 vor. Die Abmischung ist recht
frontlastig ausgefallen, was aber bei einem Film dieses Genres auch
nicht weiter verwundert. Surroundeffekte sind dementsprechend
selten, doch immerhin vorhanden. Der Ton ist insgesamt natürlich
und klar, ohne störende Nebengeräusche. Der Subwoofer wird
hauptsächlich beim Soundtrack gefordert, liefert da aber satte und
präzise Bässe. Die Dialoge sind jederzeit klar und deutlich zu
verstehen. Der stimmungsvolle Score von John Debney (Die Passion
Christi) unterstützt die Spannung und die düstere Atmosphäre sehr
gut und passt sich den jeweiligen Szenen ausgezeichnet an.
Ausstattung
-
Building a Dream House (HD; 5:15 min.)
-
Burning Down the House (HD; 3:31 min.)
-
The Dream Cast (HD; 5:50 min.)
-
Interviews mit Schauspielern und dem Regisseur (HD; 11:31
min.)
-
Trailer (HD; 1:57 min.)
-
Trailershow (HD, 9:06 min.)
-
BD-Live
Die englischsprachigen Extras sind durchgehend deutsch untertitelt.
Der erste Beitrag "Building a Dream House" handelt von der
Vorproduktion wie das Haus selbst konstruiert wurde, während
"Burning down the House" zeigt, wie aufwändig die pyrotechnischen
Arbeiten waren. Das Feature Dream Cast widmet sich der Besetzung
der Hauptcharaktere, wobei das stellenweise in gegenseitiger
Beweihräucherung ausartet. Die vier Interviews mit den
Hauptdarstellern und dem Regisseur geben Aufschluss über deren
Interpretationen zum Film, den Figuren sowie den Dreharbeiten und
sind sehr interessant und aufschlussreich. Ein Trailer ist
ebenfalls vorhanden. Die BD-Live Funktion erweist sich wieder
einmal als überflüssig. Die Extras liegen komplett in HD vor. Ein
Wendecover ist darüber hinaus ebenfalls vorhanden.
Fazit
Auf der technischen Seite befindet sich diese Blu-ray auf aktuellem
Niveau. Das leicht monochrome aber stimmungsvolle Bild liefert gute
Schärfe und, abgesehen von leichtem Detailverlust in dunklen
Passagen, kaum Grund zur Klage. Die recht frontlastige Abmischung
sorgt für eine düstere Atmosphäre und lässt die nicht konstant
vorhandenen Surroundeffekte kaum missen. Die Extras sind
zweckdienlich und vermitteln einige interessante Informationen zum
Film. Filme mit derartigem Hintergrund sind zwar keine Seltenheit,
Dream House glänzt aber mit genug eigenen Ideen.
Dadurch wird die Handlung auch in den kurzzeitig schwachen Passagen
über die Distanz gerettet, so dass der Gruselthriller unterm Strich
positiv in Erinnerung bleibt. (sah)
Wertung:
Story: 7/10
Bildqualität: 8/10
Tonqualität: 8/10
Ausstattung: 5/10
Gesamt: 7/10
Kaufempfehlung: 7/10
Testgeräte
TV: Toshiba 47Z3030D
Player: Sony BDP-S790
AV-Receiver: Denon
AVR-1312
Lautsprecher: Front: Dali Zensor 1
+ Dali Vocal / Rear: Magnat