Sooo...In ein paar Sessions auf die wohl selbst unser Serienkönig
Sawasdee1983 neidisch wäre, habe ich House of Cards nun durch. Das
extrem hohe Niveau der ersten beiden Folgen kann zwar nicht immer
gehalten werden und ich fand das Ende etwas zu vorhersehbar
SPOILER! Inhalt
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(finde Underwood hatte es etwas zu
leicht
), aber insgesamt bin ich weiter schwer begeistert. Sollte ich das
in Punkten ausdrücken, wäre es eine 9/10.
Ich bewundere die Autoren dafür, wie sie eine so düstere Figur wie
Underwood doch immer wieder interessant und sympathisch gemacht
haben. In erster Linie gelingt das dadurch, dass man Underwood im
Gegensatz zu anderen Politikern seine "einfachen" Wurzeln anmerkt.
Das zeigt sich in seinem Umgang mit Freddie, dem Besitzer eines
eher heruntergekommenen Barbecue-Joint, dessen Auftritte für mich
überraschende Höhepunkte der Serie waren. Die Szenen mit Freddie
sind auch im Grunde fast die einzigen, in denen man Underwood mal
authentisch lachen sieht. Auch ist er Freddie gegenüber ehrlich
herzlich und freundlich und zahlt ihm beispielsweise immer "way too
much", wie Freddie sagt.
Ansonsten kann man noch sagen, dass Kevin Spacey die Serie absolut
trägt und ich mir in dieser Serie keinen anderen Hauptdarsteller
vorstellen könnte. Es ist unglaublich wie bedrohlich er in einigen
Szenen wirkt und in anderen wieder aalglatt und charmant. Würde
gerne mal die britische Originalserie mit Ian Richardson aus den
1990ern angucken.
Das einzige, was einige abschrecken würde: House of Cards ist
extrem trist, düster und zynisch. Die Serie ist auch emotional
größtenteils sehr unterkühlt und distanziert. Darauf sollte man
sich einlassen können.
Für mich definitiv eine klasse Serie und Staffel 2 ist nun für mich
einer der wichtigsten Pflichtkäufe geworden.