Hellraiser 9 - Revelations Blu-ray
Review
Neben
Freitag der 13te,
Halloween und
Nightmare on Elm Street konnte
lediglich eine weitere Horrorreihe annähernd ähnliche Erfolge
verbuchen. Die Rede ist von
Hellraiser um den mysteriösen Pinhead,
der vor allem durch die einprägsame Darstellung von Doug Bradley
(
Cabal - Brut der Nacht, Clive Barkers
Book of Blood) enorm an Tiefe
gewann. Aus der Gedankenwelt von Autor Clive Barker
(
Hellraiser – Das Tor zur Hölle,
Lord of Illusions) entsprungen, erlangten vor
allem die ersten drei Teile schnell Kultstatus. Die weiteren fünf
Sequels erreichten bei weitem nicht mehr die Klasse und Bekanntheit
ihrer Vorgänger. Aber wenigstens gab es mit dem oben genannten
Mimen eine Konstante.
Story
Nico (J. Gillespie) und Steven (N. Eversman) finden in ihrem Urlaub
in New Mexico einen seltsamen Würfel. Durch diesen aktivieren sie
einen Zugang in die Unterwelt und treffen auf den geheimnisvollen
Pinhead. Daraufhin gelten sie lange als verschollen, bis eines
Abends einer der beiden bei den Eltern wieder auftaucht. Keiner
weiß, was geschehen ist, aber die Freude über die Heimkehr ist
natürlich groß. Als im Gepäck jedoch eine Videokassette auftaucht,
die einige Geheimnisse preisgibt, und durch den mitgebrachten
Würfel erneut eine Verbindung zu Pinhead hergestellt wird, nimmt
das Unheil seinen Lauf.
Víctor García (
Mirrors 2,
Return to House
on Haunted Hill) hat sich mittlerweile einen Namen damit
gemacht, halbgare Fortsetzungen zu herausragenden Horrorfilmen auf
den Markt zu schmeißen. Bei
Hellraiser –
Revelations kann ihm allerdings kein Vorwurf gemacht
werden, denn bei Berücksichtigung der Rahmenbedingungen, wie etwa
knapp 300.000 US-Dollar Budget und ausnahmslos unbekannte
Darsteller, ist die Enttäuschung und ein Flop unumgänglich. Der
Grund liegt darin, dass das Filmstudio Dimension Films nach wie vor
an einem aufwändigen Remake des Originalfilms arbeitet.
Zwischenzeitlich sind allerdings die Inside und Livid Macher
Alexandre Bustillo und Julien Maury abgesprungen. So wurde
kurzerhand eine Low Budget Fortsetzung in Auftrag gegeben, damit
sie die Rechte am Franchise nicht verlieren.
Das Hauptproblem ist die Neubesetzung von Pinhead. Bei allen acht
Teilen ist diese Rolle immer mit Doug Bradley besetzt worden, einem
hageren, großen, älteren Mann. Bei der aktuellen Produktion wurde
mit dem bis dato unbekannten Stephan Smith Collins das optische
Gegenteil verpflichtet: mopsig mit dicken Wangen. Das will so gar
nicht zu einem Bewohner aus der Unterwelt passen und vermasselt
gehörig die düstere Atmosphäre. Die teils mehr schlecht als rechten
Darstellungen der einzelnen Schauspieler tragen ebenso wie
zahlreiche Logiklöcher ihr Scherflein dazu bei, dass jedem
beinharten
Hellraiser Fan der ersten Stunde graue
Haare wachsen. Aber was kann man auch anderes erwarten? Schließlich
hat das Drehbuch Gary J. Tunnicliffe geschrieben, seines Zeichens
hauptberuflich für Special Effects (z.B. bei
Sleepy Hollow,
Wishmaster) zuständig. Die Horror- und Splatter
Elemente sind ebenfalls sehr halbherzig ausgefallen. Spektakuläre
Goreszenen gibt es nicht. Jedenfalls nichts, was es woanders nicht
schon besser gegeben hätte. Lediglich einige Passagen sind sehr
atmosphärisch und düster ausgefallen, was noch am ehesten an die
glorreichen Frühwerke dieser Reihe erinnert.
Bildqualität
Codec: MPEG-4/AVC, Auflösung 1920x1080p, Ansichtsverhältnis
1,85:1
Das digital aufgenommene Bild liegt im 16:9 freundlichen
Ansichtsverhältnis 1:85:1 vor. Das Bild ist sehr scharf ausgefallen
und besitzt einen guten Detailgrad, bei dem nur selten einige
weichere Abschnitte festzustellen sind. Der Schwarzwert ist gut,
könnte aber gerne noch etwas kräftiger sein. In dunklen Szenen
gehen nur wenige Details verloren. Die Farben sind sehr kühl
gehalten, was zu dem dreckigen und atmosphärischen Look des Films
passt. Schmutz oder ähnliches ist zu keinem Zeitpunkt
festzustellen, dafür aber gelegentlich leichte Kompressionsspuren,
die jedoch nicht sonderlich negativ auffallen. Unterm Strich ist
das Bild bis auf wenige kleine Mängel HD würdig.
Tonqualität
Deutsch DTS-HD Master Audio 7.1, Englisch DTS-HD Master Audio
7.1
Die gute Nachricht: sowohl das englische Original als auch die
deutsche Synchronisation liegen verlustfrei in DTS-HD Master Audio
7.1 vor. Aber was nützt das beste Tonformat, wenn die Abmischung
nicht viel hergibt. Diese ist nämlich zum Großteil frontlastig
ausgefallen. Nur selten verirren sich einige Surroundeffekte auf
die hinteren Lautsprecher und wenn, sind diese sehr unspektakulär
ausgefallen. Dafür sind die Dialoge jederzeit klar und deutlich zu
verstehen. Erneut ein Beweis, dass eine unkomprimierte Spur noch
lange nicht das Nonplusultra darstellen muss.
Tipp: Wer des Englischen mächtig ist, sollte die
Originalfassung vorziehen. Diese ist zwar qualitativ nicht viel
besser, dafür klingt die Originalstimme von Pinhead Darsteller
Stephan Smith Collins ein wenig düsterer.
Ausstattung
Während sich auf der US-Fassung und scheinbar auch auf der
deutschen DVD noch zusätzlich einige gelöschte Szenen befinden,
sucht man diese auf der Blu-ray vergeblich. Lediglich neun Trailer
zu weiteren Sunfilm Produktionen haben es auf die Scheibe
geschafft. Schade. Somit wurde nicht nur bei der Geschichte,
sondern ebenfalls beim Bonusmaterial gespart. Immerhin ist noch ein
Wendecover vorhanden.
Fazit
Technisch bietet diese Blu-ray solide Kost. Das Bild erreicht zwar
keine Referenzwerte, ist dem HD Medium aber jederzeit würdig. Die
verlustfreie Tonspur bietet mehr Schein als Sein. Surroundeffekte
sind nur selten zu hören. Filmbezogene Extras sind keine vorhanden.
Soviel zu den positiven Eigenschaften dieser Veröffentlichung. Denn
das Niveau der technischen Qualität dieser Blu-ray erreicht die
Geschichte zu keinem Zeitpunkt. Auch wenn die Atmosphäre häufig
sehr düster ausgefallen ist, bleiben Drehbuch und Darsteller
bestenfalls auf dem Level eines C-Movies. Es gibt zu keinem
Zeitpunkt irgendeinen innovativen, spektakulären oder überhaupt
nennenswerten Aspekt zu vermelden, der für den Film spricht. Fans
der Reihe sollten die Finger davon lassen, sämtliche andere
Horrorfilm Anhänger erst recht. (sah)
weitere Reviews anzeigen
Story: 4/10
Bildqualität: 8/10
Tonqualität: 7/10
Ausstattung: 1/10
Gesamt: 5/10
Kaufempfehlung: 4/10
Testgeräte
TV: Toshiba 47Z3030D
Player: Sony BDP-S790
AV-Receiver: Denon
AVR-1312
Lautsprecher: Front: Dali Zensor 1
/ Back: Magnat