Krieg der Götter (Immortals) 3D
Story 7
Bild 8
Bild 3D 7
Ton 8
Ausstattung 8
Gesamt 8
Vom Marketing als das nächste
300 beworben erzählt Regisseur Tarsem
Singh (
The Cell) in
Krieg der
Götter die Geschichte der Fehde der Götter gegen die
Titanen. Hebt sich der Film von Kampf der Titanen und Co. positiv
ab oder geht die Reise in HD geradewegs in Richtung
Unterwelt?
Story
Grossansicht
König Hyperion (M. Rourke) sucht nach dem mächtigen Epeiros-Bogen,
um die von den Göttern verbannten Titanen zu befreien und die
Herrschaft über Griechenland und den Rest der Welt an sich zu
reißen. Göttervater Zeus (L. Evans) steckt in der Klemme, denn er
darf nicht direkt in das Schicksal der Menschen eingreifen. Statt
selbst gegen Hyperion und dessen Armeen ins Feld zu ziehen, wählt
er den Sterblichen Theseus (H. Cavill) aus, um die Schlacht
zwischen Menschen und Unsterblichen zu entscheiden. Im blutigen
Schlachtgetümmel kann nur eine Seite siegreich hervorgehen.
Regisseur Tarsem Singh ist den meisten durch seinen inhaltsarmen
aber visuell bahnbrechenden Film The Cell mit Jennifer Lopez im
Gedächtnis geblieben. 2006 gelang es ihm, mit seinem größtenteils
selbst finanzierten und rund um die Welt gedrehten The Fall,
visueller Brillanz eine anspruchsvolle Geschichte zur Seite zu
stellen. Diese Tugend gibt er für
Krieg der Götter
wieder auf: Nicht umsonst wirbt das Studio exzessiv mit „Von den
Machern von
300“ und legt damit die Marschrichtung
fest. So dominieren in
Krieg der Götter kaum
verhüllte aber dafür gestählte Männer- und Frauenkörper.
Hauptdarsteller Henry Cavill wollte sich hier offenbar auf Zack
Snyders kommende Superman-Verfilmung Man of Steel einstimmen und
macht ganze Heerscharen im Alleingang platt. Auch mit der
griechischen Mythologie nimmt man es nicht allzu genau und spinnt
sich stattdessen seine eigene, recht überladene Handlung zusammen.
So verwundert es kaum, dass
Krieg der Götter
insgesamt negative Kritiken erntete und unrühmliche Vergleiche mit
Kampf der Titanen die Folge waren.
Tatsächlich bietet
Krieg der Götter dennoch gute
Unterhaltung, was vor allem an Singhs eigenständiger Inszenierung
liegt: Der Regisseur bringt wie schon in
The Cell
und
The Fall seinen ureigenen,
surrealen Look ein und entfernt sich vollständig von der gewohnten
Hochglanz-Optik anderer Blockbuster. Dank des optischen Bombasts
kann man über viele Logiklücken hinwegsehen, denn das Gebotene ist
nicht nur atemberaubend, sondern auch unheimlich kreativ. Insofern
ist
Krieg der Götter als Action-Knaller mit
individueller Optik durchaus sehenswerter als die meisten
Rezensionen Glauben machen und findet trotz zweckmäßiger Story
neben
300 letztendlich doch seinen verdienten
Platz.
Anmerkung: Im Vergleich zur UK-Fassung, in der
18 Sekunden der Schere zum Opfer fielen, ist die deutsche Version
ungeschnitten.
Bildqualität
-
Videocodec MPEG4-AVC, Ansichtsverhältnis 1,85:1, Auflösung
1080p
-
Brauntöne dominieren und kreieren einen erdigen, dreckigen
Look
-
allgemein sehr dunkles Bild, aber stabile Schwarzwerte
-
sehr hoher Detailgrad, hier erkennt man jede
Schweißperle
-
keinerlei Filmkorn, dank digitaler Produktion
Bild 3D
-
Videocodec MPEG4-MVC, Ansichtsverhältnis 1,85:1, Auflösung
1080p
-
für eine Konvertierung sehr gute Bildqualität und
ausgezeichneter Tiefeneffekt
-
im Vergleich zu 2D gehen in dunklen Bildbereichen teilweise
Details verloren
-
allgemein wirkt das 3D-Bild etwas verwaschener
-
kaum Pop-Out-Effekte
Grossansicht
Für eine Konvertierung macht
Krieg der Götter in
3D eine überdurchschnittliche Figur. Probleme gibt es lediglich
aufgrund der reduzierten Helligkeit, da nun in dunklen
Bildbereichen Details in den Tartaros entschwinden, die in 2D klar
zu erkennen sind. Auch die Farben verlieren leicht an Brillanz, was
für einen dezent verwaschenen Eindruck sorgt. Ansonsten punkten
sowohl 2D- als auch 3D-Bild mit hohem Detailgrad, der dank der
digitalen Produktion durch keinerlei Filmkorn getrübt wird. Bei der
3D-Präsentation kommt ein sehr schöner Tiefeneffekt dazu.
Pop-Out-Effekte sind dagegen bis auf einzelne Momente, etwa Rauch,
der sich während deiner Traumsequenz aus dem Fernseher erhebt,
Mangelware.
Tonqualität
-
Deutsch (DTS-HD High Resolution Audio 5.1); Englisch (DTS-HD
High Resolution Audio 5.1)
-
englische und deutsche Tonspur sind erfreulicherweise qualitativ
gleichwertig
-
kräftige Abmischung mit starkem Basseinsatz und viel
Dynamik
-
sehr differenzierte, räumliche Wiedergabe mit vielen kleinen
Effekten (Explosionen)
-
epischer Soundtrack verstärkt die Atmosphäre ohne Dialoge oder
Effekte zu übertönen
Constantin bietet deutschen und englischen Ton in DTS-HD High
Resolution Audio an, was für die Originalspur im Vergleich zum
Ausland ein Downgrade von DTS-HD Master Audio darstellt. Hörbar ist
dies nicht, denn sowohl die deutsche als auch die englische Spur
punkten mit äußerst kräftigem Basseinsatz und toller Dynamik, die
jeden Schwerthieb zu einem Erlebnis macht. Effekte wie fliegende
Trümmer sind stets ortbar und der monumentale Soundtrack tut sein
übriges, um die Audio-Präsentation zu einem wahren Fest zu machen.
In der Originalspur sind die Dialoge allerdings manchmal im
Getümmel schwer zu verstehen. In der deutschen Spur tritt dieses
Problem nicht auf.
Ausstattung
Die Ausstattung zu
Krieg der Götter ist äußerst
umfangreich und komplett in HD. So gibt es etwa kurze
Interview-Schnipsel mit Cast und Crew, deutsche und englische
Trailer in 3D und fast 8 Minuten geschnittene Szenen. Highlights
sind die beiden gesondert anwählbaren alternativen Enden mit vier,
bzw. neun Minuten Spielzeit sowie eine nicht verwendete,
abweichende Eröffnungsszene mit einem jungen Theseus (ca. 12.
Min.). Ein wenig dünn sind die Beiträge Blick hinter die Kulissen
(ca. 3 Min.) und Es ist kein Mythos (ca. 5:30 Min.) - hier wäre
angesichts der reichhaltigen griechischen Mythologie und der
Abweichungen im Film mehr drin gewesen. Dafür stimmt dann das
20-minütige
Krieg der Götter Special versöhnlich.
Hier erfährt man mehr über Singhs eigenwilligen Stil und die
verwendete Green-Screen-Technik.
Fazit
Für eine Konvertierung überzeugt
Krieg der Götter
in 3D mit einem gelungenen Tiefeneffekt und übertrifft Kandidaten
wie Kampf der Titanen deutlich. Das 2D-Bild legt nochmals eine
Schippe rauf und punktet mit mehr Helligkeit und einem runderen
Gesamteindruck. Auch am Ton gibt es wenig zu bemängeln, denn die
Abmischung bietet sowohl durch den opulenten Soundtrack als auch
die deftigen Effekte alles, was man sich von einer mythischen
Verfilmung wünscht. Ein üppiges Extrapaket, das vor allem durch
viele herausgeschnittene Szenen überzeugt, rundet den technischen
Eindruck ab. Doch auch der Film selbst ist besser als sein Ruf:
Zwar sind die Charaktere dünn und die Handlung überladen, doch
Tarsem Singhs unnachahmliche Inszenierung lässt die Logiklücken
vergessen. Wen es also nach
300 nach einem neuen visuellen
Höhepunkt im alten Griechenland dürstet, der darf bei
Krieg
der Götter unbedacht zugreifen. (anw)
GrossansichtKaufempfehlung7 von 10
Die Kaufempfehlung der Krieg der Götter Blu-ray wird anhand der
technischen Bewertung und unter Berücksichtigung der Story
berechnet.
Testgeräte
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