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Warren Spector: Spiele sind gerade ungefähr im Jahr 1928

Gestartet: 04 Apr 2012 15:12 - 1 Antworten

#1
Geschrieben: 04 Apr 2012 15:12

Omnicron

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Omnicron ist wieder zurück :)

Interessantes Interview, gefunden auf Gamezone.de:der Deus Ex-Erfinder Warren Spector wird interviewt aus Anlass seines neuesten "Babys", Micky Epic 2, und lässt dabei interessante Gedanken zu Tage treten:

Zitat:
(...)
Gamezone:
Und wenn man Spiel- und Filmindustrie vergleicht, wo steht da unser relativ junges Medium gerade?

Warren Spector: Mein erster Gedanke war, dass Spiele gerade ungefähr im Jahr 1928 sind. Damals nahm der Tonfilm in Hollywood langsam Überhand, eine technische Revolution jagte die nächste. Das ist heute nicht viel anders. Jeder weiß, wie man ein tolles Spielerlebnis macht. (...) Ich sage nicht, dass es leicht ist, aber jeder weiß wie es geht. Diese Probleme haben wir gelöst. Wir sind nur Sekunden von einer riesigen Neuerung entfernt.

Es gibt aber einen großen Unterschied. In Hollywood konnte man damals nur in einem Studio überleben. Die einzige Möglichkeit einen Film zu drehen, war bei MGM, Warner oder 20th Century Fox zu arbeiten. Erst in den 1950ern kamen Indie-Filme, auch mit Rückenwind vom TV, richtig groß raus. Und da sehe ich die Games-Branche jetzt auch. Ein Kollege hat mir letztens ein Spiel gezeigt, das von zwei Typen in Skandinavien gemacht wurde, und es hat mich mehr gefesselt, als alle anderen Triple-A Games, die ich seit Monaten gespielt habe. Es gibt heute Wege, mit allen möglichen Spielideen eine Zielgruppe zu erreichen, das finde ich unglaublich!
Und zum Thema "DLCs" sagt er zustimmend:

Zitat:
(...)
Ich persönlich (...) bin jetzt aber an einem Punkt angelangt, an dem ich keine 100 Stunden an einem Spiel sitzen möchte. Ich finde, so eine lange Laufzeit ist eine schlechte Sache. Ich möchte nicht mal ein 20-Stunden-Spiel spielen. Ich möchte eine Geschichte erzählen und ein Spiel beenden, und nicht in einer anderen Welt leben. Was ich viel lieber machen würde, ist Spielern regelmäßig kleine, aber durchspielbare Teile von einem Spiel zu geben, wie in TV Episoden. Vielleicht mach ich das ja mal. Das macht für mich viel mehr Sinn, als jemandem ein 60 Stunden Spiel zu verkaufen und in zwei Monaten noch mal 20, nur damit er nicht irgendein anderes Spiel kauft. Das ist doch bescheuert, das will ich nicht machen.
Das komplette Interview findet ihr hier.

Seine Meinung zu den DLCs teile ich nicht. Das ist ein Grund, weshalb ich das letzte Sam&Max nicht gespielt habe - diese Häppchen-Politik nervt einfach nur. Und häufig ist es schlicht Geld-Klau(b)erei ohne echten Mehrwert.

Das andere Thema mit dem Stand der Technologie hingegen finde ich spannend. Hier hätte ich mir vom Interviewer gewünscht, daß er noch weiter nachgebohrt hätte, wie Warren darauf kommt und wie er sich antizipativ die genannten riesigen Neuerungen vorstellen kann.

Nun ja, wir werden es erleben, denke ich ;)
Als wir das Feuer erfunden haben, haben die Menschen damit auch eine Weile Mist gebaut. Aber irgendwann haben wir den Feuerlöscher erfunden (Stephen Hawking 2015)

„Erst kommt der Ruin der Staatshaushalte durch die Politik, dann kommen die Erfüllungsgehilfen in den Zentralbanken, und am Ende steht das Ende der bürgerlichen Freiheiten.“
(Roland Tichy, Vorsitzender der Ludwig-Erhard-Stiftung)

#2
Geschrieben: 05 Apr 2012 14:50

Soul

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Irgendwie macht sein gesagtes keinen rechten Sinn (auf die DLCs bezogen; das mit den großen Revolutionen seh ich noch nicht). Wenn er lieber kurze Episoden spielen will anstatt ein großes Spiel, schön, verstehe ich - aber das hat ja nichts mit DLC zu tun.
Soll er eben ein Spiel wie Alan Wake machen, welches in kleinen Kapiteln präsentiert wird, aber eben komplett auf der Disc ist. Dann kann sich der Spieler ohne Extrakosten auch selbst aussuchen, wann er die nächste Episode angehen will und ist eben nicht auf einen Release eben jener angewiesen.

Das die Entwickler ihre Zusatz-per-Download Politik verteidigen ist ja nichts neues, aber doch bitte nicht mit solch einem scheinheiligen Argument.


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