Jack und Jill Blu-ray Review
Darsteller Adam Sandler und Regisseur Dennis Dugan pflegen ein
inniges Arbeitsverhältnis. Nicht anders ist es zu erklären, dass
die beiden mittlerweile bereits sieben Mal gemeinsam an Filmen
arbeiteten, wie z.B.
Happy Gilmore,
Leg dich nicht mit Zohan an oder
Meine erfundene Frau.
Jack
und Jill heißt die neuste Kollaboration des Duos und wenn
man die vorigen Werke als Maß nimmt, kann man davon ausgehen, dass
auch diesmal nicht viel schief gehen kann, auch wenn die Kritiker
nahezu sämtliche Titel verrissen haben. Den Fans hat es zumindest
bisher immer gefallen und finanziell gibt es ebenfalls nichts zu
beklagen. Zumindest hat der aktuelle Film bei knapp 79 Millionen
US-Dollar Produktionskosten bereits über 149 Millionen US-Dollar
wieder einspielen können.
Story
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Der Werbefachmann Jack Sadelstein könnte nicht glücklicher sein.
Verheiratet, zwei Kinder, dazu erfolgreich im Beruf - das Leben hat
es gut mit ihm gemeint. Wäre da nicht seine nervige
Zwillingsschwester Jill, die ihn und seine Familie einmal im Jahr
besuchen kommt und dabei ihm gehörig die Laune verdirbt, denn sie
ist das genaue Gegenteil von ihm. Allerdings kommt es ihm gerade
recht, dass Al Pacino, den er für seinen nächsten Auftrag als
Werbeträger benötigt, sich in Jill verliebt hat, was Jack natürlich
für sich ausnutzen möchte. Doch nicht alles soll nach Plan
verlaufen.
"Never change a winning team" heißt es oft im Bereich des Sports
und des Berufslebens. Langsam sollte sich das Gespann Sandler und
Dugan mal Gedanken machen, ob ihre jahrelange Kollaboration noch
Früchte tragen kann. Denn mit
Jack und Jill haben
die beide geschafft, was bislang noch niemandem gelungen ist -
nämlich den Preis der Goldenen Himbeere (quasi ein Anti-Oscar) in
sämtlichen Kategorien abzuräumen. Sandler wurde sogar doppelt
ausgezeichnet; er „gewann“ sowohl den Preis als schlechtester
Schauspieler, als auch den für die schlechteste Schauspielerin –
das ist ein Negativrekord.
Kein Wunder, denn wo zuvor Dustin Hoffmann mit Tootsie und Robin
Williams als Mrs. Doubtfire noch glaubwürdig waren, erscheint bei
diesem Film alles wie ein schlechter Witz. Da genügt es auch nicht
in den Nebenrollen neben Al Pacino (der sich sehr selbstironisch
präsentiert) mit Johnny Depp, Gary Valentine, Nick Swardson, Katie
Holmes, Dana Carvey, David Spade, Rob Schneider, John McEnroe
(bereits der dritte Film zusammen mit Adam Sandler) oder Shaquille
O'Neal zu verpflichten, geschweige denn einer großen Riege aus
amerikanischen National- oder Regionalberühmtheiten, denen beim
Bonusmaterial sogar ein komplettes Feature gewidmet wurde.
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Das lenkt aber nicht von der Tatsache ab, dass der Plot zum
Großteil vorhersehbar ist und auch das Finale nicht sonderlich
überrascht. Oft wird der Anschein erweckt, dass eine gewisse Szene
nur in den Film wegen des Gags integriert wurde und nicht, um der
Handlung zu dienen. Das Problem dabei ist nur, dass die meisten
Gags bis auf wenige Ausnahmen abgedroschen sind, während manche
überhaupt nicht zünden wollen (Wieso bindet sich der Adoptivsohn
Nahrungsmittel an den Körper?). So hinterlässt
Jack und
Jill nach einer Reihe an herausragender Komödien in der
Filmographie von Adam Sandler einen faden Geschmack, der
hoffentlich beim nächsten Film wieder verzogen ist.
Bildqualität
Codec: MPEG-4/AVC, Auflösung 1920x1080p, Ansichtsverhältnis
1,85:1
Die optische Darstellung bei dieser Blu-ray ist nahezu brillant.
Vor allem in Punkte Schärfe gibt es nichts zu beanstanden. Nicht
nur bei Nahaufnahmen sondern auch in den Totalen ist die
Detailzeichnung vorbildlich. Die Farben erstrahlen in vollem Umfang
und werden sehr kräftig und natürlich mit hervorragendem Kontrast
wiedergegeben. Vor allem auf dem Kreuzfahrtschiff ist das wunderbar
zu erkennen. Auch der Schwarzwert kann sich sehen lassen, ebenso
wie die Durchzeichnung, die so gut wie nichts im Dunkel untergehen
lässt. Bildfehler wie beispielsweise Rauschen oder
Kompressionsartefakte sind keine festzustellen, dafür aber
vereinzelt ein schwaches Banding, was jedoch den positiven
Gesamteindruck nicht sonderlich trübt.
Tonqualität
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Deutsch DTS-HD Master Audio 5.1, Englisch DTS-HD Master Audio 5.1,
Französisch DTS-HD Master Audio 5.1
Der Ton liegt in sämtlichen Sprachen verlustfrei in DTS-HD Master
Audio 5.1 vor. Genre-üblich spielt sich aufgrund der
Dialoglastigkeit das meiste auf den vorderen Kanälen ab. Hin und
wieder sind auch einige Surroundeffekte aus den hinteren
Lautsprechern zu vernehmen, wie beispielsweise auf dem Schiffsdeck.
Der Score verteilt sich hingegen auf allen Speakern. Die Dynamik
ist ausgewogen, jedoch nicht besonders herausragend. Ansonsten
erweist sich die Abmischung sehr natürlich und ausgewogenen Umfang
in allen Frequenzbereichen. Selbst der Subwoofer liefert wunderbare
Bässe, sofern erforderlich. Auch trotz lauteren Umgebungsgeräuschen
(beispielsweise beim Basketballspiel) bleiben die Dialoge stets
sehr gut verständlich. Die englische Spur präsentiert sich ein
wenig lebendiger mit mehr Umgebungsgeräuschen, was aber auch schon
den einzigen Unterschied ausmacht.
Ausstattung
Sämtliche Extras liegen hochauflösend in Full-HD vor. Den Gros
machen die Deleted Scenes aus. Bei einer Spielzeit von knapp 19
Minuten sind diese allerdings komplett verzichtbar und zurecht aus
dem Film entfernt worden. Die Versprecher können ebenfalls nicht
zur Reizung des Zwerchfells beitragen. Das ganz unterhaltsame
Feature „Sieh mal, wer da ist“ widmet sich den zahlreichen
Cameo-Auftritten, während bei „Junge wie Mädchen“ die
Transformation von Adam Sandler zu seiner Rolle Jill gezeigt wird.
Das Special „Bauchweh“ ist indes überflüssig, da es keine
zusätzliche Information zum Film liefert, ebenso wenig wie „Sag
nicht Boot zu der Royal-Caribbean®“, das einem Werbefilm für das
Kreuzfahrtschiff gleicht. Ein Wendecover ist darüber hinaus
vorhanden.
Fazit
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So schwach die Story ist, die Blu-ray muss sich nicht dieser Kritik
stellen, denn auf der technischen Seite ist alles in Ordnung. Das
Bild bietet nahezu keinen Grund zur Klage, sondern überzeugt durch
herausragende Schärfe und prächtige Farben. Der eher dialoglastige
Ton liegt verlustfrei vor und könnte allenfalls noch eine Spur
lebendiger klingen. Die Extras (komplett in 1080p) sind zwar
zahlreich vorhanden, aber stellenweise qualitativ nicht das Gelbe
vom Ei. Waren Adam Sandler Filme in der letzten Zeit immer ein
Garant für originellen Humor und ausgezeichnete Unterhaltung, so
trübt sein neuster Film
Jack und Jill den bisher
gewonnenen Eindruck, da diese Komödie den aktuellen Ansprüchen
dieses Genres nicht gerecht wird. Fahler und abgedroschener Humor
trifft auf eine absurde Story, bei der es selbst Fans schwer fallen
dürfte ein Auge zuzudrücken. (sah)
Story: 4/10
Bildqualität: 9/10
Tonqualität: 7/10
Ausstattung: 6/10
Gesamt: 7/10
Kaufempfehlung: 6/10
Testgeräte
TV: Toshiba 47Z3030D
Player: Panasonic DMP
BD30
AV-Receiver: Denon
AVR-1312
Lautsprecher: Magnat