Interessantes Interview, gefunden auf
Gamezone.de:der Deus
Ex-Erfinder Warren Spector wird interviewt aus Anlass seines
neuesten "Babys", Micky Epic 2, und lässt dabei interessante
Gedanken zu Tage treten:
Zitat:
(...)
Gamezone: Und wenn man Spiel- und Filmindustrie
vergleicht, wo steht da unser relativ junges Medium gerade?
Warren Spector: Mein erster Gedanke war, dass
Spiele gerade ungefähr im Jahr 1928 sind. Damals nahm der Tonfilm
in Hollywood langsam Überhand, eine technische Revolution jagte die
nächste. Das ist heute nicht viel anders. Jeder weiß, wie man ein
tolles Spielerlebnis macht. (...) Ich sage nicht, dass es leicht
ist, aber jeder weiß wie es geht. Diese Probleme haben wir gelöst.
Wir sind nur Sekunden von einer riesigen Neuerung
entfernt.
Es gibt aber einen großen Unterschied. In Hollywood konnte man
damals nur in einem Studio überleben. Die einzige Möglichkeit einen
Film zu drehen, war bei MGM, Warner oder 20th Century Fox zu
arbeiten. Erst in den 1950ern kamen Indie-Filme, auch mit
Rückenwind vom TV, richtig groß raus. Und da sehe ich die
Games-Branche jetzt auch. Ein Kollege hat mir letztens ein Spiel
gezeigt, das von zwei Typen in Skandinavien gemacht wurde, und es
hat mich mehr gefesselt, als alle anderen Triple-A Games, die ich
seit Monaten gespielt habe. Es gibt heute Wege, mit allen möglichen
Spielideen eine Zielgruppe zu erreichen, das finde ich
unglaublich!
Und zum Thema "DLCs" sagt er zustimmend:
Zitat:
(...)
Ich persönlich (...) bin jetzt aber an einem Punkt angelangt, an
dem ich keine 100 Stunden an einem Spiel sitzen möchte. Ich finde,
so eine lange Laufzeit ist eine schlechte Sache. Ich möchte nicht
mal ein 20-Stunden-Spiel spielen. Ich möchte eine Geschichte
erzählen und ein Spiel beenden, und nicht in einer anderen Welt
leben. Was ich viel lieber machen würde, ist Spielern regelmäßig
kleine, aber durchspielbare Teile von einem Spiel zu geben, wie in
TV Episoden. Vielleicht mach ich das ja mal. Das macht für mich
viel mehr Sinn, als jemandem ein 60 Stunden Spiel zu verkaufen und
in zwei Monaten noch mal 20, nur damit er nicht irgendein anderes
Spiel kauft. Das ist doch bescheuert, das will ich nicht
machen.
Das komplette Interview findet ihr
hier.
Seine Meinung zu den DLCs teile ich nicht. Das ist ein Grund,
weshalb ich das letzte Sam&Max nicht gespielt habe - diese
Häppchen-Politik nervt einfach nur. Und häufig ist es schlicht
Geld-Klau(b)erei ohne echten Mehrwert.
Das andere Thema mit dem Stand der Technologie hingegen finde ich
spannend. Hier hätte ich mir vom Interviewer gewünscht, daß er noch
weiter nachgebohrt hätte, wie Warren darauf kommt und wie er sich
antizipativ die genannten riesigen Neuerungen vorstellen
kann.
Nun ja, wir werden es erleben, denke ich ;)
Als wir das Feuer
erfunden haben, haben die Menschen damit auch eine Weile Mist
gebaut. Aber irgendwann haben wir den Feuerlöscher erfunden
(Stephen Hawking 2015)
„Erst kommt der Ruin
der Staatshaushalte durch die Politik, dann kommen die
Erfüllungsgehilfen in den Zentralbanken, und am Ende steht das
Ende der bürgerlichen Freiheiten.“
(Roland Tichy, Vorsitzender der
Ludwig-Erhard-Stiftung)