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Männerherzen... und die ganz, ganz grosse Liebe

Gestartet: 25 Apr 2012 12:42 - 0 Antworten


Veröffentlichung:
30.03.2012
Laufzeit:
112 Minuten
Schauspieler:
Regisseur:
Produktion:
Kategorie:
Altersfreigabe:
#1
Geschrieben: 25 Apr 2012 12:42

Jason-X

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Männerherzen... und die ganz, ganz grosse Liebe Blu-ray Review

Deutsche Liebeskomödien wie beispielsweise Keinohrhasen (inklusive seiner Fortsetzung Zweiohrküken) oder Kokowääh erfreuen sich großer Beliebtheit beim heimischen Publikum. Da kann bei Männerherzen... und die ganz, ganz grosse Liebe eigentlich nicht viel schief gehen, hat in diesem Fall Regisseur Simon Verhoeven, der vor Männerherzen mit Filmen wie Das Wunder von Bern oder Mogadischu eher als Schauspieler bekannt wurde, wieder einmal einige sehr bekannte deutsche Schauspieler um sich gescharrt und eine Fortsetzung zu seinem Erfolgsfilm aus dem Jahr 2009 gedreht.

Story
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Im Leben der sechs Männer aus dem Sportstudio Fitnessworld hat sich einiges geändert. Jerome zieht aufs Land zu seinen Eltern, wo er eine attraktive Frau kennenlernt, die jedoch kein Interesse an ihm hat. Philip und seine Freundin Nina erwarten derweil Zwillinge, während Niklas immer noch seiner großen Liebe Maria hinterhertrauert. Günther geht es auch nicht besser, versucht er doch mit Susanne die nächste Stufe ihrer Beziehung zu erklimmen. Deren Ex-Mann Roland sitzt nach wie vor im Knast und hofft auf vorzeitige Entlassung, vor allem um seinen Sohn endlich wieder sehen zu können. Doch auch Schlagerstar Bruce Berger hat es nicht leicht, denn sein Karriereneustart verläuft alles andere als rosig.

Während beim ersten Teil von Männerherzen über zwei Millionen Zuschauer in die Kinos strömten, waren es das Sequel immerhin noch über 1,3 Millionen. Doch ist das ein Zeichen, dass der Film qualitativ seinem Vorgänger hinterher hinkt? Mitnichten, denn auch wenn der Anspruch etwas herausgenommen und dem Humor geopfert wurde, versteht es Simon Verhoeven immer noch, seine Zuschauer gut zu unterhalten, auch wenn nicht jeder Witz zündet. Ausreichend gute Kalauer gibt es dennoch, ebenso genug Freiraum, damit es schön warm ums Herz wird.

Sowohl die Haupt- als auch der Nebencast besteht, wie auch bereits im ersten Teil, aus einem Ensemble von hochkarätigen deutschen Schauspielern wie Til Schweiger (Inglourious Basterds, Barfuss), Christian Ulmen (Maria, ihm schmeckt’s nicht!), Justus von Dohnányi (Der Untergang, Das Experiment), Florian David Fitz (Vincent will Meer), Nadja Uhl (Dschungelkind, Der Baader Meinhof Komplex), Maxim Mehmet (Liebe Mauer, Der rote Baron), Jana Pallaske (Phantomschmerz), Wotan Wilke Möhring (Antikörper), Pasquale Aleardi (What a Man), Samuel Finzi (Kokowääh), Fahri Ogün Yardım (Almanya – Willkommen in Deutschland). Die Qualität der darstellerischen Leistung schwankt dementsprechend zwischen annehmbar (Til Schweiger) bis herausragend (Justus von Dohnányi, Florian David Fitz). Das ist bei diesem Film aber auch Nebensache, da die mehrfach unterteilte Geschichten mit verschiedenen Schauplätzen eh nur in seiner Gesamtheit wirkt.

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Da liegt auch schon das Problem von Männerherzen... und die ganz, ganz grosse Liebe: Auch wenn Filme mit unterteilten Plots sehr unterhaltsam sein können, wäre in diesem Falle weniger wünschenswert gewesen. Vor allem der Teil mit Jerome (gespielt von Til Schweiger) ist einfach nur überflüssig, wenn auch für die Gesamtgeschichte leider ein notwendiges Übel. Immerhin wurde der Figur des Bruce Berger ein wenig mehr Raum zur Entwicklung gegönnt, was insbesondere den Lachmuskel häufiger beansprucht, ebenso wenn Niklas versucht, seine große Liebe zu finden und dabei von einem Fettnäpfchen ins andere tritt. Wer den ersten Teil aufgrund mangelnden Humors zu langweilig fand, kann beim Sequel getrost ein Auge riskieren, denn das Manko wurde beseitigt.

Bildqualität
Codec: MPEG-4/AVC, Auflösung 1920x1080p, Ansichtsverhältnis 2,35:1
Der Blu-ray Transfer ist nahezu sehr gut gelungen. Das Bild bietet eine außerordentliche Schärfe mit solider Detailzeichnung. Vor allem Nahaufnahmen lassen jede Kleinigkeit erkennen, was sehr gut beim Frühstück von Jerome bei seinen Eltern festzustellen ist. Gelegentlich macht sich nur ein schwaches Bildrauschen bemerkbar (beispielweise im Restaurant). Die Farben begeistern durch eine kräftige und vor allem natürliche Wiedergabe, bei der auch der Kontrast keinen nennenswerten Grund zur Klage liefert. Der Schwarzwert ist sehr gut mit ausgezeichneter Durchzeichnung. Vereinzelt sind leichte Kompressionsfehler zu erkennen, die aber nicht sonderlich ins Auge stechen.

Tonqualität
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Deutsch DTS-HD Master Audio 5.1
Erfreulicherweise kommen bei Warner wenigstens die deutschsprachigen Filme mit einer verlustfreien Tonspur auf den Markt, die auf dieser Scheibe in DTS-HD Master Audio 5.1 enthalten ist. Die Abmischung erweist sich als sehr natürlich und dynamisch. Wie bei diesem Genre üblich, spielt sich das Meiste auf den vorderen Kanälen ab, wobei gelegentlich einige gute Surroundeffekte zu vernehmen sind, diese aber leider in der Minderheit bleiben. Der Score verteilt sich wenigstens auf sämtlichen Lautsprechern. Auch trotz häufigem Einsatz von Hintergrundmusik sind die Dialoge jederzeit klar und deutlich verständlich. Der Subwoofer liefert schön tiefe und präzise Bässe, die nicht in einem dumpfen Wabern ausarten.

Ausstattung
Bei der Ausstattung wurde geklotzt und nicht gekleckert. Dieses ist komplett hochauflösend enthalten. Besonders ins Auge sticht das sehr ausführliche Making of (Spielzeit fast eine Stunde), bei dem sowohl Regisseur Simon Verhoeven als auch die ganze Darstellerriege über ihre Rollen sowie die Geschichte von Männerherzen... und die ganz, ganz grosse Liebe sinnieren. Immer wieder werden dabei auch kurze Backstageaufnahmen während den Dreharbeiten gezeigt. Sehr informativ und unterhaltsam und eine ausgezeichnete Ergänzung zum Film. Darüber hinaus gibt es noch einige Outtakes (die einem Gag Reel gleichzusetzen sind), Kinotrailer und –teaser zum Film, insgesamt sieben gelöschte Szenen sowie zwei Musikvideos (Colby Caillat mit „Brighter than the sun“ und Bruce Berger mit “Positive Energy”). Nicht unerwähnt bleiben soll der gut halbstündige Teamfilm, bei dem es sich um eine mit Musik untermalte Collage aus Filmmaterial der Dreharbeiten handelt. Ein Wendecover ist leider nicht vorhanden.

Fazit
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Technisch bewegt sich die Blu-ray auf aktuell gutem Niveau. Das Bild überzeugt durch ausgezeichnete Schärfe und natürliche Farben, bei dem nur wenig Grund zur Klage besteht. Der Ton liegt zwar ohne Kompression aber mit eher frontlastiger Abmischung vor, obgleich einige Surroundeffekte vorhanden sind. Bei den zahlreichen und komplett in HD gebotenen Extras sticht vor allem das sehr ausführliche Making of hervor. Wer bereits den ersten Teil gesehen hat, wird auch bei Männerherzen... und die ganz, ganz grosse Liebe nicht enttäuscht sein. Die Zutaten sind gleich geblieben, lediglich gibt es mehr Humor anstatt von Charakterzeichnung, was allerdings keine Abwertung, sondern eher eine Bereicherung darstellt. Wer auf deutsche Komödien steht, kann bei diesem Film nicht viel falsch machen. (sah)


Story: 7/10
Bildqualität: 6/10
Tonqualität: 8/10
Ausstattung: 5/10
Gesamt: 6/10

Kaufempfehlung: 7/10

Testgeräte
TV: Toshiba 47Z3030D
Player: Sony BDP-S490
AV-Receiver: Denon AVR-1312
Lautsprecher: Magnat


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