Paramount hat mit der
Transformers-Trilogie einen
neuen Goldesel erschaffen, welcher dem Studio insgesamt rund 2,7
Milliarden USD einbrachte. Selbstverständlich ruft dieser Erfolg
Nachahmer auf den Plan, die von diesem „Popcornkino-Hype“
profitieren wollen. Unter anderem die Universal Studios.
„Battleship“ stellt dabei die Verfilmung des klassischen Schiffe
versenken Spiels dar, und wurde mit über 200 Millionen Dollar üppig
ausgestattet. Als Regisseur wurde Peter Berg (
„Hancock“) verpflichtet. Die
Darstellerliste wartet mit ebenso bekannten Namen auf. Angefangen
bei Liam Neeson (
„Schindlers
Liste“) über Tylor Kitsch (
„John
Carter“) bis hin zu Rihanna und Alexander
Skarsgard (
„13“).
Story
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Die NASA entdeckt 2005 einen Planeten in einem nicht allzu weit
entfernten Sonnensystem, auf dem Leben nach unseren Vorstellungen
möglich wäre. Die dorthin entsendeten Funksignale werden allerdings
nicht beantwortet. In der Gegenwart führt die US Navy zusammen mit
rund einem Dutzend befreundeter Länder ein Flottenmanöver rund um
Hawaii durch. Während dessen entsenden Aliens von eben dem
entdeckten Himmelskörper fünf Raumschiffe zur Erde, die nahe der
Flotte ins Meer stürzen. Sogleich werden drei Schiffe mit der
Untersuchung der unbekannten Objekte betraut und zur Absturzstelle
beordert. Dort angekommen, aktivieren die Neulinge plötzlich einen
undurchdringlichen Schutzschild und versenken einen der
Kreuzer.
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Verfilmt wird heutzutage so gut wie alles. Angefangen von Büchern,
Computerspielen bis hin zu Comics und Spielzeug. Selten jedoch kam
dabei derartig wenig heraus wie bei „Battleship“. Popcorn-Filme
überzeugen zwar nur in den seltensten Fällen mit einer
ausgeklügelten Story. Für diese absolut desaströse Arbeit sollte
Universal Peter Berg jedoch sämtliche Tantiemen streichen und ihn
sogleich mit einem nassen Handtuch vom Studiogelände jagen. Auf
einen Plot wurde völlig verzichtet, die Dialoge sind meist frei von
jedem Sinn und die Darsteller weit entfernt von jeglicher
Sympathie. Generell verwundert der durchgehend trübe und leidende
Blick Liam Neesons nicht, dessen Engagement in diesem „Werk“
überrascht allerdings auch nicht wirklich. Seit seinen letzten Jobs
(„A-Team“, „Kampf der Titanen“, „Zorn der Titanen“), die teils
richtig schlechte Schinken waren, ist man solche Engagements
inzwischen von ihm gewohnt. Über die Story selbst lässt sich leider
nicht besonders viel schreiben. Weder wird das Ziel der Aliens
klar, noch warum sie so leicht verwundbar sind. Auch der Grund,
warum zwei blonde Brüste ohne Gehirn durch das Bild schwabbeln,
lässt sich nicht eruieren. Dabei dient die gesamte Vorstellung vor
allem als reichlich unappetitlicher Werbefilm für die US Navy.
Tolle Flugzeuge, fette Kanonen, eine Menge Orden und viel Action.
Und das alles ist natürlich richtig toll. Außerdem ist man als
Soldat ja automatisch ein Häschen-Magnet. So wird es dem Zuseher in
bester Laienmanier vorgespielt. Ja sogar verstümmelte Veteranen,
die dank Metallbeinen wieder flink durch das Bild wieseln,
erledigen die übermächtigen und bärenstarken Aliens problemlos im
Zweikampf. Und das nur für das geliebte Vaterland und natürlich die
beste Bevölkerung der Welt. Und dann wäre da natürlich Rihanna. Bis
auf ein paar Schimpfwörter kommt von ihr jedoch nichts
Erwähnenswertes. Bleiben noch Spezialeffekte sowie der
Hauptdarsteller übrig. Erstere sind richtig gut geworden. Für 200
Millionen war das auch zu erwarten. Die Aliens sind jedoch ganz
klar vom X-Box Spiel „Halo“ abgekupfert. Richtig bildgewaltig sind
aber auch die CGI-Szenen nicht, in diesem Bereich hat
„Transformers“ die Nase ein gutes Stück vorn. Dort wird dem Zuseher
einfach ein viel besseres „Mittendrin“ – Gefühl geboten. Zu guter
Letzt noch ein paar Worte zu Hauptdarsteller Taylor Kitsch. Es ist
schon atemberaubend, wie aus einem möchtegernobercoolen und
unglaublich unsympathischen Sprücheklopfer innerhalb weniger
Stunden ein funkelnder Held wird. Aber diese Geschichten schreibt
anscheinend die so sehr geliebte Navy. Join us today!
Bildqualität
Technik: MPEG4/AVC Codec, 1080p – 23,976fps, Ansichtsverhältnis
2,35:1 – 16:9
• Fast ausschließlich ausgezeichneter Schärfegrad
• Einwandfreie Durchzeichnung in jeder Lebenslage
• Selbst feine Details wie Blätter von Bäumen, Wasserperlen oder
Einzelheiten wie Hautporen oder kleine Härchen sind stets wunderbar
erkennbar
• Ganz vereinzelte Einstellungen etwas weicher
• Farbgebung neutral mit leichtem Hang in den warmen Bereich, satte
Farben, toller Kontrast
• Einwandfreie Schwarzdarstellung
Viel zu beanstanden gibt es nicht. Der Transfer ist hervorragend
gelungen. Ein oder zwei Szenen sind etwas weicher gehalten,
teilweise passen die CGI Szenen nicht perfekt in die Umgebung.
Davon abgesehen gibt es hier absolute Referenzkost.
Tonqualität
Technik: Deutsch dts 5.1, Englisch dts-HD MA 5.1
• Sehr gute Räumlichkeit
• Einwandfreie Dialogverständlichkeit
• Sehr gute Dynamik
• Viele diagonale Effekte
• Beeindruckende und präzise Subwoofer-Einlagen
• Gute Ortbarkeit einzelner Geräusche
„Battleship“ lässt das Wohnzimmer auf beeindruckende Weise
erzittern. Einmal mehr ist der englische Track der Synchronisation
jedoch überlegen. Zwar nicht besonders eklatant, in vielen Szenen
jedoch spürbar. So wirken die Dialoge deutlich natürlicher und
besser in das Geschehen integriert. Aber auch in Sachen Dynamik und
Präzision ist der O-Ton besser. Dieser hält zwar mit zum Beispiel
„Mission: Impossible 4“ nicht ganz mit, verdient sich jedoch
trotzdem die Bestnote.
Ausstattung
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Sehenswert ist vor allem die Doku über das Schlachtschiff Missouri.
Darin erhält man Einblicke in diverse Bereiche des Schiffs
(Maschinenraum, Geschütztürme), auch Interviews mit ehemaligen
Crewmitgliedern werden gezeigt. Ebenso sehenswert sind die Beiträge
zu den visuellen Effekten des Films. Den Rest stellt eine einzige
Ode an den „Super-Regisseur“ Peter Berg dar, der laut den
Interviewten einen absolut einzigartigen Regie- und Produktionsstil
hat. Das kann man sich getrost schenken.
Fazit
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Bild und O-Ton sind exzellent, die deutsche Tonspur ist nur knapp
dahinter angesiedelt. Als Technik-Demoscheibe ist die
Veröffentlichung also durchaus geeignet. Die Extras sind teilweise
gelungen.
Es ist wahrlich eine Kunst in rund zwei Stunden derartig viele
Stereotypen, Logiklöcher, hanebüchene Dialoge, sowie schlecht
agierende Darsteller zu verwursten. Zum Schluss bleibt die
interessanteste Frage offen. Ob die Verantwortlichen bei der
US-Marine wirklich der Meinung sind, dass diese Art von Unfug
tatsächlich neue Rekruten in Heerscharen anwirbt?
Story 3/10
Bild 10/10
Ton 9/10
Extras 5/10
Overall 6/10
Testgeräte
Beamer: Epson TW 4400 LPE (kalibriert)
Boxen: 8.2 Braun M15 (L,R), RM7 (C),
RM5 (FH, Surrounds), Teufel M620
FCR (SB), Teufel M5500 SW (Sub)
Mediacenter: HTPC