Trespass (2011) Blu-ray
Review
Wenn zu Cast and Crew so renommierte Namen wie Joel Schuhmacher
(
The Lost Boys,
Die Jury,
Der
Klient) als Regisseur und Nicolas Cage (
Das Vermächtnis des geheimen
Buches,
Drive Angry) und Nicole Kidman
(
Australia,
The Others) gehören, ist davon
auszugehen, dass die Erfolgschancen gut sind. Soweit die graue
Theorie. Denn, wenn der Film bei einem Budget von 35 Millionen
US-Dollar weltweit gerade mal 6 Millionen US-Dollar (davon gerade
mal 24.000 US-Dollar nur in den U.S.A.) wieder einspielt, kann
getrost von einem gewaltigen Flop gesprochen werden.
Story
Grossansicht
Diamantenhändler Kyle Miller führt ein glückliches Leben. Zusammen
mit seiner Frau Sarah und seiner Tochter Avary lebt er in einer
riesigen Villa. Doch eines Tages wird dieses Glück durch eine Bande
Krimineller gestört, die an das Vermögen der Familie will. Kyle
soll seinen Safe öffnen und ihnen die Diamanten aushändigen, doch
er weigert sich. Mit der Zeit spitzt sich die Situation immer
weiter zu und droht mehr als nur einmal zu eskalieren. Wie lange
wird Kyle die Verbrecher hinhalten können, ohne damit seine Familie
zu gefährden?
Eines hat Joel Schumacher drauf: Er kann ohne großartige Special
Effects herausragende und vor allem spannende Filme inszenieren,
was sein Backkatalog eindrucksvoll beweist. Bei
Trespass muss er aber wohl nicht seinen besten Tag
gehabt haben, denn irgendwie kann die Geschichte nicht durchgehend
überzeugen. An der schauspielerischen Leistung der beiden
Hauptdarstellern Nicole Kidmann und Nicolas Cage liegt es gewiss
nicht, denn die spielen ihre Rollen sehr plausibel, wobei vor allem
letztgenannter als fürsorglicher Ehemann und Vater wirklich alles
gibt. Auch die Nebenrollen sind nicht schlecht besetzt, wobei vor
allem Cam Gigandet als Jonah an dieser Stelle positiv hervor
sticht. Doch haben sich einige Logikfehler in die Geschichte
eingeschlichen, welche zu viele Fragen offen lassen. Beispielsweise
erscheint es nicht logisch, dass die Verbrecher alles perfekt
durchgeplant und sogar ein Muskelrelaxan (lähmt den Körper)
mitgebracht haben, später aber ein Seil zum Fesseln suchen. Davon
wäre ja abzusehen gewesen, wären da nicht noch weitere unlogische
Aspekte gewesen.
Grossansicht
Nichtsdestotrotz hat Joel Schumacher aber auch einiges richtig
gemacht und einen stimmungsvollen Thriller inszeniert, der
einerseits mit guter Spannung überzeugt. Nicht nur einmal wird der
Zuschauer mit unvorhersehbaren Wendungen überrascht, auch wenn der
Schluss keine wirkliche Überraschung darstellte. Andererseits
streckt sich der Film vor allem in der Mitte gewaltig in die Länge,
so dass man versucht ist, die Fernbedienung in die Hand zu nehmen
und Szenen zu überspringen. Ein wenig mehr Abwechslung sowie Ecken
und Kanten wären nicht verkehrt gewesen. Zurück bleibt ein an sich
unterhaltsamer Film, der sich jedoch nur knapp über dem
Durchschnitt ansiedelt. Auch wenn die schauspielerische Leistung
nicht enttäuscht, fehlt der Geschichte das gewisse Etwas, um sich
von der breiten Masse abzusetzen. Verständlich also, weswegen der
Streifen in den Kinos so schlecht ankam. Eigentlich ist das nicht
die Qualität, die man ansonsten von Joel Schumacher gewohnt ist.
Bleibt nur zu hoffen, dass das nicht so bleibt.
Bildqualität
Codec: MPEG-4/AVC, Auflösung 1920x1080p, Ansichtsverhältnis
2,35:1
Das Bild präsentiert sich mehr als nur ordentlich, lässt allerdings
noch Freiraum nach oben. Zunächst zum Positiven: Die Schärfe ist
herausragend gut ausgefallen. Auch die Detailzeichnung bietet
keinen Grund zur Beanstandung und gibt viele Feinheiten wieder.
Dies macht sich vor allem bei Nahaufnahmen bemerkbar, in denen
Hautoberflächen oder Bodenstrukturen deutlich erkennbar werden. Die
Farben sind großteils recht natürlich, wobei gelegentlich die
Kolorierung etwas steril erscheint, was gegebenenfalls als
Stilmittel die bedrohliche Atmosphäre betonen soll. Der Schwarzwert
ist sehr gut aber mit wechselhafter Durchzeichnung. Während
einerseits die ohne Probleme weitere Objekte in dunklen Bereichen
differenziert darstellt, werden diese in anderen Einstellungen
verschluckt. Generell ist ein feines aber nicht störendes Filmkorn
zu erkennen, das nur in dunkleren Szenen etwas stärker wird, da
aber ebenfalls nicht negativ auffällt.
Tonqualität
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Deutsch DTS-HD Master Audio 5.1, Englisch DTS-HD Master Audio
5.1
Der Ton liegt sowohl in Deutsch als auch in Englisch verlustfrei in
DTS-HD Master Audio 5.1 vor; die Tonspuren unterscheiden sich nur
in wenigen Aspekten. Aufgrund der Dialoglastigkeit des Filmes
erweist sich die dynamische Abmischung sehr von Vorteil, denn die
Dialoge sind stets ausgezeichnet verständlich. Allerdings auch kein
Wunder, da vor allem Höhen und Mitten sehr präsent sind. Der
Subwoofer hat nur wenige und wenn dann auch nur unauffällige
Einsätze. Immerhin kann der zwar überwiegend frontlastige Mix mit
einigen guten Surroundeffekten punkten, wobei sich auch die
Hintergrundmusik über sämtliche Lautsprecher legt. Der sehr
stimmungsvolle Score von David Buckley (
The Town,
From Paris with Love) fällt
besonders positiv auf, würde aber stellenweise besser zu einem
mystisch angehauchten Film passen.
Ausstattung
Zwar enthält die hiesige Blu-ray mehr Special Features als die
amerikanische Version, aber auch das kann nicht über das lieblose
Bonusmaterial (komplett nur in SD) hinwegtrösten. Das Making of ist
mit gerade mal fünf Minuten Spielzeit sehr kurz ausgefallen und
bietet so gut wie keine Zusatzinformationen zum Film. Die
Interviews mit Cast and Crew (insgesamt zehn Stück mit zusammen ca.
23 Minuten Spielzeit) sind da schon etwas mehr aussagekräftiger und
liefern einige interessante Fakten. Der B-Roll zeigt lediglich
einige Backstage Aufnahmen während der Dreharbeiten, jedoch ohne
Kommentare. Darüber hinaus gibt es nur noch Trailer zum Film
(Original und in Deutsch) sowie zu weiteren Produktionen aus dem
Hause Ascot Elite. Unterm Strich ist das absoluter Durchschnitt.
Ein Wendecover ist vorhanden.
Fazit
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In technischer Hinsicht wäre nach aktuellem Standard mehr drin
gewesen. Das Bild ist immerhin mehr als solide ausgefallen und
besticht vor allem durch eine herausragende Schärfe und mit guter
Farbdarstellung. Beim Ton besteht hingegen Nachbesserungsbedarf, da
vor allem die Arbeit des Subwoofers mangelhaft ausgefallen ist. Die
Extras sind nichts Besonderes und liefern nur mäßig zusätzliche
Informationen zum Film. Es gibt Filme, die zwar einerseits spannend
sind und einen guten Showdown bieten, andererseits jedoch einiger
unglaubwürdiger und/oder unlogischer Elemente nicht zu 100% das
Publikum für sich gewinnen können. Der neueste Film
Trespass von Erfolgsregisseur Joel Schumacher
gehört mit in diese Kategorie. Fans der beiden Stars können gerne
ein Auge riskieren. (sah)
Story: 6/10
Bildqualität: 8/10
Tonqualität: 7/10
Ausstattung: 5/10
Gesamt: 7/10
Kaufempfehlung: 7/10
Testgeräte
TV: Toshiba 47Z3030D
Player: Panasonic
DMP-BD30
AV-Receiver: Denon
AVR-1312
Lautsprecher: Magnat