The Good Guy hat von mir zwar keine
überschwängliche Bewertung bekommen, trotzdem kann ich ihn mit
gutem Gewissen weiterempfehlen. Und zwar an die jenigen, die mit
Liebesfilmen wirklich etwas anfangen können ;) Deshalb will ich den
Film auch noch hier im Forum "verewigen".
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Frauen stehen nur auf böse Jungs, die sie nicht zu schätzen wissen.
Die wirklich netten, die sie auf Händen tragen würden, lassen
Frauen dagegen ungeachtet links liegen. Bestenfalls landen die
Guten in der Freundschaftskiste, um sich dann die Probleme des
heimlichen Schwarms anhören zu müssen. Das meinen zumindest viele
Singles, die scheinbar ohne triftigen Grund alleine leben.
In
The Good Guy geht es genau um diese
Problematik, mit der sich viele Männer herumschlagen müssen.
Grossansicht
Story
Tommy (S. Porter) hat alles, wovon jeder Mann träumt. Er besitzt
ein hohes Einkommen, versteht sich prächtig mit seinen
Arbeitskollegen und zuhause wartet seine treue Freundin Beth (A.
Bledel) auf ihn. Doch sowohl der berufliche Erfolg, als auch seine
Macho- Arbeitskollegen üben schlechten Einfluss auf den jungen Mann
aus. Er belügt Beth, treibt sich mit anderen Frauen herum und zieht
bis spät in die Nacht um die Häuser. Als der schüchterne Daniel (B.
Greenberg) in seiner Firma anfängt und gefallen an Beth findet,
fängt sein Leben jedoch an zu kippen.
The Good Guy richtet sich an die Sorte von Mann,
die jeden Freitag Abend alleine zuhause sitzen, obwohl sie nett,
attraktiv und zuvorkommend sind. So geht es auch Daniel, der sich
mit arroganten Playboys in seinem Beruf abgeben muss, die ihn
sowieso nicht für voll nehmen. Nur Tommy versucht aus ihm einen
selbstbewussten Frauenaufreißer zu machen. Denn Daniel traut sich
nicht einmal das andere Geschlecht überhaupt anzusprechen,
geschweige denn ein richtiges Gespräch mit ihnen zu führen.
Zunächst erweckt
The Good Guy den Eindruck eines
normalen Liebesfilms, der vorhersehbarer kaum sein könnte. Das
stimmt auch, jedoch umgeht Regisseur Julio DePietro dieses Problem
ganz einfach, indem er mit dem Ende anfängt und dann aufzeigt, wie
alles seinen Lauf genommen hat. Somit ist schon einmal von vorn
herein klar, dass der Good Guy zur Abwechslung mal das Mädchen
bekommt. Die Frage was dazwischen geschieht, bleibt jedoch bestehen
und hält den Zuschauer bei Laune.
Doch bevor es ans Eingemachte geht, muss man eine geballte Ladung
Kitsch über sich ergehen lassen. Dazu gehört beispielsweise das
zweisame Philosophieren unter dem Sternenhimmel oder Sätze, wie
„ich will keins von diesen Mädchen sein, das mit einem Haufen Jungs
schläft“. In die Klischeekiste könnte der Film ebenfalls kaum
tiefer greifen: So stellt sich der einfühlsame Daniel als
ehemaliges Mitglied der Army heraus mit einem Faible für klassische
Literatur. Damit entspricht er dem wohl allgemeingültigen
Traumpartner einer jeden Frau.
The Good Guy geht
nicht nur auf die Problematik schüchterner Männer ein, sondern
zeigt auch die weibliche Sichtweise zum Thema Good Guy auf. Beth,
der heimliche Schwarm von Daniel, versucht nämlich schon geradezu
zwanghaft, ihn mit einer ihrer Freundin zu verkuppeln. Die haben
natürlich nur schlechte Erfahrungen mit Männern zu verbuchen. Darum
sind alle scharf auf den schüchternen Daniel, der so toll ist, dass
er nach ihren Meinungen zufolge eigentlich schwul sein
müsste.
Die Schauspieler verkörpern ihren jeweiligen Charaktertyp sehr
anschaulich. Scott Porter übernimmt hierbei den erfolgreichen
Geschäftsmann, der so gut bei Frauen ankommt, dass er sie nicht
mehr richtig wert schätzt. Bryan Greenberg mimt den introvertierten
Kerl, der bei Frauen bestenfalls das Helfersyndrom auslöst.
Zusammen mit Alexis Bledel geben sie dafür ein nettes Pärchen ab,
das sich langsam aber sicher immer näher kommt.
GrossansichtBildqualität
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Video-Codec: MPEG-4/AVC, 1920x1080p, Ansichtsverhältnis
1.85:1
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rötliche Hautfarbe
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natürliche Farben & Kontraste
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Schärfe im Nahbereich einwandfrei
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weiche Bildeinstellung im Mittelbereich
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Schwarzwerte unschön blass
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dezentes Filmkorn
Grossansicht
Das Bild kommt in einem angenehm natürlichen Gewand daher. Ein
roter Farbtouch verleiht dem Gezeigten eine entsprechend
romantische Stimmung. Weiche Einstellungen stören da nicht weiter.
Etwas enttäuschend fallen die dunkelsten Szenen aus, die mit einem
milchigen Schwarz etwas an Qualität einbüßen.
Tonqualität
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Deutsch DTS-HD MA 5.1, Englisch DTS-HD MA 5.1
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Dialoge dominieren
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bis auf Musikuntermalung kein räumlicher Klang
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englische Tonspur deutlich voluminöser
Die hochwertige HD- Konvertierung macht sich zumindest bei dem
deutschen Ton nicht bemerkbar. Während auf der originalen Tonspur
deutlich mehr Hintergrundgeräusche und feine Details auch bis in
die hinteren Lautsprecher dringen, bleibt die deutsche
Synchronisation in dieser Hinsicht stumm. Lediglich Musik, die ab
und an alle Kanäle ansteuert, erweckt den Eindruck von
Räumlichkeit. Dafür sind Dialoge aufgrund ihrer Lautstärke sehr gut
verständlich.
Ausstattung
Bis auf BD- Live gibt es keine Extras.
Grossansicht
Fazit
Vom technischen Standpunkt aus gesehen bietet die Blu-ray zwar kein
Aha- Erlebnis, fällt aber auch nicht sonderlich negativ aus. Die
Bildqualität ist in ihrem natürlichen Gewand durchaus
zufriedenstellend. Nur beim deutschen Ton fehlen das Volumen und
die Dynamik der englischen Tonspur.
The Good Guy
besteht zu 100% aus Vorurteilen und Klischees, macht sein
Statement, dass nette Kerle auch nur geliebt werden möchten, dafür
deutlich klar. Wer sich hierbei nicht kopfschüttelnd die Hände über
dem Kopf zusammenschlägt, kann einen Blick wagen. Der Film ist
keinesfalls schlecht, nur ist das Zielpublikum angesichts so viel
Liebesgesülze doch ein wenig eingeschränkt. Nichtsdestotrotz wird
sich der ein oder andere sicherlich mit den Personen oder der
Situation identifizieren können.
EllHomer
Filmreview