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the Hunter oder wie man Tasmanische Tiger jagd

Gestartet: 19 Aug 2012 21:50 - 4 Antworten

#1
Geschrieben: 19 Aug 2012 21:50

EnZo

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Info:

Der Tasmanische Tiger (Thylacinus cynocephalus), auch Tasmanischer Wolf, Beuteltiger oder Beutelwolf genannt, war das größte Fleischfressende Beuteltier, das in geschichtlicher Zeit auf dem gesamten australischen Kontinent lebte.
Beutelwölfe erreichten eine Kopfrumpflänge von 85 bis 130 Zentimetern, eine Schwanzlänge von 38 bis 65 Zentimetern und ein Gewicht von 15 bis 30 Kilogramm.
Ihre Schulterhöhe betrug rund 60 Zentimeter, diese Tiere waren Zehengänger und erreichten wohl eine Geschwindigkeit von bis zu 40 km/h.
Zur Zeit der Ankunft der Europäer in Australien lebte der Beutelwolf vermutlich nur noch in Tasmanien, auf dem australischen Festland und auf Neuguinea verschwand er bereits vorher.

Sein ursprünglicher Lebensraum waren offene Waldgebiete und Grasländer, in den letzten Jahrzehnten seiner Existenz wurde er aber durch den Menschen in dichte Wälder abgedrängt.
Beutelwölfe waren in der Regel nachtaktiv.
Über die Jagdtechnik gibt es unterschiedliche Berichte.
So verfolgte er seine Beute bis sie ermüdet war und er sie überwältigen konnte, nach anderen Berichten schlich er sich an seine Opfer an und überrumpelte sie.
Dabei half ihm sein kräftiger Kiefer.

Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ist der Beutelwolf ausgestorben.
Dennoch wird immer wieder von Sichtungen lebender Tiere aus Tasmanien berichtet, eindeutige Fotografien oder Videoaufzeichnungen davon existieren jedoch nicht.


Story:

In Paris erhält Martin David (Willem Dafoe) den Auftrag für eine militärische Biotech Firma Namens RedLeaf ein lebendes Exemplar des Tasmanischen Tigers in den Wäldern Australiens zu fangen und in Folge dessen biologische Proben zu entnehmen, um das Gen-Material zu sichern.
Jegliche unliebsame Hinterlassenschaften, die in Spuren enden, sind unerwünscht und zu vermeiden.
Was diesen Auftrag besonders pikant erscheinen lässt, ist die Tatsache, dass der Tasmanische Tiger schon seit langer Zeit als ausgestorben gilt.

Da Martin seine Aufträge stets alleine tätigt, stimmt er einem bereitgestellten Partner nicht zu.

Als er in Australischen Hinterland angekommen seine Unterkunft bezieht, findet er dort weder Strom noch warmes Wasser vor.
Die Unterkunft ist in keinem guten Zustand, die sonst gewohnten wie geschätzten Annehmlichkeiten eher spärlich vorhanden und rar gesät.
Der Mann des Hauses ist von seinem letzten Ausflug in die Wildnis nicht zurückgekommen und somit seit geraumer Zeit verschwunden.
Seine Ehefrau steht unter Medikamenteneinfluss und ist dieser Situation nicht gewachsen, nur die beiden Kinder nehmen sich dem Gast an und führen ihn durch sein neues Domizil.
Zur Tarnung gibt er sich als Forscher aus, der im Auftrag der Uni tätig ist.

Als er in der Dorfkneipe erste Erfahrungen mit der heimischen Bevölkerung absolviert, fallen diese alles andere als positiv aus.
Die Gemeinde lebt vom Holzfällen und jeder Fremde, besonders mit Studium, fällt automatisch unter das Ressort Bedrohung, denn zurzeit wird von Ökoaktivisten und Naturschützen ausgehend, gegen das abholzen wie auch vernichten der Wälder demonstriert.

Ein Einheimischer Namens Jack Mindy (Sam Neill ) sucht bald die Nähe zu Martin, da er im Auftrag der Firma RedLeaf als Führer fungieren soll.
Auch die Be- bzw. Versorgung mit Lebensmitteln fällt unter sein Metier.

Nachdem beide Männer die Unterkunft verlassen haben, verfällt Martin bald wieder seinem Kredo alleine zu operieren und so macht er sich nur auf sich gestellt auf die beschwerliche Suche nach den Tasmanischen Tiger.

Als er nach ein paar Wochen Bestreifung unwegsames Gelände zum Basislager zurück kommt um die Lebensmittelvorräte aufzufrischen, beginnt er sich schon bald mit den Kindern und deren Mutter Lucy Armstrong anzufreunden.
Erste Warnzeichen in Form seines mit Unrat beschmierten Autos und eingeschlagener Seitenscheibe, die verdeutlichen sollen dass er hier unerwünscht ist, werden ignoriert.

Immer wieder zieht es ihn in die Wildnis.
Sümpfe wie auch das Hochland, samt dem eindrucksvollen Gebirge, werden durchforstet.
An diesen einsamen Orten hat die Natur das Sagen, manche Landschaften wirken gar träumerisch im Farbenspiel.
Aber die Zeit drängt und auch wenn niemand von seinem tatsächlichen Plänen wissen dürfte, häufen sich schon bald Vorkommnisse die das Gegenteil zum Ausdruck bringen.

Wer hat noch ein Interesse eigene Fallen zu stellen oder sein Vorhaben zu sabotieren ?

Je länger er in der rauen Natur verweilt, desto ausgeprägter werden die eigenen Urinstinkte und der Jäger, der schon seit Urzeiten im Menschen schlummert, erwacht.

Doch je näher Martin dem eigentlichen Ziel kommt, umso gefährlicher wird es, bis er auf ein schreckliches Geheimnis stößt…


Fazit:

Ein Actionfeuerwerk sollte man nicht erwarten, eher einen Thriller der leisen Töne, der sich langsam und bedrohlich anpirscht um dann im zum richtigen Zeitpunkt die Beute zu packen.

Auch zwischenmenschliche Interaktionen werden eingebunden.
Besonders gut gefallen hat mir hier die Szene als Martin den Strom-Generator wieder zum laufen gebracht hat, der seit dem verschwinden des Vaters defekt ist.
Im Haus gehen plötzlich alle Lichter an und auch der Plattenspieler verrichtet wieder seinen Dienst mit der noch immer aufgelegten Schallplatte von Bruce Springsteen "Im on Fire"

"Hey little girl is your daddy home, did he go and leave you all alone" ...


Als wäre die Zeit zuvor stehen geblieben, steigt bei dieser Textzeile Lucy aus ihrem Bett, sieht Martin von hinten ihre beiden Kinder haltend und in der Erwartung, nun ihren endlich wieder heimgekehrten Mann in den Arm schließen zu können, nähert sie sich den dreien.
Umso überraschter und enttäuschter ist sie, als ihr der Irrtum bewusst wird.

Auch wenn Willem Dafoe alleine in der Wildnis agiert, sollte der Zuschauer stets auf jedes Detail achten, die Bildersprache sagt hier manchmal mehr, als es jede Erklärung vollbringen könnte.

So kann schon anhand der akribischen Ordnung, die zu Begin des Films im Hotelzimmer des Hauptdarstellers an den Tag gelegt wird, erste Rückschlüsse auf seine weitere Arbeitsweise in der freien Natur, wie z.B. dem Fallenstellen, gezogen werden.

Die beiden Charakter-Mimen Willem Dafoe und Sam Neill rufen eine erstklassige Leistung ab und wissen durch ihr Schauspiel gekonnt zu überzeugen.
Besonders Willem Dafoes Darbietung beim Fallen stellen und Tiere ausnehmen wirkt sehr authentisch und somit nimmt man ihm den Jäger zu jeden Zeitpunkt ab.
Aber auch Frances O Connor, die als zurückgelassene Mutter durch die Anwesenheit Martin David langsam wieder Hoffnung schöpft, erledigt einen glaubwürdigen Job

Die rohen, wilden Bilder Tasmaniens werden spektakulär mit ins Geschehen eingebunden und belohnen mit ihrer ganzen Pracht.


Technische Details:


Bild und Ton der Blu-ray wirken sehr harmonisch und überzeugen mit sehr guten Werten


Bei den Extras wird ein Kinotrailer, Orginaltrailer sowie ein kurzes Making Of geboten.
Die Beteiligten kommen dort zu Wort, schildern eigene Eindrücke und es werden kleine Einsichten in die Dreharbeiten gewährt.
Zwar nicht sehr gehaltvoll aber im Ansatz zufrieden stellend.


Schlußwort:


In der heutigen hektischen Zeit gibt es immer wieder Filme, die einen eher ruhigeren Pfad einschlagen, dennoch sind sie in der Lage den Zuschauer zu fesseln und gut zu unterhalten.


Man sollte ihnen nur eine Chance geben, denn sonst sind auch solche Filme irgendwann ausgestorben…






Es gibt nur zwei Männern denen ich vertraue.
Der eine bin ich und der andere sind nicht Sie...

NICOLAS Cage ( Con Air )
#2
Geschrieben: 21 Aug 2012 14:33

TrondeAkjason

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TrondeAkjason How do you go on... when in your heart you begin to understand... there is no going back? There are some things that time cannot mend... some hurts that go too deep... that have taken hold.

Finde ich eine wirklich gute Rezi - der Film ist schon auf meiner Liste und wird dann bestellt.:thumb:
Alex

How do you go on... when in your heart you begin to understand... there is no going back? There are some things that time cannot mend... some hurts that go too deep... that have taken hold.

When you find that one person who connects you to the world, you become someone different, someone better. When that person is taken from you, what do you become then?
#3
Geschrieben: 22 Aug 2012 02:51

EnZo

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Dank Dir Tronde ;)

Ja, der Film dürfte Dir gefallen, ist aber ein eher ruhigerer Vertreter Seiner Gattung.

Am besten anpirschen, ein paar Wochen warten und wenn der Preis dann geschwächt ist... ZUSCHLAGEN :soldier:






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NICOLAS Cage ( Con Air )
#4
Geschrieben: 22 Aug 2012 07:16

Gast

Hehe, dein Schreibstil bei der Rezension gefällt mir außerordentlich. Schön aufgelockert, und dennoch informativ. :thumb: :)
Hoffentlich werden es hier noch viel mehr von dir.
#5
Geschrieben: 23 Aug 2012 04:11

EnZo

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@Klinke26

Oh, ein Lob aus Deinem Mund zählt für mich sehr viel ! :) Dankeschön^^
Lese sehr oft und gerne Deine Rezis :thumb:

Das ist jetzt kein geschleime sondern entspricht den Tatsachen.

Werde versuchen ab und an eine Bewertung dazulassen ;)






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NICOLAS Cage ( Con Air )


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